Inhalt: Eigentlich ist kaum jemand ungeeigneter für den Job des Air-Marshalls als Bill Marks (Liam Neeson, „A Million Ways To Die In The West“): Er leidet unter Flugangst, ist äußerst ungeduldig und hat dazu privat mit finanziellen Problemen und seiner Trinkerei zu kämpfen. Trotzdem steigt er wieder auf in einen Flieger von New York nach London, um dort für Recht und Ordnung zu sorgen. Schneller als gedacht ist seine volle Konzentration geboten. Er erhält anonyme Textnachrichten, in denen er aufgefordert wird, 150 Millionen US-Dollar auf ein Schweizer Konto zu überweisen, da ansonsten alle 20 Minuten an Bord ein Mensch sterben würde. Marks nimmt Kontakt nach außen auf und beginnt innerhalb des Flugzeuges nach dem Erpresser zu suchen.
Schon bald ist die erste Leiche zu verzeichnen. Dazu legt der Täter die Spuren so, als ob Marks hinter der Tat steckt. Langsam breitet sich Panik unter den Passagieren aus. Es bleibt nicht viel Zeit, den wahren Täter zu finden: Steckt der auch an Bord sitzende Kollege Jack (Anson Mount, „Hell on Wheels“), der redselige Tom (Scoot McNairy, „Killing Them Softly“), der nervöse Programmierer Zack (Nate Parker, „Arbitrage“), die hilfsbereite Sitznachbarin Jen (Julianne Moore, „Carrie“), der New Yorker Cop Austin (Corey Stoll, „House of Cards“) oder doch jemand anderes hinter dem Verbrechen?
Kritik: Der katalanische Regisseur Jaume Collet-Serra ist bereits seit seinem passablen Remake von „House of Wax“ ein durchaus bekannter Name im internationalen Kino. 2011 konnte er dann erstmals mit Liam Neeson in dem spannenden, aber in der zweiten Hälfte nicht ganz zufrieden stellenden Mystery-Thriller „Unknown Identity“ drehen. Für ihre zweite Zusammenarbeit haben sie sich ein Setting ausgesucht, was aufgrund des begrenzten Raums und menschlicher Phobien bestens für einen fesselnden Action-Thriller geeignet ist: Ein Flugzeug in der Luft.
Tatsächlich liefert „Non-Stop“ ab der ersten Minute beste Spannungs-Unterhaltung, die sich über kurzweilige 106 Minuten praktisch keinen Durchhänger erlaubt. Das der Film dabei nicht zu ernst genommen werden darf und das auch gar nicht möchte, erklärt sich fast von selbst. Bei zu genauem Hinschauen bricht die dünne innere Logik des Filmes in sich zusammen, was dann doch einiges vom Spaß stehlen würde. Da konzentriert man sich lieber auf die zahlreichen, durchaus gelungen eingesetzten Wendungen, die den Reiz des Filmes mit ausmachen. Optisch bärenstark ist der Effekt, wie die Macher die Text-Nachrichten des Erpressers mit ins Bild einarbeiten.
Große Schauspieler kaum gefordert
Zugunsten der reinen Erpressungs-/Entführungsgeschichte rückt auch das Character Building von „Non-Stop“ merklich in den Hintergrund. Liam Neeson ist als etwas heruntergekommener Air-Marshall, der noch einmal an seine psychischen und physischen Grenzen gehen muss, in einer (seit seinem Image-Wandel mit „96 Hours“) Paraderolle zu sehen, die er absolut souverän ausfüllt. Julianne Moore muss als nette Sitznachbarin von Marks kaum etwas von den Qualitäten ausspielen, die sie so weit in der Schauspielwelt gebracht haben.
Während des Drehs war Lupita Nyongo’o noch ein ziemlicher No-Name gewesen. Nach ihrer Oscar-prämierten Gala in „12 Years A Slave“ ist sie ein Shooting-Star Hollywoods. Von daher wissen die meisten, dass sie mehr kann, als sie hier als Stewardess zeigen darf. Dazu kommen noch Charakterköpfe wie Scoot McNairy, Anson Mount und Corey Stoll, die aber auch nicht mehr als Beiwerk zur Story darstellen.
Wenn ein Zuschauer nach Tiefgang sucht, wird er bei diesem Film wohl schreiend die Flucht ergreifen. Dieses handwerklich gut gemachte Star-Vehikel für Liam Neeson stellt aber auch keinerlei Ansprüche in diese Richtung. Dafür punktet „Non-Stop“ mit cleveren Einfällen und einer enormen Spannungskurve, die den Thriller auf knapp überdurchschnittliches Niveau heben.
Der Film ist ab dem 24.07.2014 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
3,5 von 5 Punkten
Bild: Optisch liefert StudioCanal eine starken Transfer. Die digitalen Aufnahmen sind bis in die Ecken knackig scharf und haben eine tolle Detaildarstellung. Viel sauberer wie bei „Non-Stop“ kann ein Bild nicht sein. Dazu sind die Farben kräftig und lebendig und die Kontraste sowie der Schwarzwert fast optimal eingestellt. Es gibt vereinzelte zu weich gezeichnete Momente, weswegen die Blu-ray knapp an der Höchstwertung vorbeischrammt.
4,5 von 5 Punkten
Ton: Die deutsche und die englische DTS-HD MA 5.1- erreichen eine ähnliche hohe Qualität wie das Bild. Die Dialoge sind immer gut verständlich und klingen sehr natürlich. Die dynamische Abmischung der Hintergrundgeräusche. Wie das Piepen und Knacken der Maschinen und das Murmeln der beunruhigten Passagiere verstärkt die klaustrophobische Wirkung von „Non-Stop“. Besonders im Schlussdrittel zeigt der Sound seine Qualität. Der Score ist streckenweise etwas zu laut, was als einziger Punkt wirklich störend ins Gewicht fällt.
4 von 5 Punkten
Extras: Als Bonusmaterialien gibt es einige Interviews mit Cast & Crew (12 Minuten), die Featurettes „Spannung in 12.000 Metern Höhe“ (8 Minuten), „Non-Stop Action“ (5 Minuten) und „Am Set“ (1 Minute), ein „Hinter den Kulissen“-Beitrag (2 Minuten), ein Making of (10 Minuten), ein kurzes Video von der Deutschlandpremiere (2 Minuten) und ein paar Trailer. Insgesamt wird ein solider Mehrwert zum Film geboten.
3 von 5 Punkten
Gesamt: 3,5 von 5 Punkten
Quelle: StudioCanal, LeinwandreporterTV, YouTube
Non-Stop
Originaltitel: | Non-Stop |
Regie: | Jaume Collet-Serra |
Darsteller: | Liam Neeson, Julianne Moore, Scoot McNairy |
Genre: | Action-Thriller |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2014 |
Verleih: | StudioCanal |
Länge: | 106 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren |
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 25.07.2014
Review: Non-Stop (Blu-ray)