Review: Ant-Man (Kino)

Das Kino-Plakat von "Ant-Man" (©Walt Disney Motion Pictures Germany)

Das Kino-Plakat von “Ant-Man” (©Walt Disney Motion Pictures Germany/Marvel)

Inhalt: Nachdem er seinen Arbeitgeber um einiges an Geld erleichtert hat, saß Scott Lang (Paul Rudd, „Prince Avalanche“) die letzten drei Jahre im Gefängnis. Zurück in Freiheit hat Scott mit zahlreichen Problemen zu kämpfen. Seine Tochter Cassie (Abby Ryder Fortson) und seine Ex Maggie (Judy Greer, „Jurassic World“) leben inzwischen im Haus eines Polizisten (Bobby Canavale, „Lovelace“), der ihn so gar nicht ausstehen kann. Maggie möchte im Tausch gegen ein verbessertes Besuchsrecht, dass Scott einen regulären Job findet, um Cassie etwas bieten zu können. Trotz einem Master in Elektro-Technik muss Scott erst wieder ein Gesetz brechen, um einen neuen Lebensinhalt zu finden: Zusammen mit Kumpel Luis (Michael Peña, „Gangster Squad“) bricht er in das Haus des Wissenschaftlers Dr. Hank Pym (Michael Douglas, „Haywire“) ein, wo sie in einem Tresor aber nur einen merkwürdigen Anzug finden. Pym ist seinerseits beeindruckt von den Fähigkeiten Scotts und weiht ihn in die Funktionen des Anzugs ein: Dieser kann einen Menschen auf Ameisengröße schrumpfen und ihm übermenschliche Fähigkeiten verleihen. Sein ehemaliger Angestellter Darren Cross (Corey Stoll, „Non-Stop“) hat eine ähnliche Technik entwickelt und möchte diese als Waffe verkaufen. So willigt Scott ein, gemeinsam mit Hanks Tochter Hope (Evangeline Lilly, „Der Hobbit: Die Schlacht der fünf Heere“) und einer Armee von Ameisen in den Kampf gegen Cross zu ziehen.

 

Kleinganove Scott wird zu Ant-Man (©Walt Disney Motion Pictures Germany/Marvel)

Kleinganove Scott wird zu Ant-Man (©Walt Disney Motion Pictures Germany/Marvel)

Kritik: Der Marvel-Kosmos ist in den letzten Jahren ein fester Bestandteil des erfolgreichen Popcorn-Kinos geworden. So kam es erst im April zum großen Superhelden-Aufeinandertreffen in „Avengers: Age of Ultron“. Nun hat auch einer der kuriosesten Helden des Comic-Giganten sein erstes eigenes Kino-Abenteuer. Wer Angst hatte, dass die alberne Prämisse des Mini-Superhelden nicht funktionieren kann, dürfte durch die Drehbuchautoren Edgar Wright („Cornetto“-Trilogie) und Joe Cornish („Attack the Block“) beruhigt sein, deren schwarzhumorigen Parodien doch meist den richtigen Ton getroffen haben. Mit Peyton Reed wurde eine Regisseur verpflichtet, der sich bislang hauptsächlich durch seichte Komödien („Trennung mit Hindernissen“, „Der Ja-Sager“) hervorgetan hat. So ist es wenig verwunderlich, dass die ernsten Töne von „Ant-Man“ eher eine untergeordnete Rolle spielen. Hier ist alles schrill, skurril und äußerst kurzweilig. Gerade das Spiel mit Alltagsgegenständen, die für Ant-Man zur Lebensgefahr werden, ist äußerst amüsant. In seinem zurückgefahrenen Bombast punktet aber auch dieser Superhelden-Film mit starken und originell umgesetzten Effekten.

Hope und Hank weihen Scott in ihre Pläne ein (©Walt Disney Motion Pictures Germany/Marvel)

Hope und Hank weihen Scott in ihre Pläne ein (©Walt Disney Motion Pictures Germany/Marvel)

Mit Paul Rudd wurde eine absolute Idealbesetzung für den etwas anderen Superhelden gefunden. Sein Charme und sein Timing alleine sorgen schon für zahlreiche Lacher im Film. Hier zeigt Rudd wieder einmal, wie gut er mit einer anständig geschriebenen Figur sein kann. Auch ein selbstironischer Michael Douglas („Ja, ich lebe noch.“) macht als genialer Wissenschaftler sehr viel Spaß. Unterstützung unterhalten die beiden hauptsächlich von Evangeline Lilly, die als schnippische Hope mehr als ein Blickfang ist. Es wird aber leider offensichtlich, dass sich die Autoren nicht auf jedes Detail im Film konzentriert haben. So bleibt der vom guten Corey Stoll verkörperte Fiesling Darren Cross eindimensional und in seinen Motiven fragwürdig. Die Serien-Bösewichter Bobby Cannavale („Boardwalk Empire“) und Wood Harris („The Wire“) haben als überfordertes Polizisten-Duo immerhin einige nette Momente. Im Gegenzug dazu kratzen Michael Peña, T.I. und David Dastmalchian (das Latino-Klischee, das Schwarzen-Klischee, das Osteuropäer-Klischee) als Helfer von Scott schon fast an der Grenze zum Rassismus. Einige nette Gast-Auftritte aus der Marvel-Welt lassen diese Ausrutscher aber bald vergessen.

Im Prinzip erfüllt „Ant-Man“ genau das, was zu erhoffen war: Herrlich überdrehten Over the Top-Blödsinn. Es stößt aber etwas sauer auf, dass neben kreativen, toll durchdachten Sequenzen, andere Szenen schlicht und ergreifend faul geschrieben und umgesetzt sind. Das ändert aber nichts an einem vergnüglichen Popcorn-Erlebnis, welches durchaus Hoffnung auf weitere Leinwand-Ausflüge des Mini-Helden macht.

3,5 von 5 Punkten


Quelle: Walt Disney Motion Pictures Germany, Leinwandreporter TV, YouTube

Ant-Man

Originaltitel:Ant-Man
Regie:Peyton Reed
Darsteller:Paul Rudd, Michael Douglas, Corey Stoll, Evangeline Lilly
Genre:Action-Komödie, Fantasy
Produktionsland/-jahr:USA, 2015
Kinostart:23.07.2015
Verleih:Walt Disney Motion Pictures Germany
Länge:117 Minuten
FSK:ab 12 Jahren

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 22.07.2015
Review: Ant-Man (Kino)

2 comments on “Review: Ant-Man (Kino)”

    • Thomas Antworten

      Vielen Dank. Da sind wir uns ja einig. Bei Paul Rudd gibt es für mich meistens was zu lachen :-)

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