![Das Hauptplakat von "Girls' Night Out" (© Sony Pictures Germany)](https://www.leinwandreporter.com/wp-content/uploads/2017/06/GNO_Hauptplakat_A3_300dpi_700.jpg)
Das Hauptplakat von “Girls’ Night Out” (© Sony Pictures Germany)
Inhalt: Am College waren Jess (Scarlett Johansson, „Ghost In The Shell“), Blair (Zoë Kravitz, „Good Kill“), Pippa (Kate McKinnon, „Ghostbusters“), Alice (Jillian Bell, „Office Christmas Party“) und Frankie (Ilana Glazer, „Die highligen drei Könige“) die besten Freundinnen. Inzwischen hat man sich ziemlich auseinander gelebt. Zehn Jahre später steht Jess nicht nur davor, in ein politisches Amt gewählt zu werden. Darüber hinaus will sie auch noch den sympathischen Peter (Paul W. Downs) heiraten. Deswegen plant das Quintett, ihren Junggesellinnen-Abschied mit einem Wochenende in Miami zu begehen. Schon am ersten Abend ziehen die Frauen beseelt von Alkohol und Kokain durch die Clubs. Zur Abrundung des Tages soll ihnen ein Stripper Vergnügen bereiten. Als dann der attraktive Jay (Ryan Cooper) auftaucht, ist die Stimmung am Siedepunkt. Doch dann kommt es zu einem unglücklichen Zwischenfall, den Jay mit seinem Leben bezahlt. Die Partystimmung weicht absoluter Panik. Aus Angst vor Konsequenzen wollen die Frauen die Leiche verschwinden lassen. Doch das ist leichter gesagt als getan.
Kritik: Wie schlimm es werden kann, wenn etwas zu exzessiv der Junggesellenabschied begangen wird, wissen Kinogänger spätestens seit „Hangover“, der eine ganze Reihe ähnlicher Filme hervorrief. Dazu könnten einige, die die Synopse von „Girls’ Night Out“ lesen, an den bitterbösen Peter Berg-Film „Very Bad Things“ denken, bei dem eine männliche Belegschaft mit äußerst tödlichen Partyfolgen zu kämpfen hat. Einen wirklich bahnbrechend originellen Film dürfte schon unter diesen Vorzeichen kaum jemand wirklich erwartet haben. Den liefert Regisseurin und Co-Autorin Lucia Aniello auch zu keiner Zeit. Dafür liefert der Film aber mehr Lacher, als viele Zweifler erwarten sollten. Zu Beginn zeigt sich das Geschehen ziemlich nervig und generisch. Der Tiefpunkt wird erreicht, als sich die Macher dazu entschließen, einen simplen aber netten Gag rund um eine Champagnerflasche gleich doppelt von den Protagonistinnen erklären zu lassen. Sobald es dann nach Miami geht, wird das Geschehen deutlich amüsanter. Garanten für die besten Gags des Filmes sind dabei Demi Moore („Very Good Girls – Die Liebe eines Sommers“) und Ty Burrell („Modern Family“), die als schräge Nachbarn die Frauen zur Verzweiflung bringen.
![Noch ist die Partystimmung ausgelassen (© Sony Pictures Germany)](https://www.leinwandreporter.com/wp-content/uploads/2017/06/DF-00212_233_263_rv2_700.jpg)
Noch ist die Partystimmung ausgelassen (© Sony Pictures Germany)
Fortan entwickelt sich ein Wechsel von aufrichtig gelungenen Sequenzen, harmlosem Klamauk und eher dümmlichen Fehlschlägen. Natürlich ist das Geschehen nie wirklich so böse, wie es hätte sein können. Auch wenn wirkliche Überraschungen ausbleiben, ist die bei weitem nicht so wilde Party der Männer als Kontrast ausgesprochen gut gelungen. Bis zu einem etwas überdrehten Finale geht es häufig südlich der Gürtellinie zur Sache, was aber auch vollkommen legitim ist. Es war schon ein wenig gewöhnungsbedürftig, Scarlett Johansson in derart herbem Klamauk zu sehen. Auch wenn sie nur bedingt lustig ist, hat sie sichtbar Spaß am Film und wirkt keinesfalls deplatziert. Jillian Bell spielt einen ziemlich undankbaren Charakter. Sie ist laut, aufdringlich und ziemlich unangenehm. Auch wenn ihr der ein oder andere nette Witz spendiert wird, ist ihre Figur auf Dauer anstrengend. Ilana Glazer als Kleinkriminelle Frankie und Zoë Kravitz als etwas versnobte Blair sind mehr Nebenerscheinungen. Kate McKinnon tut sich als Australierin Pippa positiv hervor. Mit wunderbar übertriebenem Akzent und gutem Timing holt sie das Optimum aus ihren Zeilen. In der späten Phase des Filmes hat Charakterkopf Dean Winters („Oz – Hölle hinter Gittern“) noch einen Auftritt, der aber nicht unbedingt in Erinnerung bleiben wird.
Auch wenn „Girls’ Night Out“ kaum Alleinstellungsmerkmale hat, bietet der Film doch eine ganze Reihe an wirklichen Lachern. So schwankt der Humor zwischen echter Comedy und schlichtem Blödsinn. Am Ende hat der Film aber genug Schwung und positive Energie, um auf solidem Niveau zu gefallen.
3 von 5 Punkten
Quelle: Sony Pictures Germany, Leinwandreporter TV, YouTube
Girls' Night Out
Originaltitel: | Girls' Night Out |
Regie: | Lucia Aniello |
Darsteller: | Scarlett Johansson, Kate McKinnon, Jillian Bell |
Genre: | Komödie |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2017 |
Verleih: | Sony Pictures Germany |
Länge: 101 Minuten | FSK: ab 12 Jahren |
Kinostart: | 29.06.2017 |
Homepage: | Girls' Night Out |
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 24.06.2017
Review: Girls’ Night Out (Kino)