Inhalt: Joe (Ryan Kwanten, „Flug 7500 – Sie sind nicht allein“) träumt von einer Karriere als Heavy Metal-Sänger und lebt bei seinen reichen Kumpels Hung (Peter Dinklage) und Eric (Steve Zahn) die leidenschaftliche Ritter-Fans und Rollenspieler sind. Joes Freundin Beth (Margarita Levieva) hat irgendwann genug von dessen unreifen Verhalten und verlässt ihn, weswegen dessen Welt auseinander bricht. Um ihn auf andere Gedanken zu bringen, füllen Eric und Hung ihn ab und entführen ihn zum LARP-Event „Evermore“. Obwohl er zunächst äußerst irritiert ist, lässt sich Joe aufs Spiel ein.
So lernt er auch bald die hübsche Gwen (Summer Glau) kennen, die ein Familienmitglied zu der Veranstaltung begleitet. Als Eric dann aus einem bei Ebay ersteigerten Buch einen Zauberspruch vorliest, beschwört er versehentlich einen Dämon aus der Hölle mit einem gesegneten Appetit auf menschliche Innereien. „Die Schlacht von Evermore“, wegen der sich die Rollenspieler verabredet hatten, ist auf einmal blutiger Ernst. Joe und seine Mitstreiter müssen alles aufbieten, um das Schlachtfeld als Sieger zu verlassen.
Kritik: Eigentlich wurde dieser Film schon im Jahr 2010 gedreht. Auf Grund von internen Auseinandersetzungen dauerte es dann bis ins Jahr 2013, ehe die Post-Produktion beendet wurde. Nebenbei hatte der Regisseur Joe Lynch („Wrong Turn 2: Dead End“) keinen Einfluss mehr auf den finalen Schnitt. Die Grundidee, eine Gruppe von LARPern/Ritterfans in einen richtigen Kampf mit einer übernatürlichen Kraft zu schicken ist jedenfalls so wunderbar daneben, dass man schon deswegen gerne einen Blick riskiert. Auch wenn vieles im Film ziemlich witzig ist, merkt man dem Projekt seine Probleme schon etwas an. So wirkt „Knights of Badassdom“ oft wie eine lose Aneinanderreihung von Szenen, was nicht wirklich das Ziel gewesen sein dürfte.
Dafür ist der Film liebenswert eigenwillig und bringt den nötigen Respekt für seine teils schrägen Hauptfiguren auf und dürfte so den vielen LARP- und Cosplay-Fans gerecht werden. Im Horror-Comedy-Mix wechseln sich ausgesprochen spaßige Momente, überdrehter Klamauk und teils öde Albernheiten ab. Das wird unterfüttert von überraschend drastischen Splatter-Sequenzen, die teilweise schon zu brutal für den eigentlich leichten Ton des Films daherkommen. Dabei sind die handgemachten, etwas billig wirkenden Special Effects aber eher ein Grund, um zu Grinsen und sich nicht zu gruseln.
Genre-Stars albern hemmungslos herum
Ryan Kwanten hat sich als naiver Frauenheld Jason Stackhouse in der HBO-Serie „True Blood“ ins Rampenlicht gespielt. Hier spielt er mit Joe eine Rolle, die seinem bekanntesten Charakter gar nicht mal unähnlich ist. Als Möchtegern-Rockstar mit gebrochenem Herz liefert Kwanten jedenfalls eine gut gelaunte und sympathische Darstellung. Durch seine preisgekrönte Rolle in „Game of Thrones“ ist Peter Dinklage inzwischen einer der größten Stars im Fantasy-Bereich. Das konnte noch keiner ahnen, als „Knights of Badassdom“ gedreht wurde. Dennoch funktioniert Hung überraschend gut als Parodie auf Tyrion Lannister.
In der dritten Hauptrolle kann sich Steve Zahn als charmant nerdiger „Zauberer“ zeigen und macht das gewohnt witzig. „Firefly“- und „Terminator: S.C.C.“-Darstellerin Summer Glau darf als Gwen für den weiblichen Part in der LARP-Welt sorgen und macht das ebenfalls sehr zufriedenstellend. Bekannte Gesichter der Branche wie Jimmi Simpson („White House Down“), Danny Pudi („Vijay und ich – Meine Frau geht fremd mit mir“) und W. Earl Brown („Deadwood“) komplettieren den durchaus prominenten Cast.
Am Ende ist „Knights of Badassdom“ nicht Fisch und nicht Fleisch. Kuriose Szenen und gut gelaunte Stars stehen einem sehr schwankenden Niveau des Humors, einer etwas wirren Storyline und kleinen, handwerklichen Fehlschlägen gegenüber. Es wäre interessant gewesen, wie Joe Lynch den Film geschnitten hätte. In dieser jetzigen Version bleibt maximal ein mittelprächtiger Eindruck.
Der Film ist ab dem 28.10.2014 auf DVD und Blu-ray erhältlich
2,5 von 5 Punkten
Bild: Der mit einem Mini-Budget inszenierte Film sieht auf der Blu-ray passabel aus. Die Bildschärfe ist allenfalls mittelmäßig ausgefallen. Während der Film während der Tagesszenen noch recht gut aussieht, wirken die Aufnahmen gerade in der Nacht ziemlich blass aus. Natürlich sind sowohl die Kontraste als auch der Schwarzwert demnach nicht optimal. Die Detaildarstellung bei Close Up-Aufnahmen ist wiederum ziemlich gut. Die Farben sind abwechslungsreich, recht satt und natürlich. Ansonsten ist das Bild recht ruhig und hat keine Artefakte oder vergleichbare Fehler, was für ein ordentliches Gesamtergebnis sorgt.
3,5 von 5 Punkten
Ton: Die Blu-ray gefällt mit einer verlustlosen deutschen und englischen DTS-HD MA 5.1-Fassung. Die Dialoge klingen natürlich und sind immer gut zu verstehen. Die Hintergrundgeräusche, beispielsweise auf dem „Schlachtfeld“ sind gut abgemischt. Wenn Joe seine Heavy Metal-Musik präsentiert, dreht der Ton auf und die Zuschauer bekommen satte Bässe mit einer sehr räumlichen Abmischung auf die Ohren. Zwar fehlen die spektakulären Momente, aber insgesamt wird ein überraschend guter Sound geboten.
4 von 5 Punkten
Extras: Eine Reihe an Kurz-Interviews (11 Minuten), ein Special zur Comic Con (49 Minuten) und die beiden Featurettes „Horror meets Comedy“ (1 Minute) und „Special Effects“ (1 Minute) ergänzen neben ein paar Trailern die Blu-ray.
3 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Quelle: Pandastorm Pictures, Leinwandreporter TV, YouTube
Knights of Badassdom
Originaltitel: | Knights of Badassdom |
Regie: | Joe Lynch |
Darsteller: | Ryan Kwanten, Steve Zahn, Peter Dinklage |
Genre: | Komödie, Fantasy |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2013 |
Verleih: | Pandastorm Pictures |
Länge: | 85 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
Offizielle Homepage zum Film: | Der Internetauftritt von "Knights of Badassdom" |