Review: 2:22 – Zeit für die Liebe (Blu-ray)

Das Blu-ray-Cover von "2:22 - Zeit für die Liebe" (© Universum Film)

Das Blu-ray-Cover von “2:22 – Zeit für die Liebe” (© Universum Film)

Inhalt: Dylan Branson (Michiel Huisman, „The Invitation – Die Einladung“) liebt es, nach Mustern zu suchen und Ordnung ins Chaos zu bringen. Deswegen ist für ihn der Stressjob als Fluglotse schon fast entspannend. Doch eines Tages ist er kurz unaufmerksam und verursacht beinahe den Zusammenstoß von zwei Passagier-Maschinen. Dadurch verändert sich sein Leben extrem. Er wird suspendiert und bemerkt in seiner freien Zeit, wie sich Tagesabläufe auf unnatürliche Art und Weise wiederholen. Als er dann die zauberhafte Sarah (Teresa Palmer, „Berlin Syndrom“) trifft, kehrt nur kurz Ruhe ein. Denn bald fällt Dylan auf, dass ihn mehr mit Sarah verbindet, als es zunächst den Anschein macht. Er beginnt zu forschen und stößt auf ein gewaltiges Rätsel, was Vergangenheit und Zukunft ganz eng mit seinem Schicksal verknüpft.

 

Kritik: Gibt es so etwas wie Wiedergeburt? Können Sterne unser Schicksal vorhersagen? Fragen wie solche können vom philosophischen Diskurs bis zur Abzocke bei Teleshopping-Astrologie alles mit sich bringen. Der australische Regisseur Paul Currie, der zuletzt als Produzent an „Hacksaw Ridge – Die Entscheidung“ beteiligt war, hat sich nicht davon abschrecken lassen, solche Themen in seiner Mystery-Romanze anzuschneiden. Herausgekommen ist ein schon beinahe alberner Film, der aber in seinen Extravaganzen und logischen Lücken so angenehm unprätentiös daher kommt, dass Kurzweil fast garantiert ist. Mit stylischer und abwechslungsreicher Optik und einer holprigen, aber temporeichen Geschichte werden die augenfälligen Probleme zu guten Teilen überspielt. Ist die Fantasy-Erzählung in sich schlüssig? Nicht wirklich. Werden Antworten auf Fragen gefunden, die „2:22“ selbst stellt? Nur bedingt.

Sarah und Dylan funken direkt auf einer Wellenlänge (© Universum Film)

Sarah und Dylan funken direkt auf einer Wellenlänge (© Universum Film)

Ein Film wie dieser könnte leicht zur Vollkatastrophe werden. Doch hier nehmen die Beteiligten die eigene Prämisse und haben Spaß damit. Spätestens, wenn Dylan Glaswände mit seinen errechneten Mustern beschreibt, kann niemand mehr davon ausgehen, dass die Geschichte wirklich ernst gemeint ist. Die zentrale Romanze hat natürlich einen leichten Hang zum Kitsch. In diesem Fall springen die beiden charmanten Hauptdarsteller in die Bresche. Michiel Huisman gibt den leicht arroganten Freigeist, für den alles nur ein Spiel ist, so lange er die Regeln versteht. Er funktioniert aber fast noch besser, wenn Dylan an die Grenzen des eigenen Verstandes gerät.

Auch Teresa Palmer darf zeigen, dass sie nicht nur aus optischen Gründen besetzt wurde. Als Kuratorin und verhinderte Profi-Tänzerin, deren Männergeschmack im Verlauf des Filmes doch das eine oder andere Mal in Frage steht, macht auch sie das Mögliche aus dem gegebenen Material. Außerdem ist die Chemie zwischen Huisman und Palmer wirklich angenehm. Sam Reid („Serena“) bleibt als Sarahs eindimensionaler Ex-Freund Jonas ziemlich austauschbar.

Es inzwischen wirklich rar, ein schönes Guilty Pleasure serviert zu bekommen. Gerade im seit „Twilight“ überpräsenten Subgenre der Fantasy-Romanze bekommt das Publikum häufig schwer verdauliche Kost geboten. Natürlich ist der stellenweise hanebüchene „2:22 – Zeit für die Liebe“ weit davon entfernt, ein guter Film zu sein. Es gelingt aber, die leicht konfuse Geschichte so stylisch, unterhaltsam und sympathisch zu verpacken, dass das Gesamtpaket einen ordentlichen Gesamteindruck hinterlässt.

Dylan erklärt Sarah seine Theorien (© Universum Film)

Dylan erklärt Sarah seine Theorien (© Universum Film)

Der Film ist ab dem 10.11.2017 auf DVD und Blu-ray erhältlich.

3 von 5 Punkten

 

Bild: Der verspielte Look dürfte ohnehin der aufrichtig beste Aspekt am Film sein. So ist es erfreulich, dass die Blu-ray diesbezüglich liefern kann. Es wird ein sehr plastisches Bild mit hoher Schärfe und guter Detaildarstellung geboten. Der Film hat eine äußerst lebendige und satte Farbpalette, die immer natürlich aussieht. Auch Kontraste und Schwarzwert sind nah am Optimum. Abgesehen von ein paar kleinen Unsauberkeiten wird ein wirklich tolles Bild geboten.

4,5 von 5 Punkten

Ton: Der deutsche und der englische DTS-HD 5.1-Ton sind ebenfalls überzeugend. Neben den immer gut verständlichen Dialogen spielt der Film regelrecht mit seinen Effekten. Ein erstes Highlight ist sicherlich der Beinahe-Flugzeug-Crah, aber auch springendes Glas, quietschende Autoreifen und abgefeuerte Schüsse sorgen für dynamische, räumliche Aktivität. Dazu werden auch Score und Hintergrundgeräusche sauber auf die Boxen verteilt.

4,5 von 5 Punkten

Extras: Ein Mini-Making of (5 Minuten), Interviews mit Cast und Crew (insgesamt 19 Minuten), drei kleine Featurettes (insgesamt 27 Minuten), eine B-Roll (17 Minuten) und eine Reihe an Trailer bieten eine solide Ergänzung zum Film.

3 von 5 Punkten

Gesamt: 3,5 von 5 Punkten


Quelle: Universum Film, Leinwandreporter TV, YouTube

2:22 – Zeit für die Liebe

Originaltitel:2:22
Regie:Paul Currie
Darsteller:Teresa Palmer, Michiel Huisman, Sam Reid, Maeve Dermody, Remy Hii
Genre:Liebesfilm, Drama, Thriller
Produktionsland/-jahr:USA/Australien, 2017
Verleih:Universum Film
Länge:99 Minuten
FSK:ab 12 Jahren

Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Universum Film

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 10.11.2017
Review: 2:22 – Zeit für die Liebe (Blu-ray)

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