Inhalt: Nachdem Sully Sullivan (James Woods) aus dem Weg geräumt wurde, muss Mickey Donovan (Jon Voight, „Getaway“) in Mexiko untertauchen. Die Hoffnung von Ray (Liev Schreiber, „The Last Days on Mars“), wieder ein bisschen mehr Ordnung in sein Leben mit Frau Abby (Paula Malcomson, „Deadwood“) und den Kinder Conor (Devon Bagby) und Bridget (Kerris Dorsey) zu bekommen, ist schon bald Geschichte. Der hochrangige FBI-Agent Eddie Cochran (Hank Azaria, „Lovelace“) will Sully als Erfolg für sich verbuchen und muss dafür Mickey unter Kontrolle bekommen. So engagiert Ray einen persönlichen Wachhund, den spielsüchtigen Bewährungshelfer Ronald (Wendell Pierce, „The Wire“), um auf seinen Vater aufzupassen.
Der Fall wird noch komplizierter, als die Journalistin Kate (Vinessa Shaw, „Cold in July“) Interesse an der Story entdeckt. Währenddessen träumen Rays Brüder Terry (Eddie Marsan, „Mr. May und das Flüstern der Ewigkeit“) und Bunchy (Dash Mihok, „Silver Linings“) von einem Neustart und Abby bekommt, als sie den Polizisten Jim (Brian Geraghty, „Flight“) kennen lernt, immer größere Zweifel an ihrer Ehe. Durch ihre Beziehung zum Rapper Marvin (Octavius J. Johnson, „Coldwater – Nur das Überleben zählt“) lernt Bridget einige sehr gefährliche Leute kennen. So muss der professionelle Problemlöser Ray bald sehr kreativ sein, um seine Liebsten zu beschützen.
Kritik: Nach einem durchwachsenen, aber zufriedenstellenden Debüt, das Jon Voight immerhin einen Golden Globe beschert hat, ging Ray Donovan im vergangenen Jahr in die zweite Runde. Auch wenn es immer noch nicht reicht, um in den ganz vorderen Reihen der Qualitäts-Serien mitzuspielen, hat sich die Geschichte um einen Experten zur Lösung delikater Probleme in jedem Fall etabliert. Nach einem recht düsteren Eröffnungsjahr überrascht diese Staffel zu Anfang mit einem etwas leichteren, amüsanteren Ton.
Mickey sorgt wieder auf seine unbedarfte, selbstgerechte Art für Chaos und findet im krebskranken Ex-Sträfling Shorty (Steph DuVall) einen passenden Partner. Ray muss sich mit einigen schrägen Vögeln herumschlagen. So muss er einen kurzzeitigen Einstieg ins Pornobusiness in Kauf nehmen (mitsamt Gastauftritt von Szene-Star Tori Black) und hat bald auch noch Kurzzeit-Freundin Ashley (Ambyr Childers, „We Are What We Are“) mitsamt Lebensgefährten Steve (Eion Bailey), einem schmierigen Selbsthilfe-Guru, auf seiner Klienten-Liste. Hier hat „Ray Donovan“ zeitweise eher den Ton von „Californication“.
In der zweiten Hälfte wendet sich das Blatt dann drastisch und die Serie geht wieder in einen bedrückenden, dramatischen und auch spannenden Bereich. An manchen Stellen – vor allem im Schlussdrittel – ist „Ray Donovan“ wirklich fesselnd. Kleine Abzüge gibt es in der Ehekrise von Ray und Abby, wo zwei Egozentriker sich relativ uninspiriert gegeneinander auflehnen. Gerade die von Paula Malcomson ansonsten gut verkörperte Ehefrau entwickelt sich zur dramaturgischen Bremse und Nervensäge.
Ansonsten gibt es neben dem auf den Punkt besetzten Liev Schreiber und dem vor Spielfreude fast platzenden Jon Voight einige starke neue Darsteller in der Serie. Der legendäre Synchronsprecher, „Simpsons“-Star und vierfache Emmy-Preisträger Hank Azaria ist als skrupelloser FBI-Agent Cochran eine absolute Verstärkung der Serie. Er ist fies, furchteinflößend und extrem unterhaltsam. Als tolle Ergänzung wird ihm Sherilyn Fenn („Twin Peaks“) an die Seite gestellt, die ihn zu einer recht radikalen Linie ermutigt.
Auch weitere Darsteller wie Wendell Pierce als korrupter Bewährungshelfer und Vinessa Shaw in der Rolle der ehrgeizigen Journalistin Kate bringen die Serie nach vorne. Auch wenn immer noch nicht alles zusammenpasst und einige Handlungspunkte arg konstruiert sind, bietet „Ray Donovan“ beste Unterhaltung. Gerade der wechselnde Erzählton in diesem Jahr sorgt für Kurzweil. Das gepaart mit den starken darstellerischen Leistungen um Liev Schreiber und Jon Voight dürfte dafür sorgen, dass Ray noch einige Zeit auf Showtime die Probleme anderer Leute lösen darf.
Die Staffel ist ab dem 03.09.2015 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
3,5 von 5 Punkten
Bild: Auch in diesem zweiten Jahr besticht „Ray Donovan“ mit hervorragender Optik. Die Aufnahmen der Arri Alexa sind gewohnt scharf und detailreich. Die Farben sind kräftig und natürlich. Kontraste und Schwarzwert lassen ebenfalls keine Kritikpunkte zu. Da die Bilder auch immer sehr sauber und ruhig sind, bewegt sich das Gesamt-Niveau nah am Optimum.
4,5 von 5 Punkten
Ton: Die englische Version ist wieder in Dolby TrueHD 5.1, während sich die deutsche Synchronisation mit einer Dolby Digital 5.1-Abmischung zufrieden geben, die ein bisschen weniger voluminös wirkt. Da bei der Serie die Dialog-Präsentation im Vordergrund steht, sind die Unterscheide aber marginal. Die Gespräche kommen immer gut verständlich aus der Front. Die anderen Boxen werden hauptsächlich für Score und Hintergrundgeräusche wie den fließenden Verkehr in der Stadt verwendet. Größere Effekte sind höchstens einmal bei den (zahlreichen) Schlägereien zu bewundern. Insgesamt eine verlustlose Präsentation des Ausgangsmaterials.
3,5 von 5 Punkten
Extras: Audio-Kommentare zu den Episoden 1 und 7 und die Featurettes „Liev Schreiber über Ray“ (2 Minuten), „Jon Voight über Mickey“ (2 Minuten), „Ray musikalisch“ (9 Minuten), „Der Dreh von Ray Donovan“ (8 Minuten) und das Quiz „Witz und Weisheit“ sind zusätzlich in der Box zu finden.
3 von 5 Punkten
Gesamt: 3,5 von 5 Punkten
Quelle: Sky Atlantic, YouTube
Ray Donovan Season 2
Originaltitel: | Ray Donovan - Season 2 |
Buchvorlage: | Ann Biderman |
Darsteller: | Liev Schreiber, Paula Malcomson, Eddie Marsan, Jon Voight, Hank Azaria |
Genre: | Krimi-Serie |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2014 |
Verleih: | Paramount Pictures |
Länge: | 12 Episoden zu je 52 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 04.09.2015
Ray Donovan Season 2 (Blu-ray)