Review: Kingsman 2 – The Golden Circle (Kino)

Das Plakat von "Kingsman 2: The Golden Circle" (© 2017 20th Century Fox)

Das Plakat von “Kingsman 2: The Golden Circle” (© 2017 20th Century Fox)

Inhalt: Nach dem Verlust seines Mentors und Freunds Harry (Colin Firth, „The Railway Man – Die Liebe seines Lebens“) gewöhnt sich Eggsy (Taron Egerton, „Eddie the Eagle – Alles ist möglich“) daran, nur noch mit Merlin (Mark Strong, „The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben“) und Roxy (Sophie Cookson, „Gypsy“) zu arbeiten. Doch alles ändert sich als Charlie (Edward Holcroft), der bei der Ausbildung zum Kingsman knapp gescheitert war, wieder auf der Bildfläche auftaucht. Er ist inzwischen Handlanger der berüchtigten Drogen-Baronin Poppy (Julianne Moore, „Still Alice – Mein Leben ohne gestern“), die die Kingsman in einem perfiden Angriff fast komplett auslöscht. Bei dem Versuch, einen Racheplan zu schmieden, stoßen Eggsy und Merlin auf eine amerikanische Untergrund-Organisation, die angeführt von Agent Champagne (Jeff Bridges, „Hell Or High Water“) ihren britischen Freunden sofort die nötige Unterstützung zusichert. Gerade als Eggsy mit Agent Tequila (Channing Tatum, „Hail, Caesar!“) und Agent Whiskey (Pedro Pascal, „Narcos“) die Ermittlungen aufnehmen will, findet er einen unerwarteten Helfer in der Not: Harry.

Kritik: In den vergangenen Jahren bekommen die Zuschauer nur selten wirklich originelle Action-Beiträge zu sehen. Die derbe Superhelden-Parodie „Kick-Ass“ von Matthew Vaughn aus dem Jahr 2010 bildete sicher eine positive Ausnahme. Vier Jahre später knüpfte er sich dann in „Kingsman – The Secret Service “ das Agenten-Kino vor. Mit dem keinesfalls makellosen, aber unverschämt unterhaltsamen Film, der vor allem mit einem grandiosen Schlussakt im Gedächtnis blieb, landete Vaughn einen Hit. Somit wurde der Auftakt für ein – hoffentlich ergiebiges – Franchise gelandet. Dennoch blieben kleine Zweifel, da schon „Kick-Ass 2“ nicht mit seinem Vorgänger mithalten konnte. Die Sorgen erübrigen sich relativ schnell, da „The Golden Circle“ eine Fortsetzung nach dem Motto schneller, höher, weiter ist.

Eggsy und Harry sind wieder vereint (© 2017 20th Century Fox)

Eggsy und Harry sind wieder vereint (© 2017 20th Century Fox)

Auch wenn das Geschehen nicht mehr ganz so frisch wie beim Vorgänger wirkt, gibt es einen temporeichen, vollkommen durchgeknallten Plot, der seine 141 Minuten Laufzeit – bis auf Kleinigkeiten – problemlos füllt. Nach einer mäßigen Verfolgungssequenz zum Auftakt findet sich der Film relativ schnell. Gerade Oscar-Gewinnerin Julianne Moore als herrlich skurrile Antagonistin, die gerne einmal unliebsame Mitarbeiter im Fleischwolf oder in den Mägen ihrer Roboterhunde (!) verschwinden lässt, sorgt immer wieder für starke Momente. Allerdings muss hier angemerkt werden, dass der Film bei all seinen gewalttätigen Eskapaden (zugunsten der Altersfreigabe) auf den Einsatz von Blut verzichtet, was einen etwas faden Beigeschmack hat.

Dafür gelingt es hier, mit einer wunderbar provokativen Sexszene und kreativer Sozialkritik anzuecken. Hierbei hat Bruce Greenwood („Good Kill“) als US-Präsident, der mit pervers schlüssiger Logik den Krieg gegen die Drogen gewinnen will, einen tollen Nebenpart. Allgemein hat „Kingsman 2: The Golden Circle“ eine nominell wahrlich spektakuläre Besetzungsliste. Der hoch talentierte Taron Egerton, Mark Strong und auch Colin Firth setzen ihre Parts aus dem Vorgänger souverän fort. Die ebenfalls zurückgekehrte Sophie Cookson kommt nur in sehr reduzierter Form zum Einsatz.

Agent Champagne ist der Chef der Statesman (© 2017 20th Century Fox)

Agent Champagne ist der Chef der Statesman (© 2017 20th Century Fox)

Dafür dürfen Halle Berry („Kidnap“), Jeff Bridges, Channing Tatum und Pedro Pascal das amerikanische Gegenstück der Kingsman spielen. Auch wenn keiner von ihnen wirklich viel zu tun bekommt, haben dennoch alle ihre Momente. Der Auftritt von Elton John macht unglaublich viel Spaß. Der legendäre Musiker bekommt deutlich mehr als einen Cameo-Auftritt und hat ein paar herrliche Momente, die er voller Spielfreude und ohne jede Eitelkeit auslebt.

Auch wenn wieder nicht alles passt, ist „Kingsman 2: The Golden Circle“ die erhoffte Fortsetzung, die konsequent den Weg des Vorgängers weiter geht. Stargespickt, witzig, temporeich und abgesehen von der merkwürdigen Blutarmut provokant bis radikal, zeigt Matthew Vaughn, dass die gut gekleideten, britischen Agenten wohl noch eine längere Zukunft haben werden.

3,5 von 5 Punkten


Quelle: 20th Century Fox, Leinwandreporter TV, YouTube

Kingsman 2: The Golden Circle

Originaltitel:Kingsman: The Golden Circle
Regie:Matthew Vaughn
Darsteller:Taron Egerton, Mark Strong, Colin Firth, Julianne Moore, Jeff Bridges, Halle Berry, Channing Tatum
Genre:Action, Komödie
Produktionsland/-jahr:UK/USA, 2017
Verleih:20th Century Fox
Länge: 141 MinutenFSK: ab 16 Jahren
Kinostart: 21.09.2017

Mehr Informationen gibt es auf der Facebook-Seite des Films

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 18.09.2017
Review: Kingsman 2 – The Golden Circle (Kino)

Leave A Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Wir setzen Google Analytics, einen Webanalysedienst der Google Inc. („Google“) ein. Google verwendet Cookies. Wir setzen Google Analytics nur mit aktivierter IP-Anonymisierung ein.  Mehr Informationen zur Verwendung von Google Analytics finden Sie in unserer Datenschutzerklärung. Diese pseudonymisiert erhobenen Daten helfen uns, ein besser auf das Leser-Interesse abgestimmtes Programm anzubieten. Hier klicken um dich auszutragen.
Consent Management Platform von Real Cookie Banner