Review: Downsizing (Kino)

Das Hauptplakat von "Downsizing" (© Paramount Pictures)

Das Hauptplakat von “Downsizing” (© Paramount Pictures)

Inhalt: In naher Zukunft sorgt die Überbevölkerung dafür, dass sich die Ressourcen der Erde immer mehr dem Ende zuneigen. Da macht ein norwegischer Wissenschaftler (Rolf Lassgård, „Das Löwenmädchen“) eine bahnbrechende Entdeckung: Er kann Menschen ohne Risiko auf eine Größe von zwölf Zentimetern schrumpfen. Das würde dazu führen, dass deutlich weniger Abfälle entstehen und kaum Verpflegung sowie Sauerstoff benötigt wird. Für die Menschen hätte die Prozedur den Vorteil, dass ihr Geld viel mehr wert wäre. So könnten sie in kleinerer Ausführung ein wahres Luxus-Leben führen. Nach dem Treffen mit einem Schulfreund (Jason Sudeikis, „Masterminds – Minimaler IQ, maximale Ausbeute“) sind auch der bodenständige Paul (Matt Damon, „Der Marsianer – Rettet Mark Watney“) und seine Frau Audrey (Kristen Wiig, „mother!“) davon überzeugt, dass die Verkleinerung der richtige Weg ist. Mit „Leisureland“ finden die beiden auch den idealen Ort, um einen Neuanfang zu wagen.

Doch kurz nachdem Paul von der Operation erwacht, muss er feststellen, dass Audrey andere Pläne hatte. Nachdem sein Neuanfang so gar nicht wie gewünscht begonnen hat, helfen ihm seine Nachbarn Dusan (Christoph Waltz, „SPECTRE“) und Konrad (Udo Kier, „Melancholia“) und deren Putzfrau Ngoc Lan (Hong Chau, „Inherent Vice – Natürliche Mängel“), einen Platz im Leben zu finden.

 

Kritik: Drehbuchautor und Regisseur Alexander Payne ist ein gern gesehener Gast auf Preisverleihungen. So konnte er für „The Descendants“ (2012) und „Sideways“ (2005) einen Oscar für das „Beste adaptierte Drehbuch“ mit nach Hause nehmen. Auch mit seinem bislang letzten Film „Nebraska“ gewann Payne erneut zahlreiche Auszeichnungen. Nun verschlug es ihn erzählerisch in die Zukunft. Diese Science Fiction-Komödie mit Ökoeinschlag präsentiert sich schnell als hoch originelles und ambitioniertes Projekt. Gerade in den ersten 45 Minuten, wo ein recht leichter und ironischer Erzählton im Vordergrund steht, zeigt sich „Downsizing“ als leicht verdaulicher Spaß mit intelligentem Subtext. Doch in den etwas ausufernden 135 Minuten kommt so einiges anders, als die meisten Zuschauer erwarten dürften.

Paul bringt seinen Freunden ein Geschenk aus dem alten Leben mit (© Paramount Pictures)

Paul bringt seinen Freunden ein Geschenk aus dem alten Leben mit (© Paramount Pictures)

So bleibt der Mikrokosmos von Hauptfigur Paul die einzige wirkliche Konstante des Filmes. Sein tragikomischer Umgang mit Entscheidungsfindungen, die sein Leben immer weiter auf den Kopf stellen, sind auch der interessanteste Aspekt der Geschichte. Ebenso gelingt es lange Zeit ordentlich, aktuelle Umweltthemen in den eigenwilligen Film einzuarbeiten. Es zeigt sich aber im letzten Akt, dass Payne in seinem Drehbuch ein paar Abbiegungen zu viel genommen hat. Hier überfrachtet er den Film und sorgt dafür, dass wesentliche Punkte der Geschichte aus den Augen verloren werden. Dabei sorgt die Vita des Regisseurs aber dafür, dass er auf eine ausgesprochen bekannte Besetzung bauen kann. Der Dreh- und Angelpunkt ist dabei zweifelsohne Matt Damon, dessen sehr sympathischer Paul in dem ganzen Chaos auf einen Selbstfindungstrip geschickt wird.

An seiner Seite bekommt vor allem Hong Chau als raubeinige, aber immer hilfsbereite Ngoc Lan ein paar tolle Momente spendiert. Christoph Waltz hat als alternder Playboy Dusan mit breitem Grinsen und skurrilem Akzent einen äußerst unterhaltsamen Auftritt. An seiner Seite darf mit Udo Kier eine Ikone des deutschen Kinos ein erfreuliches Leinwand-Comeback feiern. Daneben sind noch Kristen Wiig, Rolf Lassgård, Jason Sudeikis, Neil Patrick Harris („Gone Girl – Das perfekte Opfer“) und Laura Dern („Certain Women“) in mal mehr, mal weniger wichtigen Rollen zu sehen.

Insgesamt ist „Downsizing“ leider nicht der große Wurf, auf den viele gewartet haben dürften. Dafür ist der Film gerade im letzten Akt etwas zu unausgereift und versucht, zu viel auf einmal zu sein. Dennoch zeigt Alexander Payne einen originellen bis experimentellen Film, der sich auf eine erfrischend eigenwillige Art mit teils schweren Themen auseinandersetzt und allein deswegen schon Beachtung verdient.

3,5 von 5 Punkten


Quelle: Paramount Pictures Germany, Leinwandreporter TV, YouTube

Downsizing

Originaltitel:Downsizing
Regie:Alexander Payne
Sprecher:Matt Damon, Kristen Wiig, Christoph Waltz, Udo Kier, Jason Sudeikis
Genre:Science Fiction, Komödie, Drama
Produktionsland/-jahr:USA, 2017
Verleih:Paramount Pictures Germany
Länge: 135 MinutenFSK: ab 12 Jahren
Kinostart: 18.01.2018

Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Paramount Pictures

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 18.01.2018
Review: Downsizing (Kino)

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