Review: Die Entdeckung der Unendlichkeit (Kino)

Das Plakat von "Die Entdeckung der Unendlichkeit" (Quelle: Universal Pictures)

Das Plakat von “Die Entdeckung der Unendlichkeit” (Quelle: Universal Pictures)

Inhalt: Während seines Studiums ist der begabte Naturwissenschaftler Stephen Hawking (Eddie Redmayne) eher ein stiller Vertreter seiner Zunft, löst aber scheinbar ohne jede Anstrengung die kompliziertesten mathematischen Probleme. Seiner Doktorarbeit widmet er keine besondere Aufmerksamkeit. Als er dann die Sprachstudentin Jane Wilde (Felicity Jones, „Breathe In – Eine unmögliche Liebe“) trifft, ist es um ihn geschehen und er verleibt sich Hals über Kopf.

Doch das junge Glück währt nur kurz, da Stephen nach einem Zusammenbruch vom Arzt eine niederschmetternde Diagnose bekommt: Er leidet unter der Motoneuron-Erkrankung, die nach und nach Muskeln und Sprachsinn schwinden lassen. Der Arzt erwartet, dass Stephen noch maximal zwei Jahre lebt. Doch Jane lässt sich dadurch nicht abschrecken und will mit ihm als seine Ehefrau diesen beschwerlichen Weg gehen. Auch durch ihre selbst- und bedingungslose Unterstützung und Zuneigung überlebt Stephen und findet in schwarzen Löchern und deren Zusammenhang mit der Zeit seine wissenschaftliche Berufung. So wird er trotz größter körperlicher Einschränkungen weltbekannt.

 

Kritik: Stephen Hawking gehört für viele zu den größten Persönlichkeiten der vergangenen 50 Jahren. Trotz dieser unvorstellbar grausamen Krankheit gelang es ihm, mit brillanten Theorien die Wissenschaft zu beeinflussen und durch seinen Roman „Eine kurze Geschichte der Zeit“ sogar zum gefeierten Bestseller-Autoren zu werden. Was für einen großen Anteil seine Frau Jane an diesem einzigartigen Leben hat, ist eines der Hauptthemen in diesem Biopic von Regisseur James Marsh („Man on Wire“).

„Die Entdeckung der Unendlichkeit“ ist trotz all seiner Tragik in aller erster Linie ein Film über Liebe und unbedingten Willen, der Hoffnung macht. Dabei erfindet der Regisseur das Rad zwar nicht unbedingt neu, schafft es aber mit seiner einfühlsamen Erzählung den Zuschauer sofort emotional zu packen und nicht mehr loszulassen. Zusätzlich überrascht der Film mit sympathischem Humor, der die dunklen Sequenzen der Geschichte immer wieder aufhellt. Die erste Hälfte des Filmes, in der es um den noch nicht berühmten Hawking zwischen Forschungen, fortschreitender Krankheit und der Liebe seiner Frau geht, ist dabei sogar noch beeindruckender als der recht bekannte zweite Teil, der sich aber auch keine inszenatorischen Aussetzer erlaubt.

Zwei Hauptdarsteller in grandioser Verfassung

Jane und der bereits erkrankte Stephen heiraten (Quelle: Universal Pictures)

Jane und der bereits erkrankte Stephen heiraten (Quelle: Universal Pictures)

 

Das dieser Film so zu Herzen geht, ist auch der Verdienst von zwei grandiosen Schauspielern. Eddie Redmayne ist seit seinem bemerkenswerten Auftritt in „My Week with Marilyn“ einer der Shooting-Stars des britischen Kinos. Natürlich gibt die Figur Hawkings sehr viel her um groß aufzuspielen. Es gehört aber einiges dazu, damit die ganze Bandbreite des hochintelligenten Mannes mit dieser unvorstellbaren Erkrankung auch authentisch umgesetzt wird. Redmayne beherrscht jede Facette und entwickelt sich so zum großen Oscar-Anwärter. Das gilt in noch größerem Rahmen für Felicity Jones. Mit wie viel Herz und Energie sie Jane Hawking zu einer ihrem Film-Ehemann absolut gleichwertigen Figur macht, ist die eigentliche Sensation von „Die Entdeckung der Unendlichkeit“ und sollte für sie nach vielen kleinen, immer vielversprechenden Rollen der große Wurf sein. Als Zuschauer verliebt man sich mit den beiden und geht mit ihnen auf eine große Reise voller Höhepunkte und Tiefschläge.

Neben Jones und Redmayne gibt es aber noch weitere Nebendarsteller, die ihren Teil zum Gelingen des Filmes beitragen. Besonders Charlie Cox („Boardwalk Empire“) hinterlässt als Klavierlehrer Jonathan, der zum engen Freund der Familie Hawking wird, hier einen besonders guten Eindruck. Daneben sind noch Institutionen des englischen Kinos wie Emily Watson („Gefährten“) und David Thewlis („London Boulevard“) in gewohnt zufriedenstellenden Auftritten zu sehen.

Ein Biopic über einen Physiker kann nicht unterhaltsam sein? Da beweist „Die Entdeckung der Unendlichkeit“ das Gegenteil. Der Film vereint Charme, emotionalen Tiefgang und Witz zu einer authentischen Mischung, die das optimale Programm für den weihnachtlichen Kinostart sein sollte. Darüber hinaus wird der Film auch seiner großen Hauptfigur gerecht und hat mit den fantastischen Felicity Jones und Eddie Redmayne zwei Protagonisten gefunden, die das vielleicht berührendste Leinwandpaar seit langem bilden.

4,5 von 5 Punkten


Quelle: Leinwandreporter TV, YouTube

Die Entdeckung der Unendlichkeit

Originaltitel:Die Entdeckung der Unendlichkeit
Regie:James Marsh
Darsteller:Felicity Jones, Eddie Redmayne, Charlie Cox
Genre:Biopic, Liebesdrama
Produktionsland/-jahr:UK , 2014
Verleih:Universal Pictures
Länge:113 Minuten
FSK:ab 12 Jahren
Kinostart:25.12.2014

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 25.12.2014
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