Inhalt: Audrey (Mila Kunis, „Bad Moms“) ist gerade 30 geworden, arbeitet in einem Supermarkt und wurde ebenso frisch wie unvermittelt von ihrem Freund Drew (Justin Theroux, „Girl on the Train“) verlassen. Hätte sie nicht ihre beste Freundin, die überdrehte Schauspielerin Morgan (Kate McKinnon, „Girls’ Night Out“), wäre in ihrem Leben fast gar nichts mehr los. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse: Kurz nachdem sie erfährt, dass ihr Ex ein hochdekorierter CIA-Agent ist, steht der plötzlich vor ihrer Tür und vertraut ihr einen USB-Stick voller wichtiger Informationen an. Als dann ein Anschlag auf Drew verübt wird, entschließen sich Audrey und Morgan, den Stick persönlich zu seinem Bestimmungsort nach Europa zu bringen. Gejagt vom CIA, osteuropäischen Geheimdiensten und dem MI6-Agent Sebastian (Sam Heughan) muss das Duo auf einer Odyssee durch Europa die eigenen Spionage-Kenntnisse abrufen – doch die sind rar gesät.
Kritik: Im Jahr 2014 gelang Susanna Fogel mit der charmanten Indie-Komödie „Life Partners“ ein durchaus beachtenswertes Debüt als Regisseurin und Autorin. Auch bei dieser Agenten-Parodie durfte sie wieder in Doppelfunktion ran. Doch im Gegensatz zu dem sehr persönlichen Erstlingswerk ist „Bad Spies“ – auch wenn es im Kern wieder um eine Freundschaft geht – laut, derb und nicht gerade treffsicher. Die Mischung von Klamauk und Gewalt kann funktionieren, wenn der Ton stimmt. Die ominöse Kirchenszene des thematisch verwandten „Kingsman – The Secret Service“ wäre hier als positives Beispiel zu nennen. Hier wirken die blutigen Eskapaden in Verbindung mit den dusseligen Protagonistinnen bis auf wenige Ausnahmen ziemlich deplatziert und (auf unangenehme Art) zynisch. So lässt sich ein cooler Einzeiler als Kommentar zu einer Kopfschuss-Hinrichtung eines Unbeteiligten nur bedingt als Comedy verkaufen.
Auch der sonstige Humor landet zu selten. Bei ein paar gut vorbereiteten Punchlines wird sich wohl kaum ein Zuschauer das Grinsen verkneifen können. Wenn die Pointe einer Szene aber nur baumelnde Hoden in Nahaufnahme sind, ist der Spaßfaktor eher begrenzt. Wie in vielen aktuellen US-Komödien wird auch hier die Entscheidung getroffen, sich auf das Improvisationstalent seiner Hauptdarstellerinnen zu verlassen. Wie so oft, ist das Ergebnis auch in „Bad Spies“ eher nervtötend als amüsant. Selbst wenn Mila Kunis und Kate McKinnon befreundet sind, beide komödiantische Ausnahme-Talente sind und eine ordentliche Chemie haben, sind die wilden, unstrukturierten und stellenweise kaum funktionstüchtigen Dialoge weit unter ihrem Niveau. Weswegen Susanna Fogel ihre Hauptdarstellerinnen derart unkritisch gewähren ließ, bleibt ihr Geheimnis. Justin Theroux und Sam Heughan bleiben als männliche Weggefährten ziemlich unauffällig. Gillian Anderson („Sex Education“) gelingt es mit recht kurzer Spielzeit, die wohl meisten Lacher zu ernten.
In den vergangenen Jahren sind Actionkomödien, in denen untrainierte Helden als Spione arbeiten müssen, ein beliebtes Hollywood-Subgenre geworden. „Bad Spies“ gehört leider zu den schwächeren Werken dieser Art. Mila Kunis und Kate McKinnon sind mehr anstrengend als lustig, die Story ist zu chaotisch erzählt und die Wage zwischen Humor und Gewalt stimmt nicht. So bleibt ein zu selten wirklich amüsanter und unterhaltsamer Film, in dem fast alle Beteiligten nicht zeigen können, was sie eigentlich können.
Der Film ist seit dem 10.01.2019 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
2 von 5 Punkten
Bild: Schärfe und Detaildarstellung sind zwar selten herausragend, halten aber durchweg ein ziemlich zufriedenstellendes Niveau. Mit den Farben wird ein wenig herumgespielt, was gut zum jeweiligen Ton der verschiedenen Szenen passt. Kontraste und Schwarzwert sind auch meistens ordentlich eingestellt. Bis auf ein leichtes Rauschen, das in dunklen Sequenzen zunimmt, sind keine nennenswerten Probleme aufgefallen.
4 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der englische DTS-HD MA 5.1-Ton liefern saubere Action-Kost. Obwohl die Vertonung an manchen Stellen etwas leise wirkt, bieten die rasanten und explosiven Momente nette räumliche Effekte und recht satte Bässe. Allgemein ist die Abmischung relativ dynamisch und auch Hintergrundgeräusche und Score sorgen gelegentlich dafür, dass die äußeren Boxen eingebunden werden. Die Dialoge sind immer ohne Probleme zu verstehen.
4 von 5 Punkten
Extras: Zwei Featurettes (16 Minuten), ein Making of (11 Minuten), ein paar entfernte Szenen (10 Minuten), ein Video mit improvisierten Szenen (6 Minuten), ein Outtake-Clip (7 Minuten) und einige Trailer sind als Bonus auf der Blu-ray zu finden.
3 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Quelle: StudioCanal, LeinwandreporterTV, YouTube
Bad Spies
Originaltitel: | The Spy Who Dumped Me |
Regie: | Susanna Fogel |
Darsteller: | Mila Kunis. Kate McKinnon, Justin Theroux |
Genre: | Komödie, Action |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2018 |
Verleih: | StudioCanal |
Länge: | 117 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von StudioCanal
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 26.01.2019
Review: Bad Spies (Blu-ray)