Review: Kidnapping Freddy Heineken (Blu-ray)

Das Blu-ray-Cover von "Kidnapping Freddy Heineken" (Quelle: Splendid Film)

Das Blu-ray-Cover von “Kidnapping Freddy Heineken” (Quelle: Splendid Film)

Inhalt: Amsterdam, 1983: Cornelis (Jim Sturgess, „Stonehearst Asylum – Diese Mauern wirst du nie verlassen“), Willem (Sam Worthington, „Cake“), Jan (Ryan Kwanten, „Knights of Badassdom“), Spikes (Mark von Eeuwen) und Brakes (Thomas Cocquerel) haben im Zuge der Rezession ihr Unternehmen vor die Wand gefahren. Da die Bank nicht helfen will und die Freunde auf keinen Fall zurück in ein Leben als Angestellter wollen, schlagen sie sich von nun an als Kriminelle durchs Leben. Ein großer Coup soll sie für immer auf die sichere Seite bringen: Sie entführen den Bier-Milliardär Freddy Heineken (Anthony Hopkins, „Noah“). Dank detaillierter Planung gelingt es tatsächlich, Heineken und dessen Chauffeur in ein Versteck zu bringen. Allerdings ist der alternde Industrielle kein einfacher Zeitgenosse und macht seinen Peinigern das Leben schwer. Außerdem lassen sich die Leute Heinekens sehr viel Zeit mit der Übergabe des Lösegeldes. Nervosität greift um sich.

 

Kritik: Die Entführung von Freddy Heineken war zu seiner Zeit nicht nur wegen der höchsten Lösegeldforderung aller Zeiten ein spektakulärer Fall. Der schwedische Regisseur Daniel Alfredson („Verdammnis“, „Vergebung“) lieferte nun, gut 30 Jahre später, seine filmische Interpretation der Ereignisse. In diesem sehr dialogbasierten Thriller möchte der Regisseur einen besonderen Hinblick auf den psychischen Druck auf Gangster und Geisel legen. Damit diese Prämisse funktioniert, hätte die Charakterisierung der Figuren nicht so oberflächlich geraten dürfen. So erleben die Zuschauer fünf Loser, die sich selbst in eine ausweglose Situation bringen und einen alten Mann, der vor nichts und niemandem Angst zu haben scheint. Das starke Ausgangsmaterial kann nicht dafür benutzt werden, wirkliches Interesse an den Figuren zu entwickeln, oder eine spannende Atmosphäre entstehen zu lassen.

Diese Herren wollen als Entführer in die Geschichte eingehen (Quelle: Splendid Film)

Diese Herren wollen als Entführer in die Geschichte eingehen (Quelle: Splendid Film)

Die Charaktere verbringen in den ersten beiden Dritteln erstaunlich viel Zeit damit, sich die Vorgehensweise – sprich dem Zuschauer den Plot – zu erklären, was ebenfalls nicht besonders inspiriert wirkt. Dazu kommt, dass eine entscheidende Wendung dafür erst spät und sehr halbgar abgehandelt wird. Dabei wäre betreffend der Action und des Katz- und Maus-Spieles zwischen Entführern und Geisel viel mehr möglich gewesen. Nur in einigen Szenen kann „Kidnapping Freddy Heineken“ seine Qualitäten dann auch wirklich andeuten. Ein insgesamt unterforderter Anthony Hopkins sorgt dank seines bissigen Dialog-Vortrags für ein paar Höhepunkt im ansonsten eher grauen Geschehen. Jim Sturgess, Sam Worthington und Ryan Kwanten haben ihr Potenzial als Darsteller schon nachgewiesen. Die eindimensionalen Figuren bieten ihnen aber kaum etwas, um sich in Szene zu setzen.

„Kidnapping Freddy Heineken“ ist einer dieser Filme, bei denen sehr viel im Konjunktiv bleibt. Mit einer spannenderen Inszenierung und besser ausgearbeiteten Charakteren wäre hier ein guter Entführungs-Thriller möglich gewesen. Leider bleibt Daniel Alfredson, der mit seinem „Millenium“-Sequels schon sein Können bewiesen hat, hier in Ansätzen stecken.

Heineken raubt seinen Peinigern den Nerv (Quelle: Splendid Film)

Heineken raubt seinen Peinigern den Nerv (Quelle: Splendid Film)

Der Film ist seit dem 24.04.2015 auf DVD und Blu-ray erhältlich.

2 von 5 Punkten

 

Bild: Optisch enttäuscht die Blu-ray deutlich. Das Bild ist ziemlich blass und farblos und wird mit einem merkwürdigen neblig, milchigen Dunst versehen. Natürlich soll das dem Film den gewünschten 80er-Jahre-Look verleihen, schießt dabei aber übers Ziel hinaus. Der HD-verwöhnte Zuschauer wird hier so oder so nicht besonders viel Freude haben. Darüber hinaus unterstreicht die Optik noch die ohnehin recht triste Inszenierung.

2 von 5 Punkten

Ton: Der deutsche und der englische DTS-HD MA 5.1-Ton sind verlustfrei, aber natürlich eher unauffällig. Die Dialoge sind sauber und immer klar verständlich. Der Score ist gut abgemischt und auf die Boxen verteilt. Bei den Action-Szenen sind die Hintergrundgeräusche dynamisch und die Bässe drückend. Zwar hätte die Vertonung die ein oder andere Tiefe mehr haben können. Insgesamt ist das Ergebnis aber absolut zufriedenstellend.

3,5 von 5 Punkten

Extras: Zwei B-Rolls vom Dreh (27 Minuten), ein paar Interviews (21 Minuten) in teils sehr mäßiger Bildqualität sowie die Trailer komplettieren die Blu-ray.

3 von 5 Punkten

Gesamt: 2,5 von 5 Punkten


Quelle: Splendid Film, YouTube

Kidnapping Freddy Heineken

Originaltitel:Kidnapping Mr. Heineken
Regie:Daniel Alfredson
Darsteller:Anthony Hopkins, Sam Worthington, Jim Sturgess, Ryan Kwanten
Genre:Thriller
Produktionsland/-jahr:Niederlande, 2014
Verleih:Splendid Film
Länge:95 Minuten
FSK:ab 16 Jahren

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 12.05.2015
Kidnapping Freddy Heineken (Blu-ray)

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