Inhalt: Der 23 Jahre alte Colin Clark (Eddie Redmayne, „Der gute Hirte“) ist der Sohn wohlhabender Eltern. Seine Brüder haben längst in angesehenen Berufen Karriere gemacht, weswegen er für seine Ambitionen, zum Film zu gehen, verhöhnt wird. Im Jahr 1956 bekommt er dann die Chance, bei der neuen Liebeskomödie von Sir Laurence Olivier (Kenneth Branagh, „Thor“), „Der Prinz und die Tänzerin“ als dritter Regie-Assistent zu arbeiten.
Star des Films ist die Hollywood-Ikone Marilyn Monroe (Michelle Williams, „Blue Valentine“), die die komplette Stadt durch ihre Ankunft in Aufruhr versetzt, als sie mit Neu-Ehemann Arthur Miller (Dougray Scott, „Mission: Impossible II“) anreist. Auch am Set dreht sich alles um Marilyn: Sie kommt ständig zu spät, trinkt zu viel, nimmt zu viele Pillen und hat Angst, Laurence Olivier schauspielerisch zu enttäuschen. Als Miller spontan nach Hause reisen muss, sucht sie Trost bei Colin, in dem sie einen Verbündeten und Geliebten findet. Durch die Unterstützung von Colin wirkt Marilyn zunächst glücklich, was auch ihrer Arbeit sichtlich gut tut. Doch schon sehr bald holt sie die Realität ein.
Kritik: Es ist inzwischen ein halbes Jahrhundert vergangen, seitdem Marilyn Monroe unter mysteriösen Umständen ums Leben kam. Nun hat ihr der britische Regisseur Simon Curtis ein filmisches Denkmal gesetzt. Als Vorlage diente das Buch „Der Prinz, die Tänzerin und ich“, dass der echte Colin Clark 1995 veröffentlichte. Es wäre unmöglich gewesen, das ganze Leben und den ganzen Werdegang von Norma Jean Baker und Marilyn Monroe in einem einzigen Spielfilm angemessen zu erzählen. Dieser zeitlich kurze Einblick aus der Sicht eines jungen Mannes, der einige Tage mit der Diva verbringen durfte, ist dagegen durchaus faszinierend. Die Zerrissenheit dieses verängstigten und einsamen Mädchens Baker, die am Ende an ihrer Kunstfigur Monroe zerbrechen sollte, lässt sich hier durchaus erkennen. Außerdem erhält der Zuschauer informative Szenen, die die Arbeit an einem Filmset mit einem verzweifelnden Regisseur zeigen.
Michelle Williams wird selbst zu Marilyn Monroe
Bei der Bekanntgabe von Michelle Williams für die Rolle der Marilyn Monroe waren einige Leute im Filmbusiness zumindest überrascht, da die optischen Ähnlichkeiten nur minimal waren. Bei der Ansicht des Films wurde aber auch den größten Kritikern schnell klar: Michelle Williams sieht nicht aus wie Marilyn Monroe. Sie ist Marilyn Monroe. Sie wechselt glaubwürdig zwischen dem verletzbaren Mädchen und dem sexy Star hin und her. Bei ihr stimmt jede Facette und jede noch so kleine mimische Regung. Es ist schon fast eine Schande, dass sie sich bei der Oscar-Verleihung 2012 denkbar knapp Meryl Streep geschlagen geben musste.
Nicht ganz so spektakulär aber immer noch stark agiert Eddie Redmayne, der als brav-naiver Colin einen überrascht intimen Einblick in die Welt der Reichen und Schönen bekommt.
Für den Humor in der Biographie ist Kenneth Branagh mit seiner Darstellung von Laurence Olivier. Branagh hat sichtlich Spaß, den alternden Charaktermimen zu spielen, der zu dem Zeitpunkt schon auf dem absteigenden Ast war. Das er dazu noch einige Shakespeare-Zitate aufsagen darf, steht ihm gut zu Gesicht. Die weiteren prominenten Darsteller wie Emma Watson („Harry Potter“), Judi Dench („James Bond“), Julia Ormond („Der seltsame Fall des Benjamin Button“) und Dominic Cooper („Captain America“) kommen dagegen etwas zu kurz.
„My Week with Marilyn“ ist ein überraschend ruhiges aber sehr intensives Drama, dass eine Geschichte aus dem Leben des jung verstorbenen Weltstars erzählt. Auch wenn der Film die ein oder andere Länge beinhaltet: Schon allein der Auftritt der genialen Michelle Williams macht diese Biographie zu einem Ereignis, an dem nicht nur Fans von Marilyn Monroe ihren Spaß haben werden.
Ab dem 06.11.2012 ist der Film auf DVD und Blu-ray erhältlich.
4 von 5 Punkten
Bild: Die Bildumsetzung ist durchaus überzeugend. Klare, kräftige Farben, ein ordentliches Schärfelevel und gute Kontraste sorgen für ein zufriedenstellendes HD-Ergebnis.
3,5 von 5 Punkten
Ton: Der englische und deutsche DTS-HD MA 5.1-Ton bietet natürlich aufgrund der Thematik kein Feuerwerk an Effekten. Dafür sind Dialoge stets klar und verständlich und der angenehme Score wurde gut abgemischt.
4 von 5 Punkten
Extras: Ein ordentliches Behind the Scenes (20 Minuten), ein inhaltlich sehr ähnliches Making of und einige Trailer ergänzen den Film.
2,5 von 5 Punkten
Gesamt: 3,5 von 5 Punkten
Quelle: Ascot Elite, YouTube
My Week with Marilyn
Originaltitel: | My Week with Marilyn |
Regie: | Simon Curtis |
Darsteller: | Michelle Williams, Eddie Redmayne, Emma Watson, Kenneth Branagh |
Genre: | Biographie, Drama |
Produktionsland/-jahr: | UK / USA, 2011 |
Verleih: | Ascot Elite |
Länge: | 99 Minuten |
FSK: | ab 6 Jahren |
Offizielle Homepage zum Film: | Der Internetauftritt von "My Week with Marilyn" |