Review: Fighting With My Family (Kino)

Das Hauptplakat von "Fighting With My Family" (© Universal Pictures)

Das Hauptplakat von “Fighting With My Family” (© Universal Pictures)

Inhalt: Ex-Häftling Ricky Knight (Nick Frost, „Mr. Sloane“) lebt genau wie Ehefrau Julia (Lena Headey, „Zipper – Geld. Macht. Sex. Verrat.“) und die gemeinsamen Kinder Zak (Jack Lowden, „Dunkirk“) und Saraya-Jade (Florence Pugh, „Lady Macbeth“) für Wrestling. In ihrer Heimatstadt Norwich veranstaltet die Familie regelmäßig Shows und geben interessierten Kindern Unterricht. Der größte Traum bleibt aber, Zak und Saraya-Jade zu Branchenstars zu machen. Deswegen sind alle komplett aus dem Häuschen, als beide Kinder zu einem Probe-Training der WWE nach London eingeladen werden. Doch während der Coach Hutch Morgan (Vince Vaughn, „Brawl In Cell Block 99“) die junge Frau, die unter dem Künstlernamen „Paige“ auftritt, zum Vorbereitungs-Camp in die USA einlädt, muss der ältere Bruder seinen Traum begraben. Während es zwischen den Geschwistern kriselt, kriegt die talentierte Einzelgängerin schnell aufgezeigt, dass sie zwischen ehemaligen Cheerleaderinnen und Tänzerinnen noch sehr viel lernen muss, wenn sie den Weg an die Spitze schaffen will.

Kritik: Die 1992 in Norwich im Osten Englands geborene Saraya-Jade Bevis wurde unter dem Künstlernamen Paige (benannt nach ihrem Lieblingscharakter aus der Serie „Charmed“) zu einer der bekanntesten Namen im professionellen Wrestling und sorgte für eine deutliche Steigerung der Popularität des Frauen-Wrestlings. WWE Studios, das hauseigene Filmstudio des Weltverbands, hat jetzt zusammen mit Produzent Dwayne „The Rock“ Johnson den ungewöhnlichen Werdegang der jungen Frau auf die Leinwand gebracht. Als kreativer Kopf kümmerte sich Emmy-Gewinner Stephen Merchant, der als Autor, Regisseur und Nebendarsteller beteiligt war, um die Umsetzung des Projekts. Herausgekommen ist nicht nur einer der zweifellos besten Filme der WWE Studios, sondern auch noch eine der positiven Überraschungen des bisherigen Kinojahres.

So sollten selbst Zuschauer, die keine Berührungspunkte mit Wrestling haben, bei diesem Film auf ihre Kosten kommen. Merchant legt den Fokus dieser Feelgood-Außenseiter-Geschichte eindeutig auf das Leben der dysfunktional-sympathischen Familie. Das führt zu stellenweise sehr lustiger Unterhaltung, die aber sehr gut weiß, wann sie ernste Töne anschlagen muss. Vor allem die gut ausgearbeiteten und nachvollziehbaren Hauptfiguren sind hier eine große Stärke. Der Sport und die Anstrengungen, die die Profis für die Umsetzung der „Schaukämpfe“ auf sich nehmen, sind hier eher Teil der Rahmenhandlung. Es dürfte aber hoffentlich niemanden verwundern, dass die Auseinandersetzung der WWE Studios mit dem eigenen Produkt eher unkritisch erfolgt.

Saraya-Jade ist der Stolz ihrer Eltern (© Universal Pictures)

Saraya-Jade ist der Stolz ihrer Eltern (© Universal Pictures)

Die Darsteller haben sichtlich Freude an ihren (größtenteils) vielseitigen Parts. Gerade die ausgesprochen talentierte Florence Pugh liefert in der Hauptrolle eine erstklassige Leistung. Mit komödiantischem Timing, glaubhafter Physis in den Trainings- und Kampfmomenten und einem natürlichen Gespür für den richtigen Ton im Kontext der Geschichte, gelingt ihr ein herausragender Auftritt. Jack Lowden, der als großer Bruder Zak – dem die Profikarriere verwehrt bleibt – für die ernsteren Momente des Films mitverantwortlich ist, zeigt ebenfalls einen starken Part. In ungewohnten Rollen sorgen Lena Headey und Nick Frost als drollig-prollige Eltern der Wrestling-Familie für sehr viel Unterhaltungswert. Vince Vaughn setzt seinen Positiv-Lauf mit einer abermals sehr gelungenen Leistung fort. Als Coach Hutch Morgan ist er knallhart, kompromisslos ehrlich, aber auch charmant und menschlich. Da er eine starke Mischung findet, wird sein Coach zu einer der interessantesten Figuren im Film. Dwayne Johnson spielt sich in einer Nebenrolle selbst und sorgt trotz geringer Spielzeit für ein paar wirkliche Lacher. Stephen Merchant hat als biederer Schwiegervater von Zak einen witzigen Kurzauftritt.

Wenn es dann in die letzten Züge des Films geht, dürfte wohl jeder Zuschauer – unabhängig von irgendeinem realen Fandasein – mit den tollen und etwas schrägen Hauptcharakteren mitfiebern. Selbst wenn der Tragikomödie an der einen oder anderen Ecke ein kritischer Ton sicherlich gut getan hätte, bietet „Fighting With My Family“ mehr, als die meisten erwarten durften. Angeführt von einer abermals exzellenten Florence Pugh entwickelt sich eine Geschichte, die das Herz am rechten Fleck trägt und 109 Minuten gelungene, stellenweise urkomische Unterhaltung bietet.

4 von 5 Punkten


Quelle: Universal Pictures, LeinwandreporterTV, YouTube

Fighting With My Family

Originaltitel:Fighting With My Family
Regie:Stephen Merchant
Darsteller:Florence Pugh, Lena Headey, Nick Frost, Vince Vaughn, Dwayne Johnson
Genre:Biografie, Drama, Komödie
Produktionsland/-jahr:USA/UK, 2018
Verleih:Universal Pictures
Länge:109 Minuten
FSK:ab 12 Jahren
Kinostart:01.05.2019

Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Universal Pictures

Verfasst von Thomas.

 

Zuletzt geändert am 28.04.2019
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