Inhalt: Normalerweise ist der Dienst, den die Polizisten Ronnie Peterson (Adam Driver, „BlacKkKlansman“), Cliff Robertson (Bill Murray, „Rock the Kasbah“) und Mindy Morrison (Chloë Sevigny, „Hit and Miss“) in Centerville verrichten müssen, nicht allzu anspruchsvoll. Eines merkwürdigen Tages ist sich das Trio aber schnell einig, dass die Ruhe bald vorbei ist. Der Mond sieht eigenartig aus, die Tiere spielen verrückt und das allgemeine Bauchgefühl ist auch nicht gut. Tatsächlich hat sich die ganze Weltachse verschoben, was dazu führt, dass Zombies auf dem Weg in die Kleinstadt sind. Obwohl die Untoten noch einige menschliche Hobbys haben, sorgt gerade ihr Hunger nach menschlichen Gehirnen für Ärger.
Kritik: In den vergangenen 35 Jahren hat der vielfach preisgekrönte Filmemacher Jim Jarmusch viele verschiedene Bereich seines Metiers erkundet. Im Jahr 2016 konnte er zuletzt mit der lakonischen Tragikomödie „Paterson“ und der Musik-Dokumentation „Gimme Danger“ überzeugen. Nun wollte er sich an einer eigenen Mischung von Zombie-Horror und Komödie probieren – eine Kombination, die nicht zuletzt dank „Shaun of the Dead“ und „Zombieland“ äußerst populär geworden ist. Das Rezept von Jarmusch möchte aber nicht so wirklich schmecken. In einer Stadt, die fühlbar als kleiner Bruder von Twin Peaks entwickelt wurde, sucht der Film nach Meta-Humor, politischen Statements, Originalität und Relevanz. Wenn Einfälle und Lacher aufgehen, ist Jarmusch wohl derart begeistert gewesen, dass er seine Witze mehrfach wiederholt.
Der Versuch, Konsumkritik in der Verbindung mit Zombies als innovativ anzubieten, führt natürlich ins Leere – was bei vielfachen Anspielungen auf Romero nur noch offensichtlicher wird. Außerdem schien der Regisseur Probleme gehabt zu haben, die Spielzeit mit Inhalt zu füllen. So gibt es zahlreiche Figuren und Handlungsstränge, die im Verlauf des Filmes einfach fallen gelassen werden und praktisch keine Berührungspunkte mit dem eigentlichen Plot haben. Auch die Figuren bleiben größtenteils enttäuschend.
Einzig Adam Driver und Bill Murray harmonieren und machen den Eindruck, als ob sie einen wirklichen Platz in der Geschichte einnehmen. Chloë Sevigny bekommt als drittes Mitglied der Polizei deutlich weniger zu tun. Tilda Swinton („Suspiria“), im Original mit einem schaurigen schottischen Akzent, ist einfach nur schräg, um schräg zu sein. Caleb Landry Jones („Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“) hat als unheimlicher Kioskbesitzer zumindest ein paar nette Momente. Weitere Prominenz wie Steve Buscemi („The Death of Stalin“), Danny Glover („Death Race Anarchy“), Selena Gomez („Spring Breakers“) und Tom Waits („7 Psychos“) hätte man wohl ohne wirkliche Probleme aus dem Film schneiden können.
Jim Jarmusch liefert ein Werk, das er für weit cleverer hält, als es am Ende des Tages ist. Außerdem scheint er selbst kein Interesse gehabt zu haben, seine Figuren wirklich auszuarbeiten, was dazu führt, dass sein Ansatz an eine Zombie-Komödie erstaunlich zäh und zu selten lustig ist. Obwohl „The Dead Don’t Die“ sicherlich seine Szenen hat, die durchaus Spaß machen, muss der Film als deutliche Enttäuschung gewertet werden.
2 von 5 Punkten
Der Film ist ab dem 16.12.2024 bei Netflix zu sehen.
Quelle: Universal Pictures, LeinwandreporterTV, YouTube
The Dead Don't Die
Originaltitel: | The Dead Don't Die |
Regie: | Jim Jarmusch |
Beteiligte: | Bill Murray, Adam Driver, Tilda Swinton |
Genre: | Horror, Komödie |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2019 |
Verleih: | Universal Pictures Germany |
Länge: | 103 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
Kinostart: | 13.06.2019 |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Universal Pictures
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 17.12.2024
Review: The Dead Don’t Die (Kino)