Inhalt: Nick Barrow (Vince Vaughn) hat einen ungewöhnlichen Beruf: Er plant Raubüberfälle, die ihm andere Leute zur Durchführung abkaufen können. Als dann bei seinem letzten Job der Sohn des mexikanischen Kartellbosses Viktor (Jordi Molla, „Riddick – Überleben ist seine Rache“) sein Leben verliert, wird es auf einmal extrem gefährlich. Nick schnappt sich seine entfremdete Teenie-Tochter Cate (Hailee Steinfeld, „The Keeping Room – Bis zu letzten Kugel“), die natürlich nur bedingt begeistert von der Entführung durch ihren Vater ist. Während die mexikanischen Gangster ebenso wie ein Team korrupter Polizisten um den gnadenlosen Captain Keenan (Bill Paxton, „Nightcrawler – Jede Nacht hat ihren Preis“) die Jagd auf den Kleinganoven eröffnen, muss der sich auch noch mit den Tücken einer 16 Jahre alten Tochter herumschlagen. Doch das Training mit Handfeuerwaffen entpuppt sich als überraschend hilfreiches Mittel für familiären Frieden.
Kritik: Basierend auf einer Graphic Novel inszenierte Peter Billingsley, der als Regisseur allenfalls für den (einigermaßen furchbaren) „All Inklusive“ bekannt ist, diesen Thriller mit ironischen Elementen. Dafür holt er Vince Vaughn, der zuletzt nur mit (schwer erträglich) albernen Werken wie der Google-Dauerwerbung „Prakti.com“ oder „The Watch“ auf der großen Leinwand unterwegs war, zurück ins ernstere Metier. Anhand dieser Vorzeichen ist das passable Endergebnis tatsächlich noch beinahe eine positive Überraschung. Dennoch bleibt der einzig wirklich originelle Part an dem Film die gruselige Frisur von Vince Vaughn. Ansonsten plätschert diese Verschwörungsgeschichte mit familiärer Anbandelung vor sich hin, ehe es zu Finale noch etwas zulegt. Die interessanteste Frage, die sich in dem Zusammenhang stellt: Glauben die Macher tatsächlich, dass sich Nick mit Waffentraining und Kontakt der Tochter zur Unterwelt zu einem guten Vater entwickelt?
Ansonsten nimmt die konventionelle Erzählung zahlreiche Klischees mit und lässt doch etwas die Ecken und Kanten vermissen. Wenigstens steckt genug darstellerische Qualität in dem Film, um einen soliden Unterhaltungswert zu gewährleisten. Vince Vaughn ist zwar eher als mieser Vater glaubwürdig, als dass er wie ein Gangster wirkt. Dennoch funktioniert er einigermaßen in der zentralen Rolle. Die gute Hailee Steinfeld, die sich aktuell öfters in Werken aus der zweiten Reihe sehen lässt, ist als zickiger Teenager recht gut besetzt und holt das beste aus der Rolle heraus.
Der einzige Darsteller, der wirklich einen bleibenden Eindruck hinterlässt, ist Bill Paxton, dem die Rolle des knallharten, korrupten Polizisten auf den Leib geschneidert wurde. Jonathan Banks („Beverly Hills Cop“), Jordi Molla und Shea Whigham („True Detective“) bekommen eindeutig zu wenig zu tun. Das ist aber immer noch mehr, als es bei Jon Favreau („The Jungle Book“), Terrence Howard („Dead Man Down“) und Taraji P. Henson der Fall ist, deren Parts kaum eine Nennung in den Credits rechtfertigen.
„Term Life – Mörderischer Wettlauf“ ist in keinem Fall einer dieser Filme, über die man sich als Zuschauer lange ärgert. Böse Zungen würden behaupten, dass das mit der minimalen Halbwertzeit zu tun hat, die die einfallslose Handlung im Kopf der meisten Zuschauer haben dürfte. Immerhin genügt der Film den Ansprüchen als kurzweiliges Thriller-Fast Food, was kombiniert mit der Anwesenheit einiger (zumeist unterforderter) bekannter Gesichter einigermaßen versöhnlich stimmt.
Der Film ist ab dem 03.11.2016 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
2,5 von 5 Punkten
Bild: Die Optik ist wesentlich origineller als der Film selbst. Obwohl das Material digital gedreht wurde, besteht durchgängig ein ziemlich filmischer Look. Das Bild ist etwas körnig und verfügt über eine sehr gute Detaildarstellung. Gerade die Close Ups sind diesbezüglich exzellent. Nur selten wirkt das Bild wirklich glatt oder etwas zu weich. So kommen auch die knackigen Farben im Zusammenspiel mit den etwas rauen Konturen gut zur Geltung. An der Bildschärfe gibt es auch fast nichts auszusetzen. Da auch die Kontraste und der Schwarzwert stark eingestellt worden sind, kommt es zu einem Gesamtergebnis nah an der Höchstwertung.
4,5 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der englische DTS-HD MA 5.1-Ton liefern verlustlose Beschallung. Die Dialoge sind klar und deutlich priorisiert. Allgemein ist die Abmischung zwar eher frontlastig, aber in Szenen wie dem Ausflug auf die Kirmes gibt es auch solide Aktivität auf den äußeren Boxen. Ähnliches gilt für die sauber abgemischte Filmmusik. Schüsse und Explosionen hätten vielleicht noch ein wenig wuchtiger sein können, überzeugen aber mit einer angemessenen Bass-Untermalung. Insgesamt keine spektakuläre, aber sicherlich eine zufriedenstellende Abmischung.
3,5 von 5 Punkten
Extras: Bis auf ein paar Trailer ist kein Bonusmaterial auf der Blu-ray zu finden.
1 von 5 Punkten
Gesamt: 2,5 von 5 Punkten
Quelle: Concorde Home Entertainment, Leinwandreporter TV, YouTube
Term Life - Tödlicher Wettlauf
Originaltitel: | Term Life |
Regie: | Peter Billingsley |
Darsteller: | Vince Vaughn, Hailee Steinfeld, Bill Paxton, Jonathan Banks |
Genre: | Thriller |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2016 |
Verleih: | Concorde Home Entertainment |
Länge: | 93 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 07.11.2016
Review: Term Life – Mörderischer Wettlauf (Blu-ray)