Review: Clown (Blu-ray)

Das Blu-ray-Cover von "Clown" (© Tiberius Film)

Das Blu-ray-Cover von “Clown” (© Tiberius Film)

Inhalt: Der kleine Jack (Christian Distefano) wird zehn Jahre alt und ein Clown soll das Highlight auf seiner Geburtstagsparty werden. Als dieser spontan absagt, improvisiert Jacks Vater Kent (Andy Powers, „OZ – Hölle hinter Gittern“): Er schlüpft selbst in ein Clowns-Kostüm, das er während seiner Arbeit als Makler in einem leerstehenden Haus entdeckt hat und belustigt die Kinder. Nach dem Ende der Party ist für Kent jeglicher Spaß vorbei, da er das Kostüm nicht mehr ausgezogen bekommt. Es wird eine Art zweite Haut und sorgt dafür, dass jeder Trennungsversuch äußerst schmerzhaft endet.

Der exzentrische Karlsson (Peter Stormare, „Tokarev – Die Vergangenheit stirbt niemals“), der überraschend viel über das Kostüm weiß, klärt ihn darüber auf, dass er von einer Art Dämon besessen ist, der nur durch seinen Tod vernichtet werden kann. Natürlich glaubt der Familienvater ihm kein Wort. Doch dann beginnt Kent, sich zu verändern und einen Heißhunger auf Kinder zu entwickeln.

 

Kritik: Alle lieben Clowns. In der Welt des Horrorfilms ist das nur bedingt wahr. „Inspiriert“ durch den echten Serienmörder John Wayne Gacy hat sich die Figur des geschminkten, gut gelaunten Verrückten zu einer verlässlichen Größe im Genre-Kino entwickelt. Vor allem „ES“ von Stephen King und dessen (mäßige) filmische Umsetzung dürften fast jedem Filmfan ein Begriff sein. Das irische Slasher-Comedy-Fest „Stitches“ aus dem Jahr 2012 zeigte, dass es immer noch positive Beispiele für dieses kleine Subgenre gibt.

„Clown“ wurde von Eli Roth produziert, der sich in den vergangenen 15 Jahren einen Namen mit recht kompromisslosen Gore-Filmen wie „Hostel“ und „Cabin Fever“ gemacht hat. Er unterstützt Regisseur Jon Watts bei der filmischen Umsetzung eines Fake-Trailers, den dieser bereits im Jahr 2010 gedreht hatte. Herausgekommen ist eine sehr düstere Version der Clown-Thematik, die sich aber einen ziemlich unterhaltsamen Einstieg gönnt. Wenn Protagonist langsam bemerkt, in was für eine Situation er sich mit dem Kostüm bewegt, ist der Film böse, augenzwinkernd und durchaus vielversprechend.

Hab deine Nase! (© Tiberius Film)

Hab deine Nase! (© Tiberius Film)

Diese Hoffnungen erfüllen sich im weiteren Verlauf eher nicht. Für einen Film mit dem Stempel „Eli Roth“ ist „Clown“ vom Blutgehalt noch fast ein wenig zurückhaltend. Sicherlich gibt es die ein oder andere rote Fontäne, aber insgesamt scheint Watts nicht ganz so viel Wert auf Slasher-Elemente zu legen (was nicht zwingend schlecht ist). Ein wirkliches Problem entwickelt sich, da nie wirkliche Spannung oder Grusel auskommen möchte. Der Werdegang des Familienvaters zum Monster hat zwar durchaus seine Momente, die in einer schick designeten Verfolgung in einem Spielparadies gipfeln.

Für ein durchgängig funktionierendes Konstrukt reicht es aber nicht aus, wozu auch die recht dümmlichen Dialoge beitragen. Ein wirkliches Highlight ist dafür die Arbeit des Make Up-Departments. Der titelgebende Clown sieht in seinen verschiedenen Phasen erstklassig aus. Hauptdarsteller Andy Powers macht als verzweifelter Vater, der mit seinen (sehr wörtlichen) Dämonen zu kämpfen hat, einen ordentlichen Job. Charakterkopf Peter Stormare kann als sonderbarer Karlsson zumindest vereinzelt seine bekannten Qualitäten einbringen.

Am Ende des Tages reicht es aber nicht, um „Clown“ über einen durchwachsenen Eindruck hinaus zu heben. Dieser recht ernsthafte Ansatz an die Thematik sieht zwar gut aus und hat nette Einzelszenen. Dennoch ist das gesamte Konstrukt zu konventionell und nicht spannend genug, weswegen dieser solide gemachte Film wohl den wenigsten schlaflose Nächte bereiten wird.

Diese Stimmungskanone sollte man nicht auf Kindergeburtstage einladen (© Tiberius Film)

Diese Stimmungskanone sollte man nicht auf Kindergeburtstage einladen (© Tiberius Film)

Der Film ist ab dem 03.03.2016 auf DVD und Blu-ray erhältlich.

2,5 von 5 Punkten

 

Bild: Optisch weiß der Film zu gefallen. Die Aufnahmen sind immer scharf und reich an Details. Die Kontraste sind ebenso gelungen und kräftig wie der satte Schwarzwert. Auch die Farbgebung ist sauber und überzeugend ausgefallen. Rauschen und andere Unsauberkeiten gibt es hier eigentlich gar nicht. Vor allem in Anbetracht dessen, dass der Film zu großen Teilen im Dunklen spielt, ein wirklich gutes Gesamtergebnis.

4 von 5 Punkten

Ton: Der deutsche und der englische DTS-HD MA 5.1-Ton sind verlustfrei. Die Dialoge kommen immer gut verständlich aus dem Center. Bei der Abmischung der Hintergrundgeräusche und des Scores gibt es einiges an räumlicher Aktivität zu hören. Wirklich hervorstechende Effekte existieren in dem Film nicht, was aber nichts daran ändert, dass ein absolut zufriedenstellendes Gesamtergebnis geboten wird.

3,5 von 5 Punkten

Extras: Bis auf ein paar Trailer gibt es kein Bonusmaterial auf der Blu-ray.

1 von 5 Punkten

Gesamt: 2,5 von 5 Punkten


Quelle: Tiberius Film, Leinwandreporter TV, YouTube

Clown

Originaltitel:Clown
Regie:Jon Watts
Darsteller:Peter Stormare, Eli Roth, Laura Allen
Genre:Horror
Produktionsland/-jahr:USA, 2015
Verleih:Tiberius Film
Länge:99 Minuten
FSK:ab 18 Jahren

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 02.03.2016
Review: Clown (Blu-ray)

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