Inhalt: Gerade erst hat Ex-Agent Robert McCall (Denzel Washington, „Roman J. Israel, Esq. – Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit“)herausgefunden, dass er immer noch Menschen mit seinen schlagkräftigen Talenten wirklich helfen kann. So versucht er, alles Unrecht in seinem Umfeld mit seinen Fäusten – oder gerne noch schwererer Bewaffnung – auszugleichen. In seiner Freizeit probiert er, den talentierten Nachbarsjungen Miles (Ashton Sanders, „Moonlight“) auf dem rechten Weg zu halten. Alles läuft soweit ordentlich, bis seine beste Freundin Susan (Melissa Leo, „The Fighter“) brutal ermordet wird. Die FBI-Agentin war mit ihrem Partner Dave York (Pedro Pascal, „Narcos“) für eine Mordermittlung nach Brüssel gereist und wurde scheinbar das Opfer eines Überfalls. Robert ist sich aber schnell sicher, dass mehr hinter dem Fall steckt. Er beginnt, auf eigene Faust zu ermitteln und hinterlässt eine gewaltige Blutspur.
Kritik: Seit „Training Day“ aus dem Jahr 2001 Denzel Washington seinen zweiten Oscar bescherte, sind er und Regisseur Antoine Fuqua ein eingespieltes Team. So arbeiteten sie (unter anderem) 2014 erneut zusammen, als sie mit „The Equalizer“ eine Kino-Version der gleichnamigen 80er-Jahre-Serie realisierten. Obwohl der Film ein paar kleinere Probleme hatte, wurde er zu einem großen Erfolg. Deswegen wurde schnell klar, dass Washington erstmals in seiner langen Karriere eine Fortsetzung drehen würde. Das Endergebnis bewegt sich in dem Rahmen, der wohl erwartbar gewesen ist. Wenn der Protagonist von der Leine gelassen wird, ist „The Equalizer 2“ kurzweilig und rabiat. Auch ansonsten hält der Film genug Qualitäten bereit, um insgesamt zu überzeugen. Wie im Vorgänger ist das Endergebnis aber einfach deutlich zu lang.
So hätte ein recht ausgedehnter Nebenplot, in dem McCall einem älteren Herren (Orson Bean) bei der Suche nach Nazi-Raubkunst helfen will, ohne die Gesamtdramaturgie zu beeinflussen aus dem Film geschnitten werden können. Selbst für die Charakterentwicklung wird von dieser Randgeschichte nicht wesentlich etwas beigetragen. Der „Ein Mann sieht rot“-artige Racheplot ist ebenso konventionell wie die Freundschaft zu dem von Ashton Sanders verkörperten Miles. Ein weiteres Problem sind die fast schon superheldenhaften Fähigkeiten des Protagonisten, die bei so einer Art von Film die Spannung schon merklich behindern.
Am Ende ist es zu großen Teilen der Verdienst von Denzel Washington, dass der Film nie komplett von der Strecke abkommt. Er ist in der Rolle derart cool und charismatisch, dass man ihm sogar gerne dabei zusieht, wie er eine Wand streicht. Wenn er seine Gegner äußerst brutal in die Schranken verweist, überzeugt Washington auch auf der physischen Ebene. Pedro Pascal bekommt an seiner Seite noch das meiste Material geliefert. Als zwielichtiger Ex-Kollege von McCall ist er der Einzige, der dem Titelhelden ein wenig Kontra geben darf. Ashton Sanders kann nach dem Oscar-Erfolg von „Moonlight“ jetzt auch im Mainstream-Kino seine ersten – soliden – Spuren hinterlassen. Melissa Leo und Bill Pullman setzen in kleinen Rollen ihre Parts aus dem Vorgänger fort.
Wenn „The Equalizer 2“ will, ist er der knackig-rabiate Actioner, den wohl die meisten Zuschauer sehen wollen. Leider hätte der Film abermals eine deutliche Straffung vertragen und zeigt ganze Handlungsstränge, die im Sand verlaufen. Vor allem wegen seines Hauptdarstellers bleibt der Film aber interessant genug, um insgesamt zu überzeugen.
3 von 5 Punkten
Der Film ist aktuell im Programm von Sky und MagentaTVzu sehen.
Quelle: Sony Pictures Germany, Leinwandreporter TV, YouTube
The Equalizer 2
Originaltitel: | The Equalizer 2 |
Regie: | Antoine Fuqua |
Darsteller: | Denzel Washington, Pedro Pascal, Melissa Leo, Bill Pullman |
Genre: | Action, Thriller |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2018 |
Verleih: | Sony Pictures Germany |
Länge: | 120 Minuten |
FSK: | ab 18 Jahren |
Kinostart: | 16.08.2018 |
Mehr Informationen findet ihr auf der Facebook-Seite des Films
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 05.12.2023/span>
Review: The Equalizer 2 (Kino)