Review: American Gods – Episode 1-4

Das Shadow Moon-Charakterposter zu "American Gods" (© Amazon Prime/Starz)

Das Shadow Moon-Charakterposter zu “American Gods” (© Amazon Prime/Starz)

Inhalt: Eigentlich ist Shadow Moon (Ricky Whittle, „Austenland“) ein ziemlich gewöhnlicher Kleinganove, der bis auf seinen Namen nichts an sich hat, was wirklich hervorsticht. Nach einem Raubüberfall war er zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt worden, deren zweite Hälfte er wegen guter Führung erlassen bekommen soll. Wenige Tage vor seiner offiziellen Entlassung, wird er zum Gefängnisdirektor gerufen, der ihm eine Schocknachricht offenbart: Shadows Ehefrau Laura (Emily Browning, „Legend“) ist bei einem Verkehrsunfall tödlich verunglückt.

Er wird sofort nach Hause geschickt, um zur Beerdigung zu können. Auf seiner Heimreise lernt er den charismatischen Geschäftsmann Mr. Wednesday (Ian McShane, „John Wick“) kennen, der ihm einen Job als Bodyguard anbietet. Trotz Bedenken lässt sich Shadow engagieren. Schon bald bleibt ihm kaum noch Zeit, über seine Trauer nachzudenken, da seltsame Gestalten wie Mad Sweeney (Pablo Schreiber, „Orange Is the New Black“), Czernobog (Peter Stormare, „Tokarev – Die Vergangenheit stirbt niemals“) oder Media (Gillian Anderson, „Krieg & Frieden“) dafür sorgen, dass sein Alltag bald in eine surreale Richtung abdriftet.

Kritik: Im Jahr 2001 veröffentlichte der britische Autor Neil Gaiman den Roman „American Gods“ der mit seiner eigenwilligen Story zwischen Fantasy, Folklore und Mythologie schnell zum Hit wurde. Nun haben sich „Logan – The Wolverine“-Autor Michael Green und „Hannibal“-Entwickler Bryan Fuller der Aufgabe gestellt, diese komplexe Erzählung in ein Serienformat zu bringen. Die ersten Eindrücke sind ausgesprochen positiv. Es ist zwar noch eine ziemliche Rarität, dass man als Zuschauer wirklich versteht, was gerade los ist. Da dieses Schicksal aber mit dem Protagonisten geteilt wird, ist davon auszugehen, dass die Macher schon wissen, in welche Richtung sie die Serie noch führen können, ohne zu konfus zu werden. Gerade visuell ist die Handschrift von Bryan Fuller mehr als deutlich. Mit dunklen, aber satten Farben und starker Kontrastierung bietet „American Gods“ einen ähnlich verstörend-schönen Look, wie es schon bei „Hannibal“ der Fall gewesen ist.

Shadow zofft sich mit Mad Sweeney (© Amazon Prime/Starz)

Shadow zofft sich mit Mad Sweeney (© Amazon Prime/Starz)

In einer Welt, wo Fernseher gerne mal sehr gesprächig sind, im Jenseits ein große Auswahl an Aktivitäten geboten wird und die Männer einen Geschlechtsakt auch mal gerne mit der kompletten physischen Existenz bezahlen, war ein Protagonist von Nöten, der hart genug für diese Welt, aber auch nahbar genug als wirklicher Held ist. Diese Mischung gelingt Ricky Whittle als wortkarger Shadow, der sich nach und nach auf sein skurriles neues Dasein einrichtet.

Die reine Präsenz von Ian McShane sorgt meistens schon dafür, dass Unterhaltungswert garantiert ist. In der Rolle des nicht ganz menschlichen Mr. Wednesday dominiert er jede Szene. Die bislang vielleicht feste Phase wird geliefert, wenn neben ihm noch der schwedische Charakterkopf Peter Stormare dabei ist und sich die beiden nach Herzenslust fetzen. Stormare spielt mit dem düsteren Czernobog, der nur glücklich ist, wenn er einem Lebewesen mit seinem Vorschlaghammer auf den Kopf hauen darf, eine Paraderolle. Mysteriös angehaucht, aber dabei bezaubernd ist auch Emily Browning auf den Punkt besetzt. Mit Gillian Anderson, Pablo Schreiber und Crispin Glover („Gilbert Grape – Irgendwo in Iowa“) sind nur drei weitere prominente Namen genannt, die in diesem herrlich eigenwilligen Treiben mit dabei sind.

Auch wenn die eigentlichen Handlungspunkte nach vier Episoden nur zu erahnen sind, besteht die berechtigte Hoffnung, dass sich Fuller und Green an dem Roman nicht verhoben haben. Mit toller Optik, einer nicht immer leicht verständlichen, aber dabei faszinierenden Handlung, originellen Figuren und starken Darstellern platziert sich „American Gods“ sicherlich in den vorderen Plätzen der neuen Serien-Saison.

Die erste Staffel der Serie ist ab dem 01.05.2017 im Programm von Amazon Prime zu sehen.

4 von 5 Punkten


Quelle: Amazon Video DE, YouTube

American Gods - Episode 1-4

Originaltitel:American Gods - Episode 1-4
Entwickler: Bryan Fuller, Michael Green
Darsteller:Ricky Whittle, Emily Browning, Bruce Langley, Pablo Schreiber, Ian McShane, Gillian Anderson, Crispin Glover
Genre:Fantasy-/Mystery-Serie
Produktionsland/-jahr:USA, 2017
Verleih:Amazon Video
Länge:4 x 60 Minuten
FSK:ab 16 Jahren

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 18.04.2017
Review: American Gods – Episode 1-4

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