Review: Dracula – Die Serie (Blu-ray)

Das Blu-ray Cover der "Dracula"-Serie (Quelle: Universal Pictures Germany)

Das Blu-ray Cover der “Dracula”-Serie (Quelle: Universal Pictures Germany)

Inhalt: Ende des 19. Jahrhunderts kommt Dracula (Jonathan Rhys Meyers, „Match Point“) nach London, nachdem er lange Jahre außer Gefecht gesetzt war. Er gibt sich als amerikanischer Geschäftsmann Alexander Grayson aus und will so den Drachen-Orden zu Fall bringen, der einst für den Tod seiner Familie verantwortlich war. Gemeinsam mit seiner rechten Hand Renfield (Nonso Anozie, „Game of Thrones“) und dem selbst nach Rache gegen den Drachen-Orden dürstenden Chirurg Abraham Van Helsing (Thomas Kretschmann, „Open Grave“) bereitet er seinen Plan vor. Währenddessen lernt er die Medizinstudentin Mina (Jessica De Gouw, „These Final Hours“) und ihren Lebensgefährten, den ambitionierten Journalisten Jonathan Harker (Oliver Jackson-Cohen, „Die Tore der Welt“) kennen, die Dracula an seine alte menschliche Seite zurückdenken lassen. Gerade Mina hat es dem Fürsten der Finsternis angetan.

 

Showrunner/Drehbuch: Das Vampire in den vergangenen Jahren sowohl im Kino („Underworld“, „Twilight“), als auch im TV („True Blood“, „Vampire Diaries“) sehr angesagt sind, dürfte hinlänglich bekannt sein. Auch der berühmteste Vampir überhaupt, Dracula, feierte im vergangenen Jahr schon ein (mäßiges) Kino-Comeback mit „Dracula Untold“. Zwischen 2013 und 2014 lief diese zehnteilige Serie von Showrunner Cole Haddon, der sich bei seiner Interpretation näher an dem Originalmaterial von Bram Stoker hielt. Dieser Herangehensweise blieb der quotenmäßige Erfolg verwehrt, weswegen nach einer Staffel Schluss mit der Serie war. Dabei punktet die Serie nicht nur mit einer guten Ausstattung, sondern bringt noch einige interessante Ideen und Verweise ein. Das Hauptproblem von Haddons Büchern ist aber die Unentschlossenheit, mit der die Geschichte vorangetrieben wird. Nur selten lässt er seinen Dracula wirklich von der Leine. Ansonsten bleibt das Monster ein etwas zu handzahmer, sehr menschlicher Romantiker. Einfälle wie Dracula und Van Helsing im Kampf gegen den Orden auf eine Seite zu stellen, sind zumindest gewöhnungsbedürftig, aber nicht gänzlich fehlgeleitet. So schwankt fast jede Episode zwischen starken, eigenwilligen und seichten Momenten.

Als Alexander Grayson findet Dracula gesellschaftlichen Anklang (Quelle: Universal Pictures Germany)

Als Alexander Grayson findet Dracula gesellschaftlichen Anklang (Quelle: Universal Pictures Germany)

Look: Optisch gibt es an „Dracula“ kaum etwas auszusetzen. Die Kostüme und Sets haben Top-Niveau und die Spezialeffekte wie bei der Wiedererweckung von „Dracula“ in der ersten Episode der Serie sind sehr gut gelungen. Die meist herrschende Finsternis ist natürlich bei der Thematik zu erwarten gewesen. Ein klares Minus sind die Kampfsequenzen, die aber nach den ersten Folgen überarbeitet wurden. Diese erinnern mit ihren Zeitlupen eher an die „Matrix“, was bei einer betont eher klassischen Herangehensweise natürlich ein ziemlicher Fehlgriff war.

Rhys Meyers dominiert deutlich das Geschehen

Schauspieler: Der „Tudors“-Hauptdarsteller Jonathan Rhys Meyers hat sich aufgrund seiner Optik und seiner mysteriösen Ausstrahlung förmlich aufgedrängt für die Rolle des Dracula. Tatsächlich besitzt der genügend Charisma, um seinem Charakter die nötige Präsenz zu verleihen. Dennoch hat seine Figur aufgrund des Drehbuchs einige Probleme, komplett zu überzeugen. Ähnliches gilt für Thomas Kretschmann, der als rachsüchtiger Professor Van Helsing zwischen totaler Ruhe und komplett Over the Top wechselt. Jessica De Gouw schafft es in der weiblichen Hauptrolle Mina, überraschend positiv auf sich aufmerksam zu machen. Auch Oliver Jackson-Cohen, der ihren Verlobten (und bekanntlich späteren Dracula-Feind) Harker spielt, löst seine Aufgabe ordentlich. Weitere Darsteller wie Nonso Anozie als loyaler Assistent von Dracula und Ben Miles als Anführer des Drachenordens spielen ihre nicht allzu zu anspruchsvollen Rollen ebenfalls solide herunter.

