
Das DVD-Cover von “Mr. May und das Flüstern der Ewigkeit” (Quelle: good!movies)
Inhalt: John May (Eddie Marsan, „Ray Donovan“) ist ein Einzelgänger, wie er im Buche steht. Nicht sonderlich gesprächig und mit mangelnden Kochkünsten gesegnet, lebt der intelligente Mann in seinem kleinen Apartment. In seinem Job als „Funeral Officer“ bei der Bezirksverwaltung in London blüht der Mittvierziger auf. Seit über 20 Jahren kümmert er sich mit viel Geduld und Hingabe um die Beisetzung von Verstorbenen ohne Angehörige und Freunde. Doch jetzt soll seine Stelle wegrationalisiert werden. Nach seinem letzten Fall, dem Ex-Soldat und Ex-Häftling Billy Stroke soll Schluss sein. Obwohl seine Welt zusammen bricht, stürzt sich Mr. May mit noch mehr Elan in den Fall und versucht alles, damit dem Mann die letzte Ehre erwiesen wird.
Kritik: Der italienisch-stämmige Uberto Pasolini ist seit einigen Jahren im englischen Kino unterwegs. So war er als Produzent an dem Oscar-nominierten Kultfilm „Ganz oder gar nicht“ beteiligt. Es dauerte bis ins Jahr 2008, ehe er die skurrile Komödie „Spiel der Träume“ schrieb und auch erstmals auf dem Regiestuhl Platz nahm. Ein Zeitungsbericht inspirierte ihn zu seinem zweiten Drehbuch. Die Tätigkeit eines „Funeral Officers“ faszinierte ihn derart, dass er ein halbes Jahr in dem Berufsfeld recherchierte. Herausgekommen ist ein melancholisch-nachdenklicher, amüsanter und hoffnungsvoller Film, der trotz einer sehr zurückhaltenden Inszenierung seine Eindrücke hinterlässt und auf zahlreichen kleinen Festivals mit Auszeichnungen bedacht wurde. Ein zentraler Aspekt, warum dieser kleine aber feine Film funktioniert, ist der wunderbare Eddie Marsan. Mit einer Mischung aus Trauerkloß und Intellektuellem gibt er seinem stillen Charakter Empathie und Respekt.

Mit vollem EInsatz verrichtet Mr. May seinen Dienst (Quelle: good!movies)
Mit dem größten Anstand kümmert er sich um Menschen, die ähnlich wie er ansonsten keinen richtigen Platz in der Welt haben. Bezeichnend hier ist das Verhältnis zu seinem Chef (Andrew Buchan), der die Sinnhaftigkeit seiner Arbeit mehrmals in Frage stellt. Nachdem man diesen Film gesehen hat, dürfte sich die Frage erübrigt haben. „Mr. May und das Flüstern der Ewigkeit“ setzt sich auf eine einzigartige Weise mit dem Leben, dem Tod und der Einsamkeit auseinander. Das mag nicht immer reine Unterhaltung sein, liefert aber Gründe zum Lachen und Weinen und ist insgesamt schlicht ein schöner Film mit sehr viel Herz.
Der Film ist ab dem 13.02.2015 auf DVD erhältlich.
3,5 von 5 Punkten

Auf seinen Reisen lernt er einige interessante Charaktere kennen (Quelle: good!movies)
Bild: Die Bildqualität des Filmes kann nur in Maßen überzeugen. Die zumeist blassen Farben sind natürlich passend zum Ton von „Mr. May“. Die Schärfe ist nur bei Nahaufnahmen wirklich gut. Bei weiter entfernten Aufnahmen wird das Bild teilweise merklich unscharf und auch die Darstellung von Details ist allenfalls Mittelmaß. Die weichen Kontraste sind ebenso wie der Schwarzwert in Ordnung. Teilweise kommt es zu einem leichten Überstrahlen der Farben. Weitere große Bildfehler sind aber nicht zu finden.
2,5 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der englische Ton in Dolby Digital 5.1 erfüllen die Erwartungen. Die Dialoge kommen immer sauber und verständlich aus den Frontsprechern. Der angenehme Soundtrack und die Hintergrundgeräusche (beispielsweise im Zug) wurden sauber und recht dynamisch abgemischt.
3,5 von 5 Punkten
Extras: Ein sehr interessantes Making of (20 Minuten) ist neben einigen Trailern leider der einzige Bonus für den Film.
2,5 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Quelle: good!movies, Leinwandreporter TV, YouTube
Mr. May und das Flüstern der Ewigkeit
Originaltitel: | Still Life |
Regie: | Uberto Pasolini |
Darsteller: | Eddie Marsan, Joanne Froggatt, Karen Drury |
Genre: | Tragikomödie |
Produktionsland/-jahr: | UK/Italien, 2012 |
Verleih: | good!movies |
Länge: | 87 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Matthias Film