Review: Die Vorsehung – Solace (Blu-ray)

Das Blu-ray-Cover von "Die Vorsehung - Solace" (© Concorde Home Entertainment)

Das Blu-ray-Cover von “Die Vorsehung – Solace” (© Concorde Home Entertainment)

Inhalt: Innerhalb kurzer Zeit werden die FBI-Agenten Joe Merriwether (Jeffrey Dean Morgan, „Bus 657“) und Katherine Cowles (Abbie Cornish, „Ohne Limit“) zum dritten Tatort gerufen, wo ein Opfer nach dem gleichen Muster umgebracht wurde. Sie sind absolut ahnungslos, wie sie den Serientäter überführen sollen. Joe entschließt sich dazu, seinen alten Freund Dr. Clancy (Anthony Hopkins, „Kidnapping Freddy Heineken“) als Berater einzubeziehen. Clancy verfügt über hellseherische Fähigkeiten und konnte auf diese Art dem FBI bereits häufiger helfen.

Obwohl sich der medial begabte Mann zunächst sträubt, macht er sich dann doch auf die Suche nach Spuren im Fall. Schon bald erkennt er das Muster, wie der Täter (Colin Farrell, „Dead Man Down“) seine Opfer auswählt. Das sorgt dafür, dass er selbst ins Visier des Serienmörders gerät und vor einige moralisch fragwürdige Entscheidungen gestellt wird. Doch obwohl sich die Schlinge immer mehr zu zieht, scheint der Killer mit der eigenen Agenda immer einen Schritt voraus zu sein.

 

Kritik: Ursprünglich war „Die Vorsehung – Solace“ wohl einmal als lose Fortsetzung des David Fincher-Meisterwerks „Sieben“ gedacht gewesen. Am Ende entschloss man sich aber, die erste US-amerikanische Regie-Arbeit des Brasilianers Afonso Poyart unabhängig laufen zu lassen, was sicherlich eine der besseren Entscheidungen rund um diese Produktion gewesen ist. Die erste halbe Stunde lässt Schlimmes befürchten. Relativ zusammenhanglos kommen Szenen, die immer wieder durch äußerst wirre Zwischenschnitte unterbrochen werden. Nur stellenweise ist zu erkennen, was die Intention des Regisseurs war. Die meiste Zeit beschränken sich diese Sequenzen auf hektische Bild-Abfolgen, die eher an Musikvideos als an einen Spielfilm erinnern. Auch die Charaktere wollen noch nicht wirklich miteinander harmonieren. Sobald dann die Action los geht, hebt sich auch der Unterhaltungswert. Es sind aber immer wieder durchwachsene Entscheidungen bei Drehbuch und Inszenierung zu finden, die die gerade aufgebaute Atmosphäre schnell wieder einreißen.

Katherine und John wollen den Killer schnappen... (© Concorde Home Entertainment)

Katherine und John wollen den Killer schnappen… (© Concorde Home Entertainment)

So ist es hauptsächlich der guten Besetzung zu verdanken, dass der Mystery-Thriller noch einigermaßen funktioniert. Anthony Hopkins darf als übersinnlich begabter FBI-Berater mal wieder (zumindest ein wenig) in den Hannibal Lecter-Modus gehen. Mit entspanntem, aber bestimmtem Zeilenvortrag und dem altbekannten Blitzen in den Augen holt er das Maximum aus den mäßigen Dialogen. Gerade die gemeinsamen Szenen mit Colin Farrell, der sichtlich Freude an der Rolle des Psychopathen hat, sind wirklich das beste, was in diesem Film zu finden ist. Aber auch Abbie Cornish und Jeffrey Dean Morgan bringen als FBI-Ermittler ihre schauspielerische Qualität mit und geben ihren recht flachen Figuren noch einige Konturen. Prominente TV-Schauspieler wie Kenny Johnson („Bates Motel“), Matt Gerald („Dexter“) und Jose Pablo Cantillo („Tales of Halloween“) bekommen hingegen keine wirkliche Gelegenheit, sich zu präsentieren.

So bewegt sich der Film in Richtung eines wendungsreichen, aber nicht überraschenden Finales. Es muss den Machern angerechnet werden, dass sie versucht haben, dem Film einen eigenen, besonderen Look zu verleihen. Auch wenn ein paar Szenen visuell spannend sind, sorgen diese Stilmittel meistens dafür, dass der Film noch unübersichtlicher und hektischer wirkt, als er wegen des unstrukturierten Skripts ohnehin schon ist. Am Ende liegt es an der schauspielerischen Qualität, die sich gegen die überforderte Regie durchsetzt und aus „Die Vorsehung – Solace“ einen brauchbaren Mystery-Thriller macht.

...doch der scheint mit höheren Mächten im Bund zu sein (© Concorde Home Entertainment)

…doch der scheint mit höheren Mächten im Bund zu sein (© Concorde Home Entertainment)

Der Film ist ab dem 19.05.2016 auf DVD und Blu-ray erhältlich.

2,5 von 5 Punkten

 

Bild: Abgesehen von den ganzen optischen Spielereien des Regisseurs ist der Film visuell ordentlich ausgefallen. In Close Ups sind Schärfe und Detaildarstellung wirklich klasse. Weil die Einstellung der Kontraste ein wenig zu flach geraten sind, wirken die anderen Aufnahmen gerne mal etwas zu weich. Bei den Zwischenblenden ist die Sättigung der Farben gerne mal etwas aufgedreht, was aber durchaus passt. Ansonsten ist der Film wechselweise in kränkliche Grün- und wärmere Brauntöne gefiltert. Der Schwarzwert ist zumeist kräftig und natürlich. Allgemein ist das Bild ziemlich sauber und ruhig. Nur in schwach kontrastierten, sehr hellen Momenten sind kleine Fehler zu entdecken.

3,5 von 5 Punkten

Ton: Der englische und der deutsche DTS-HD MA 5.1-Ton sind ziemlich überzeugend. Die Dialoge sind immer gut zu verstehen, wirken aber vereinzelt ein wenig dumpf. Der abwechslungsreiche Score und die Hintergrundgeräusche wurden dynamisch abgemischt und werden gut auf die Boxen verteilt. Gerade bei den Visionen von Clancy gibt es einige saftige Effekte und Bässe, die das Spektrum der Anlage gut ausnutzen können. Dazu sorgen die Schießereien für viel Aktivität auf den äußeren Boxen.

4 von 5 Punkten

Extras: Bis auf ein paar Interviews (14 Minuten) und Trailer gibt es keinen Bonus auf der Blu-ray.

2 von 5 Punkten

Gesamt: 3 von 5 Punkten


Quelle: Concorde Filmverleih, Leinwandreporter TV, YouTube

Die Vorsehung - Solace

Originaltitel:Solace
Regie: Afonso Poyart
Darsteller:Anthony Hopkins, Colin Farrell, Jeffrey Dean Morgan, Abbie Cornish
Genre:Thriller, Mystery
Produktionsland/-jahr:USA, 2015
Verleih:Concorde Filmverleih
Länge:101 Minuten
FSK:ab 16 Jahren

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 18.05.2016
Review: Die Vorsehung – Solace (Blu-ray)

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