Inhalt: Nachdem der Mörder von Rosie Larsen endlich überführt wurde, ist Sarah Linden (Mireille Enos, „The Captive – Spurlos verschwunden“) wie geplant zurückgetreten und arbeitet jetzt an einem beschaulichen Hafen. Ihr Ex-Kollege Stephen Holder (Joel Kinnaman, „Kind 44“) ist inzwischen mit beiden Beinen im Job angekommen und hat mit Carl Reddick (Gregg Henry, „Guardians of the Galaxy“) einen erfahrenen neuen Partner an der Seite. Als die beiden zu einem Fall gerufen werden, müssen sie ihre Nerven beieinander halten: Ein minderjähriges Straßenmädchen wurde brutalst ermordet.
Die Art des Mordes erinnert an ein drei Jahre altes Verbrechen, das von Linden und dem aktuellen Abteilungsleiter Lt. James Skinner (Elias Koteas, „The Last Days on Mars“) bearbeitet wurde und den Vollblut-Gangster Ray Seward (Peter Sarsgaard, „Night Moves“) in den Todestrakt gebracht hat. Schon bald finden sich mehrere Opfer, die alle nach dem gleichen Muster umgebracht wurden. Eine weitere Spur führt an den Babystrich von Seattle, an dem Ausreißer um ihren Lebensunterhalt kämpfen. Wurde Seward unschuldig zum Tode verurteilt? Sarah kehrt in den Dienst zurück, um gemeinsam mit Stephen einen möglichen Serienkiller zu stoppen.
Kritik: Die ersten beiden Staffeln der AMC-Serie, die auf der dänischen Krimi-Reihe „Kommissarin Lund“ basiert, wurden schnell zum Kritiker- und Publikums-Liebling. Die düstere, atmosphärische Inszenierung, die zahlreichen ineinander verwobenen Handlungsfäden und die vielschichtigen Charaktere rund um den Mord an einem 17 Jahre alten Mädchen, machten „The Killing“ zu einer einzigartigen, fesselnden Serie. Es erschien sehr fraglich, ob die Serie nach dem Ende der Hauptgeschichte das immens hohe Niveau halten kann. Wenig überraschend reicht es in diesem dritten Jahr nicht mehr zum großen Wurf, auch wenn Stimmung und Ton der Serie beibehalten werden können. Die Prämisse, eine intensive Mord-/Familiengeschichte gegen mehrere Taten einzutauschen, geht nur zum Teil auf, da einige Figuren hier vergleichsweise eindimensional bleiben und die typischen Wendungen nicht mehr so überraschen können.
Dennoch bleibt der Anspruch der Erzählung weiterhin hoch und hat (wie bisher) sein Augenmerk nicht nur auf reine Unterhaltung gesetzt. So sind neben den Ermittlungen die Straßen Seattles und die Todeszelle des Staatsgefängnisses weitere Blickpunkte des Geschehens. Wie zuvor gelingt es den Machern der Serie, auch eher triste Geschehnisse durch eine wirklich gute Besetzung aufzuwerten. Mit Peter Sarsgaard wurde ein schauspielerisches Schwergewicht und eine Idealbesetzung für die komplizierte Rolle des Ray Seward gefunden, dem wohl jeder Zuschauer auf den ersten Blick den Tod gönnt. Es ist der intelligenten, emotionalen Leistung Sarsgaards vor dem minimalistischen Set zu verdanken, dass der Zuschauer die Gedanken zu ihm und dem Sinn und Unsinn der Todesstrafe noch einmal überdenkt.
Auch die ebenso bedrückende Szenerie in der Ausreißerszene der Stadt lebt von talentierten jungen Schauspielern wie Bex-Taylor Klaus und Julia Sarah Stone. Im Polizeirevier ist es nicht mehr nur noch an den inzwischen sehr gut eingespielten Mireille Enos und Joel Kinnaman, die Szenerie zu dominieren. So bringen Gregg Henry und Elias Koteas im Verlauf der Staffel immer mehr von ihrer Routine ein und werten das Geschehen auf. Die „Stargate: Atlantis“-Fans dürfen sich außerdem über ein Wiedersehen mit Jewel Staite in einer wiederkehrenden Rolle freuen.
Aufgrund der Vorgänger-Staffeln haben die Macher von „The Killing“ die Erwartungen so hoch geschraubt, dass sie hier nur enttäuschen konnten und auch schon kleine dramaturgische Fehler deutlich auffallen. Die Serie ist sicherlich nicht mehr ganz so einfallsreich und lässt auch die ein oder andere Storyline im Sand verlaufen. Dennoch ist sie immer noch auf ihre kühle Art zumeist glaubwürdig und schafft es, das Interesse der Zuschauer mit teils verstörenden Geschichten aufrecht zu erhalten. Auf dem Level dürften sich die meisten Fans darüber gefreut haben, dass dem Team um die tollen Mireille Enos und Joel Kinnaman doch noch eine finale vierte Staffel spendiert wurde, um „The Killing“ zu einem gelungenen Abschluss zu führen.
Die Box ist ab dem 16.07.2015 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
3,5 von 5 Punkten
Bild: Optisch fällt „The Killing“ im dritten Jahr manchmal in alte Muster zurück. Das meist scharfe, knackige Bild rutscht in vereinzelten Sequenzen in einen extrem verrauschten Bereich ab, in dem kaum noch von einem HD-Bild zu sprechen ist. Ansonsten sind die eher kalten Farben und der kernige Look eine sehr gute Mischung, um die beklemmenden Krimi-Storys zu erzählen. Kontraste und Schwarzwert sind abgesehen von genannten Szenen auch ordentlich. So ergibt sich ein mit Unterbrechungen gelungener HD-Transfer.
3,5 von 5 Punkten
Ton: Wie gewohnt, liefert auch diese dritte Staffel eine verlustlose englische und deutsche Tonspur in DTS-HD MA 5.1. Neben den guten, natürlich und klar verständlich aus den Frontboxen kommenden Dialogen, sind bei diesem Transfer hauptsächlich Score und atmosphärische Geräusche zu erwähnen, die unspektakulär aber sauber auf die verschiedenen Boxen verteilt wurden.
3,5 von 5 Punkten
Extras: Bis auf ein paar Trailer gab es hier leider keine Bonusmaterialien
1 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Quelle: Pandastorm Pictures, Leinwandreporter TV, YouTube
The Killing- Staffel 3
Originaltitel: | The Killing - Season 3 |
Showrunner: | Veena Sud |
Darsteller: | Mireille Enos, Joel Kinnaman, Peter Sarsgaard, Elias Koteas, Gregg Henry |
Genre: | Krimi-Serie |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2013 |
Verleih: | Pandastorm Pictures |
Länge: | 12 Episoden zu je 43Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 15.07.2015
The Killing – Season 3 (Blu-ray)