Review: Die Bestimmung – Divergent (Kino)

Das Kinoplakat von "Die Bestimmung - Divergent" (Quelle: Concorde Film)

Das Kinoplakat von “Die Bestimmung – Divergent” (Quelle: Concorde Film)

Inhalt: In der Welt der Zukunft geht alles darum, Schwächen zu vermeiden. Deswegen wurde die Gesellschaft in fünf verschiedene Fraktionen aufgeteilt, die sich um jeweils eine Spezialbereich kümmern: Ferox, die keine Angst kennen, Altruan, die sich für das Wohl der Anderen selbst zurücknehmen, die freimütigen Cadnor, die intellektuellen Ken und die friedfertigen Amite. Die junge Beatrice (Shailene Woodley, „The Descendants“) lebt mit ihrer Mutter (Ashley Judd, „…denn zum Küssen sind sie da“), ihrem Vater (Tony Goldwyn, „The Mechanic“) und ihrem Bruder (Ansel Elgort, „Carrie“) in Chicago als Altruan, bis sie mit 16 alt genug ist, um eine eigene Fraktion zu wählen.

 

Kritik: Beim Vortest, der ihr die Wahl erleichtern soll, stellt sich heraus, dass sie eine „Unbestimmte“ (Divergent) ist, die nicht eindeutig in eine der Gruppierungen passt. Sie soll dieses Ergebnis zwingend geheim halten, was sie zu Anfang nicht versteht, bis sie die radikale Ken-Anführerin Jeanine Matthews (Kate Winslet, „Das Leben des David Gale“) kennenlernt. Diese sieht die Unbestimmten als Gefahr für die Gesellschaft und lässt sie jagen. Daher entscheidet Beatrice sich dafür, bei den Ferox einzusteigen. Die Truppe, die sie immer als Beispiel für Mut und Freiheit gesehen hat, steht aber unter dem strengen Regiment von Eric (Jai Courtney, „Stirb Langsam 5“), der von Anfang an ein Problem mit dem jungen Neuzugang zu haben scheint. Hilfe kann sie sich nur von dem Ausbilder Four (Theo James, „Underworld: Awakening“) erwarten, der sie mit viel Geduld in die neue Welt einführt.

Four beobachtet Triss bei den Schießübungen (Quelle: Concorde Film)

Four beobachtet Triss bei den Schießübungen (Quelle: Concorde Film)

Der Roman „Divergent“ der jungen Autorin Veronika Roth wurde im Jahr 2011 zu einem sensationellen Erfolg im Jugendbereich. Inzwischen sind zwei weitere überaus erfolgreiche Nachfolger erschienen. Die Kinoauswertung des Stoffes ist somit nur folgerichtig. Mit Neil Burger, dem Regisseur des vor allem optisch starken Science Fiction-Thrillers „Ohne Limit“ wurde ein ansprechender Mann für die Leinwand-Adaption gefunden. Thematisch (junge Frau besteht in dystopischer Welt) kommt natürlich ganz automatisch der Vergleich zu „Die Tribute von Panem“. Leider geht dieser deutlich verloren. Besonders am Anfang, wo die meiste Zeit junge Leute aus Zügen und von Dächern springen, kann der Zuschauer den tieferen Sinn von dieser neuen Welt nicht verstehen. Teilweise kommt es so schon zu unfreiwilliger Komik, womit das Ziel deutlich verfehlt wird. Nach einiger Zeit stabilisiert sich die Geschichte und sorgt zumindest für einigermaßen ordentlichen Unterhaltungswert.

Gute Hauptdarstellerin kämpft gegen eine zu glatte Inszenierung

 

Jeanine hat ihre eigenen Pläne für eine neue Weltordnung (Quelle: Concorde Film)

Jeanine hat ihre eigenen Pläne für eine neue Weltordnung (Quelle: Concorde Film)

Das Potenzial der Weltordnung in Veronika Roth’s Zukunft wird hier aber nicht ausgeschöpft, da die Inszenierung zu wenige Ecken und Kanten hat und viel zu konventionell bleibt. So wird diese Zukunft nie wirklich greifbar oder packend. Auch die Charaktere bleiben größtenteils recht eindimensional. Die positive Ausnahme bildet die Hauptfigur Beatrice, die hier mit einigen Facetten von der hochtalentierten Shailene Woodley verkörpert wird. Sie stellt hier eine tolle Genre-Heldin da, die gerade für das Zielpublikum äußerst ansprechend sein dürfte. Ihr männlicher Co-Part Theo James bleibt da deutlich blasser. Seine zu sehr auf mysteriös/cool angelegte Figur läuft recht glanzlos durch den Film und schafft es nicht, besondere Momente für sich zu finden. Die Darstellung von Kate Winslet als bösartige Jeanine erinnert deutlich an die von Jodie Foster verkörperte Antagonistin aus „Elysium“. Somit gilt es aber auch hier, dass ein absolutes Schwergewicht der Branche allenfalls solide agiert und ziemlich unterfordert bleibt. Von den jungen Schauspielern Co-Stars wie Zoe Kravitz gibt es eigentlich keine auffälligen Sequenzen. Richtiggehend albern wirkt Jai Courtney als tätowierter, gepiercter und harter Ausbilder mit einer merkwürdigen Mischung aus fehlender Mimik und bösen Blicken. Tony Goldwyn und Ashley Judd als Beatrices Eltern und Ray Stevenson („Dexter“) als Politiker haben nur kleine Rollen.

Obwohl der Film über die meiste Zeit der 140 Minuten halbwegs unterhält, muss „Die Bestimmung – Divergent“ als Enttäuschung gewertet werden. Die Erzählung hat auch für einen Jugendfilm zu wenig Tiefgang und interessante Figuren. Neil Burger schafft es nicht, mit seiner biederen Regie der etwas lückenhaften Geschichte Profil zu verleihen. Nur Shailene Woodley hebt sich deutlich positiv ab. So kommt es zu einem auch visuell überraschend mäßigen Science Fiction-Film, dem einfach die packenden Momente fehlen. So wird der maximal durchschnittliche Film bald in Vergessenheit geraten. Man darf gespannt sein, wie es unter diesen Umständen mit der Planung der Fortsetzungen weitergeht.

2,5 von 5 Punkten


Quelle: Concorde Film, YouTube

Die Bestimmung - Divergent

Originaltitel:Divergent
Regie:Neil Bruger
Darsteller:Shailene Woodley, Theo James, Kate Winslet
Genre:Science Fiction
Produktionsland/-jahr:USA, 2013
Verleih:Concorde Film
Länge:139 Minuten
FSK:ab 12 Jahren
Kinostart:10.04.2014

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 09.04.2014
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