Inhalt: Seit ihrer Kindheit sind Julie (Kathryn Newton, „Halt And Catch Fire“), Kayla (Geraldine Viswanathan) und Sam (Gideon Adlon) beste Freundinnen. Da sie bislang alle wichtigen Sachen im Leben gemeinsam unternommen haben, beschließen sie, alle beim Abschlussball ihre Jungfräulichkeit zu verlieren. Kurz nachdem sie zur Schule aufgebrochen sind, entdecken Julies Mutter Lisa (Leslie Mann, „The Bling Ring“), Kaylas Vater Mitchell (John Cena, „Daddy’s Home 2“) und Sams entfremdeter Erzeuger Hunter (Ike Barinholtz, „The Secret Man“) auf einem aufgeklappten Laptop einen Chatverlauf, in dem die Mädchen über ihre Pläne reden. Schnell sind sich die Eltern einig, dass ihre lieben Kleinen noch viel zu jung sind, um Sex zu haben. Sie schmieden einen Gegen-Plan, um ihre Töchter zu stoppen und die Unschuld zu retten. Doch es gibt sehr viele Partys in der Stadt, auf denen die Freundinnen sein könnten. So beginnt eine chaotische Odyssee.
Kritik: Selbst wenn Kay Cannon als Regisseurin bis zu diesem Film noch ein unbeschriebenes Blatt war, ist sie längst ein Routinier im Comedy-Business. So war sie zuletzt die Showrunnerin der kurzlebigen Netflix-Serie „Girlboss“, nachdem sie mehrere Jahre an den Hits „30 Rock“ und „New Girl“ gearbeitet hat. Hinter der Kamera gibt sie einen durchaus bemerkenswerten Einstand, da es gelingt, derben Ekel-Humor mit durchaus cleveren Untertönen zu mischen. Natürlich ist der Film auf den ersten Blick das rabiate Aufeinandertreffen von prüden Eltern und experimentierfreudigen Teenagern, was mit körperlichen Schmerzen und allen Arten von Körperflüssigkeiten garniert wird. Dabei setzt sich der Film aber durchaus geschickt mit Themen wie der sexuellen Selbstbestimmung junger Frauen und der Unfähigkeit mancher Eltern zum unvermeidlichen Abnabelungsprozess auseinander.
Selbst wenn einige Charaktere ein wenig stereotyp wirken, sind die Figuren doch vielschichtig und sympathisch genug, um den Film und seinen größtenteils treffsicheren Humor über die Spielzeit zu tragen. Da ist es selbst zu verzeihen, wenn das Publikum einem – tatsächlich existenten – „Party-Spiel“ namens „Butt-Chugging“ ausgesetzt wird. Ein großes Plus des Filmes sind dabei die gut gelaunten und stets harmonierenden Darsteller. Leslie Mann darf als „coole“, ziemlich einsame Lisa einen Paradepart spielen, in dem sie ihre witzigste Rolle seit längerer Zeit spielt. Der Wrestler John Cena hat sich inzwischen einen wirklichen Namen mit seinen Komödien-Rollen gemacht. Auch wenn seiner Figur ein paar krude Momente zugeschrieben werden, macht er mit gutem Timing das Optimum aus seinem Part. Ike Barinholtz ist inzwischen auch eine Stammbesetzung bei derben Komödien. Als Kind gebliebener, noch am ehesten liberaler Vater hat auch er ein paar nette Momente.
Von den jüngeren Protagonistin hat Kathryn Newton die deutlich meiste Erfahrung und liefert einen guten Auftritt. Ihre Weggefährtinnen Geraldine Viswanathan und Gideon Adlon sind ebenfalls ziemlich charmant und deuten ihr Talent an. Von den Nebendarstellern dürften bei den meisten wohl hauptsächlich Gary Cole und Gina Gershon („Tödliches Verlangen“) als schräges Ehepaar im Gedächtnis bleiben.
Selbst wenn viele der Zoten zu finden sind, die schon in so vielen vergleichbaren Produktionen untergebracht worden, ist „Der Sex Pakt“ ziemlich positiv zu sehen. Das liegt natürlich an der smarten und zeitgemäßen Geschichte, die sich hier unter der Oberfläche des Klamauks finden lässt. Dazu kommen genug Lacher und sympathische Figuren um die vorhandenen Fehlschläge mehr als aufzufangen.
Der Film ist ab dem 16.08.2018 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
3,5 von 5 Punkten
Bild: Die Komödie kommt in einem konventionellen, aber zufriedenstellenden Look. Schärfe und Detaildarstellung sind mit der Ausnahme von ein paar schwächer beleuchteten Momenten gut. Die Farben wirken meistens natürlich und recht abwechslungsreich. Bei der Einstellung von Kontrasten und Schwarzwert konnten keine großen Probleme erkannt werden. Bis auf ein gelegentliches, leichtes Rauschen ist das Bild ruhig und sauber.
4 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der englische DTS-HD MA 5.1-Ton bieten solide, nie wirklich spektakuläre Kost. Auf den Party-Szenen entsteht eine brauchbare Hintergrundatmosphäre auf den äußeren Boxen. Auch die Musik wurde angenehm räumlich abgemischt. Ein paar Szenen, in denen es Raum für Effekte gegeben hätte (Stichwort Unfall) wirken akustisch eher flach. Dafür sind die Dialoge immer klar priorisiert und gut verständlich.
3,5 von 5 Punkten
Extras: Ein Audiokommentar mit Regisseurin Kay Cannon, ein paar unveröffentlichte Szenen (3 Minuten), ein Gag Reel (3 Minuten) und die Featurettes „Line-O-Rama“ (7 Minuten), „Rettungsmission“ (5 Minuten), „Der Abschlussball“ (7 Minuten), „Die Geschichte des Sex mit Ike Barinholtz“ (2 Minuten), „John Cenas Abschlussball-Überlebenstipps für Eltern“ (3 Minuten), „Trink! Trink! Trink!“ (3 Minuten) und „Kotzeritis“ (2 Minuten) bieten einen soliden Mehrwert zum Film.
3 von 5 Punkten
Gesamt: 3,5 von 5 Punkten
Quelle: Universal Pictures, Leinwandreporter TV, YouTube
Der Sex Pakt
Originaltitel: | Blockers |
Regie: | Kay Cannon |
Darsteller: | Leslie Mann, John Cena, Ike Barinholtz, Kathryn Newton |
Genre: | Komödie |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2018 |
Verleih: | Universal Pictures |
Länge: | 102 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Universal Pictures
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 14.08.2018
Review: Der Sex Pakt (Blu-ray)