Das Angebot an guten, vielseitigen Serien kennt ja mittlerweile kaum noch eine Grenze. Während Serien wie „Breaking Bad“, „Game of Thrones“ oder „The Walking Dead“ mittlerweile fast jeder kennt, gehen viele kleinere Produktionen – gerade aus Europa – ein wenig unter. Hier sind ein paar Serien, denen man unbedingt einmal eine Chance geben sollte.
Lilyhammer
Diese kleine amerikanisch-norwegische Co-Produktion unter der Schirmherrschaft von Netflix läuft seit 2012 und hat sich schon eine ordentliche Fan-Gemeinde erarbeitet. In der Serie geht es um den New Yorker Mafiosi Frank „der Macher“ Tagliano (Steven Van Zandt, „Die Sopranos“), der in den Zeugenschutz muss und in der ehemaligen Olympia-Stadt Lillehammer in Norwegen ein neues Leben beginnen will. Als er dort ankommt, machen ihm schlechte Wetterbedingungen und idiotische Dorfbewohner das Leben schwer. Doch schon bald sieht Frank ein, dass er seine neuen „Freunde“ sehr gut einbinden kann, um seinen gewohnten Lebensstandard wieder aufzubauen.
Auch wenn die Serie mit acht Episoden pro Staffel etwas zu kurz ist, um ihre Möglichkeiten voll zu nutzen, ist die Crime Comedy rund um den exzellenten Steven Van Zandt originell, radikal und einzigartig. Wenn die Serienschöpfer das Potenzial noch besser ausschöpfen, wird „Lilyhammer“ mit Sicherheit Kult.
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Prisoners of War – Hatufim
Die Showtime-Serie „Homeland“, in der eine psychotische CIA-Agentin (Claire Danes) einen nach acht Jahren heimgekehrten Kriegsgefangenen (Damian Lewis) für einen Terroristen hält, hat alle Preise gewonnen, die es in der Serienwelt gibt. Dabei hat Chef-Autor Gideon Raff in seiner Heimat Israel schon im Jahr 2009 die Serie „Prisoners of War – Hatufim“ zum gleichen Thema gemacht. Hier kehren die Soldaten Uri (Ishai Golan) und Nimrod (Yoram Toledano) nach siebzehn Jahren in die Heimat zurück und müssen sich wieder zu Hause einfinden. Dabei werden sie immer kritisch vom israelischen Geheimdienst beäugt. Während „Homeland“ eher auf Spannungs-Unterhaltung setzt, überzeugt „Hatufim“ als authentisches und streckenweise beklemmendes Drama. In der zweiten Staffel aus dem Jahr 2012 wird die Serie dann auch Action-betonter. Diejenigen, denen der amerikanische Pendant zu oberflächlich war, werden schon bald von „Hatufim“ begeistert sein.
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Luther
Diese englische Krimi-Serie hat trotz einer geringen Folgen-Anzahl von vier bis sechs Episoden pro Staffel seit 2010 schon zahlreiche Preise gesammelt und den Sprung von Hauptdarsteller Idris Elba zum Star begünstigt. Elba brilliert als Londoner Ermittler DCI John Luther, der sich bei seinen Ermittlungen immer an der Grenze des Legalen bewegt. So hat er immer wieder Probleme mit der Dienstaufsicht und findet dafür Unterstützung bei der genialen Soziopathin Alice Morgan (Ruth Wilson). Düster, spannend, glaubwürdig und dabei immer einfallsreich gehört „Luther“ zum besten, was man sich als Krimi-Fan wünschen kann. Auf die geplante amerikanische Neuauflage verzichten wir aber dankend.
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The Killing
Die AMC-Serie basiert auf der ebenfalls exzellenten dänischen Produktion „Kommissarin Lund“. Vor allem die ersten beiden Staffeln, in denen es um die Geheimnisse hinter dem Mord an der 17 Jahre alten Rosie Larsen (Katie Findlay) geht, ist herausragendes Fernsehen. So sorgt ein ungewöhnliches Ermittlerpärchen (Mireille Enos und Joel Kinnaman) für Unruhe in der ganzen Stadt bei der Suche nach dem Mörder und stößt dabei auf eine Verschwörung. Harter Krimi, Polit-Thriller und Familien-Drama: Wer diese Mischung einmal erleben möchte, wird mit den ersten zwei Jahren von „The Killing“ bestens bedient.
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Hell on Wheels
Nach dem vorzeitigen Ende von „Deadwood“ im Jahr 2006 war es lange ruhig im Genre der Western-Serien, bis 2011 „Hell on Wheels“ (wieder auf AMC) startete. Die Serie spielt in der Mitte des 19. Jahrhunderts und dreht sich rund um den ehemaligen Soldaten Cullen Bohannon (Anson Mount), der einen Job beim Bau der Eisenbahn findet. Gefährliche Arbeitsbedingungen, Feindschaften zwischen den Angestellten und die unwirtliche Landschaft sorgen immer wieder für große Opfer im wandernden Dorf „Hell on Wheels“. Nach einem etwas durchwachsenen Start legt die Serie bald zu und punktet mit mehr als nur der starken Ausstattung. Wenn man erst einmal Gefallen an den Geschichten rund um den Eisenbahnbau gefunden hat, muss sich „Hell on Wheels“ keinesfalls hinter den starken anderen Serien von AMC verstecken.
The Returned
Leider gab es (bislang) nur acht Episoden der französischen Mystery-Serie zu sehen, die es aber in sich hatten. In einem kleinen Bergdorf kehren seit Jahren verstorbene Bewohner zurück. Optisch und vom Soundtrack her absolut virtuos, schafft „The Returned“ eine Atmosphäre des Ungewissen, die allenfalls „Lost“ zu seiner besten Zeit geboten hat. Dieses Serien-Erlebnis hinterlässt in jedem Fall einen nachhaltigen Eindruck. In diesem Jahr wird es wohl noch eine zweite Staffel sowie ein gleichnamiges amerikanisches Remake geben.
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The Fall
Mit „50 Shades of Grey“ wurde Jamie Dornan dieses Jahr zum Star, obwohl er keinesfalls schauspielerisch beeindrucken konnte. In der irischen Thriller-Serie „The Fall“, die seit 2013 läuft, kann er sich da von einer viel stärkeren und verstörenderen Seite zeigen. Als Ritualmörder Paul Spector hält er die örtliche Polizei in Atem. Nur die Sonder-Ermittlerin Stella Gibson (Gillian Anderson) scheint in der Lage zu sein, ihn aufzuhalten. Es beginnt ein perfides Katz- und Mausspiel. Düster, ruhig und stellenweise beklemmend überzeugt die Serie nicht nur die Fans von Krimis.
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Wir hoffen, dass ihr hier ein paar schöne Anregungen finden konntet und wünschen viel Spaß.
Quelle: StudioCanal, Leinwandreporter TV, YouTube