Spannung/Unterhaltungswert: Es ist immer einiges los in der Welt von Dracula. Neben den blutigen Momenten, in denen er sein wahres Ich offenbart, gibt es Verschwörungen, Intrigen und gebrochene Herzen. Langweilig wird die Serie nie, was aber nichts daran ändert, dass einige Sub-Plots äußerst konstruiert wirken.

Mina, Jonathan und Lucy lauschen einer Ansprache (Quelle: Universal Pictures Germany)

Mina, Jonathan und Lucy lauschen einer Ansprache (Quelle: Universal Pictures Germany)

Drama: Mehr Dramatik wie „Dracula“ geht kaum: Rachepläne, Mord und der Versuch, wissenschaftlich und wirtschaftlich gegen den Drachenorden vorzugehen und sein Interesse an Mina zu offenbaren, machen den Anti-Helden Dracula schon fast zu einer zu positiven Figur.

Humor: War bei einer „Dracula“-Adaption ohne Leslie Nielsen noch nie wirklich gefragt.

Liebe/Romantik: Zwei Protagonisten haben ihre wahre Liebe brutal verloren. Harker und Mina sind ein glückliches Paar, dessen junges Glück durch die Bekanntschaft zu Grayson ins Wanken gerät. Auch die Freunde von Vampir-„Geschmachte“ werden hier sicherlich bedient.

Fazit: Die „Dracula“-Serie hat vor allem optisch einiges an Potenzial. Einige Szenen sind wirklich herausragend. Insgesamt war die Herangehensweise, Bram Stokers Figur fast schon sympathisch zu machen, nicht der richtige Schritt. Zumindest wurde das Staffelfinale so gewählt, dass die Serie einen runden Abschluss bekommt und einen zufriedenstellenden Gesamteindruck hinterlässt.

Professor von Helsing wünscht sich nichts mehr als Rache (Quelle: Universal Pictures Germany)

Professor von Helsing wünscht sich nichts mehr als Rache (Quelle: Universal Pictures Germany)

Die Box ist ab dem 12.02.2015 auf DVD und Blu-ray erhältlich.

3 von 5 Punkten

 

Bild: Die Optik ist schon ein wenig zu glatt für einen Klassiker wie die Geschichte von „Dracula“. Das außer Acht gelassen, wird eine immer ziemlich scharfe, detaillierte Darstellung der Bilder geboten.Die Farben sind teilweise schon etwas zu kräftig, wirken aber die meiste Zeit natürlich. Die Kontraste sind nahezu optimal. Dabei ist der Schwarzwert aber ein wenig schwankend. Bei all den sauberen, digitalen Aufnahmen fallen einige sehr verrauschte Szenen deutlich auf. Wirkliche Bildfehler gibt es aber nicht.

3,5 von 5 Punkten

Ton: Der deutsche und der englische DTS-HD MA 5.1-Ton sind verlustlos und überraschend abwechslungsreich. Die Dialoge klingen sauber und natürlich und sind dabei jederzeit gut zu verstehen. Bei den zahlreichen Partys und auf den Straßen Londons kommt es zu einem gut abgemischten Surround-Sound. Auch der Score wird sehr ordentlich präsentiert. Gewaltige Effekte sind allerdings hier eher nicht zu erwarten.

4 von 5 Punkten

Extras: Auf der ersten Disc befinden sich zwei gut gemachte Featurettes (26 Minuten) sowie ein paar Deleted Scenes (3 Minuten). Zwei weitere, ebenfalls überzeugende Featurettes (19 Minuten) und zusätzliche entfernte Szenen (7 Minuten) sind auf der zweiten Blu-ray zu finden.

3,5 von 5 Punkten

Gesamt: 3,5 von 5 Punkten


Quelle: Sky, YouTube

Dracula - Die komplette Serie

Originaltitel:Dracula
Entwickler:Cole Haddon
Darsteller:Jonathan Rhys Meyers, Jessica De Gouw, Thomas Kretschmann
Genre:Horror-Serie
Produktionsland/-jahr:USA, 2013/2014
Verleih:Universal Pictures
Länge:10 Episoden zu je 43 Minuten
FSK:ab 16 Jahren

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 12.02.2015
Review: Dracula – Die Serie (Blu-ray)

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