Review: Spider-Man – Homecoming

Das Plakat von "Spiderman: Homecoming" (© Sony Pictures Germany)

Das Plakat von “Spider-Man: Homecoming” (© Sony Pictures Germany)

Inhalt: Nach seinem ersten gemeinsamen Kampf mit den Avengers fühlt sich der Teenager Peter Parker (Tom Holland, „Im Herzen der See“) dazu berufen, mit seinem Alter Ego Spider-Man mehr für die Allgemeinheit zu tun. Ungeduldig wartet er darauf, von Tony „Iron Man“ Stark (Robert Downey Jr.) wegen einer neuen Mission angerufen zu werden. Doch statt wirklicher Superhelden-Action wartet auf ihn nur der Alltag eines Highschool-Außenseiters. Ab und zu gelingt es ihm dann doch, ein paar Kleinganoven beim Diebstahl zu stoppen und die Nachbarschaft ein wenig sicherer zu machen.

So ist er beinahe ein ganz normaler Kerl, der gern mit seiner Tante May (Marisa Tomei, „The Big Short“) lebt, für ein hübsches Mädchen (Laura Harrier) außerhalb seiner Reichweite schwärmt und an Schulwettbewerben teilnimmt. Als er dann eher zufällig dem Waffenentwickler Toomes (Michael Keaton, „Spotlight“), der nachts als monströser Vulture unterwegs ist, auf die Spur kommt, und Stark immer noch nichts von ihm wissen will, macht sich Peter daran, als Spider-Man seinen bisher größten Gegner zu bekämpfen.

 

Kritik: Wenn das Thema Reboot-Wahn aufkommt, rümpfen einige verächtlich die Nase. Hier war das zu großen Teilen anders, obwohl nach den Filmen mit Tobey Maguire (2002-2007) und Andrew Garfield (2012-2014) innerhalb kurzer Zeit schon wieder die gleiche Thematik neu umgesetzt wurde. Die grundsätzlich positive Grundstimmung lag natürlich daran, dass Spider-Man zu seinen Wurzeln zurückkehrt und sich dem so erfolgreichen Marvel-Universum anschließt. Darüber hinaus konnte er in seinem Kurzauftritt in „The First Avenger – Civil War“ überzeugen. Nun war es an Jon Watts („Clown“) dem Spinnenmann – der hier ein Spinnen-Teenie ist – neues Leben einzuhauchen. Die Aussicht, dass gleich sechs Autoren am Drehbuch geschrieben haben, ist selten eine gute. Doch hier setzt sich die Geschichte erstaunlich homogen zusammen.

Auch wenn Peter Parker etwa zehn Jahre jünger ist, als es bei seinen Vorgängern der Fall war, funktioniert die Figur. Die Änderungen sind aber auch nicht sonderlich groß. So fühlt sich ein guter Teil der Geschichte arg vertraut an. Da Jon Watts den Film bewusst nicht zu einer Vollgas-Veranstaltung macht, sind die 133 Minuten Laufzeit zumindest stellenweise spürbar.

Peter möchte von Tony Stark akzeptiert werden (© Sony Pictures Germany)

Peter möchte von Tony Stark akzeptiert werden (© Sony Pictures Germany)

Das sind aber auch schon die größten Kritikpunkte an einem ansonsten gelungenen Popcorn-Film. Der Humor ist ziemlich treffsicher. Auch wenn der beste (Nerd-)Kumpel (Jacob Batalon) stellenweise ein wenig nervig sein kann, stimmen Timing und Ton der Witze fast durchgängig. Gerade wenn Peter Parker die Möglichkeiten seiner Spider-Man-Existenz erforscht, ist der Film wirklich amüsant. Dazu gibt es hier die vielleicht beste Postcredit-Szene des gesamten Marvel Cinematic Universe zu bewundern. Die Action-Sequenzen sind vergleichsweise unspektakulär. Da der Film bewusst nicht den Fokus auf diese Momente legt, passen aber auch diese gut in das Gesamtbild. Dazu punktet der Film mit ein paar sehr überraschenden Einfällen und Wendungen. Tom Holland zeigt, dass er ein wirklich guter Peter Parker ist, der auch einen ganzen Film mit seiner Art tragen kann. Er ist charmant, präsent und im richtigen Rahmen verspielt und albern.

Wer hätte gedacht, dass das Leben als Superheld so gemütlich sein kann? (© Sony Pictures Germany)

Wer hätte gedacht, dass das Leben als Superheld so gemütlich sein kann? (© Sony Pictures Germany)

Ein konstantes Problem der Superhelden-Filme sind die relativ schwachen Bösewichter. Hier bestand die Hoffnung darauf, dass sich das mit Michael Keaton ändert. Der preisgekrönte Charaktermime deutet auch an, welche Möglichkeiten in seiner Figur gesteckt hätten. Leider hat er zu wenig Leinwand-Zeit, weswegen sein Antagonist flacher als notwendig bleibt.

Auch Marisa Tomei als (merklich jüngere) Tante May bekommt nicht viel zu tun. Jon Favreau („Term Life – Mörderischer Wettlauf“), Chris Evans („Snowpiercer“), Gwyneth Paltrow und Robert Downey Jr. sorgen für die Verknüpfung zu den bekannten Filmen des Universums. Auch wenn ihre Auftritte manchmal ein wenig gezwungen erscheinen, werden ihre Geschichten doch zu netten Pointen geführt. Laura Harrier, Tony Revolori („Grand Budapest Hotel“) und Angourie Rice („The Nice Guys“) als Mitschüler sowie Donald Glover („Der Marsianer – Rettet Mark Watney“), Michael Chernus („The Dinner“) und Logan Marshall-Green („The Invitation – Die Einladung“) in weiteren Parts ergänzen die prominente Besetzung.

Insgesamt ist diese abermalige Rückkehr in „Spider-Man – Homecoming“ gelungen. Der Film ist witzig, stimmig und gut inszeniert, was ihn ziemlich durchgängig zu sehr ordentlicher Blockbuster-Unterhaltung macht. Auch wenn das Geschehen aufgrund der noch sehr präsenten Vorgänger etwas schematisch wirkt und auch ansonsten ein paar kleinere Probleme auftreten, kann sich das Gesamtergebnis absolut sehen lassen.

3,5 von 5 Punkten

Der Film ist aktuell im Programm von Netflix zu sehen.


Quelle: Sony Pictures Germany, Leinwandreporter TV, YouTube

Spiderman: Homecoming

Originaltitel:Spiderman: Homecoming
Regie:Jon Watts
Darsteller:Tom Holland, Robert Downey Jr., Michael Keaton, Donald Glover
Genre:Fantasy, Action
Produktionsland/-jahr:USA, 2017
Verleih:Sony Pictures Germany
Länge: 133 MinutenFSK: ab 12 Jahren
Kinostart: 13.07.2017
Homepage: Spiderman: Homecoming

Mehr Informationen gibt es auf der Facebook-Seite des Films

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 05.07.2017
Review: Spiderman – Homecoming (Kino)

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