Review: The Dark Knight Rises (Blu-ray)

Das Blu-ray-Cover von "The Dark Knight Rises" (Quelle: Warner Home Entertainment)

Das Blu-ray-Cover von “The Dark Knight Rises” (Quelle: Warner Home Entertainment)

Inhalt: Acht Jahre sind vergangen, seitdem Batman (Christian Bale, „The Fighter“) und Jim Gordon (Gary Oldman, „Dame, König, As, Spion“) den Plan umsetzten, die Umstände des Todes vom weißen Ritter Harvey Dent (Aaron Eckhart, „The Rum Diary“) zu vertuschen. Die Lüge der beiden hat in den Folgejahren das ganze Strafsystem von Gotham nachhaltig beeinflusst. Gordon fällt es sichtlich schwer, die Ereignisse des Tages weiter geheim zu halten, während sich der körperlich und seelisch lädierte Bruce Wayne vollkommen zurückgezogen hat und nur noch Kontakt zu seinem Butler Alfred (Michael Caine, „Prestige – Die Meister der Magie“) pflegt.

Die meisterhafte Einbrecherin Selina Kyle (Anne Hathaway, „Der Teufel trägt Prada“), genannt Catwoman, schafft es, sich bei Bruce einzuschleichen und die Perlenkette seiner Mutter sowie seine Fingerabdrücke zu stehlen, womit sie seine Aufmerksamkeit erregt. Bald stellt sich heraus, dass der maskierte Söldner Bane (Tom Hardy, „Warrior“), der mit einer Armee von treu ergebenen Gefolgsleuten in den Kanälen von Gotham City haust, hinter dem Überfall steht und das nur ein Mosaiksteinchen seines teuflischen Plans ist. Nachdem der ambitionierte Polizist Blake (Joseph Gordon-Levitt, „50/50 – Freunde fürs (Über)Leben“) auf ihn eingeredet hat, streift Wayne nach langen Jahren wieder sein Batman-Cape über und stellt sich einem körperlich weit überlegenen Gegner.

Kritik: Vier Jahre nach dem weltweit umjubelten Meisterwerk „The Dark Knight“, setzt Christopher Nolan jetzt mit „The Dark Knight Rises“ den Abschluss zu seiner Neu-Interpretation des Batman-Stoffes. Es gab wohl kaum einen Film in den vergangenen zehn Jahren, der von der breiten Masse so sehnlich erwartet wurde, wie der dritte Teil dieser Trilogie. Vorweg kann gesagt werden, dass Nolan wieder einmal ein sehr gutes Action-Drama gelungen ist, wobei er dem Vergleich mit seinem Vorgänger nicht standhält und dies auch gar nicht beabsichtigt. Zu Beginn braucht die Geschichte ihre Zeit, bis sie in Fahrt kommt.

Der geschundene Bruce Wayne hat nicht mehr viel mit der Person gemeinsam, die aus den ersten Filmen bekannt war. Christian Bale erinnert optisch eher an seine Oscar-Rolle als Crack-süchtiger Dicky Ecklund in „The Fighter“. Durch viele psychologische Aspekte, die Nolan dieses Mal für Wayne/Batman einbaut, wird Christian Bale deutlich stärker gefordert, was seinem Spiel sichtlich gut tut. Die Tragik, die Batman umgibt, liefert einige hochinteressante Aspekte für den Zuschauer, auch wenn er in der Maske überraschend wenig zum Einsatz kommt.

Bane stellt für Batman seinen bislang härtesten Gegner dar(Quelle: Warner Home Entertainment)

Bane stellt für Batman seinen bislang härtesten Gegner dar(Quelle: Warner Home Entertainment)

Viele Gerede in Gotham City

Die Wandlung von Batman zu einer seriösen und realistischen Figur nutzt Nolan, um einige aktuell relevante Themen (wie beispielsweise in einer Szene an der Börse) aufzugreifen und anzureißen. Leider wird es dabei hier und da arg geschwätzig, was dem Film nicht immer gut tut. Natürlich gibt es in „The Dark Knight Rises“ aber auch wieder spektakuläre Bombast-Action zu bestaunen. Gleich zu Beginn sorgt Bösewicht Bane für einen einzigartigen Flugzeugabsturz, die Verfolgungsjagden sind ebenso gigantisch wie eine Explosion, mit der Bane ein Stadion erschüttert und Batmans futuristischer Fuhrpark inklusive der neuesten Errungenschaft „The Bat“ kommt noch häufiger zum Einsatz. Dabei sind die Kamerafahrten von Wally Pfister ähnlich gewaltig und beeindruckend wie der bekannte Hans Zimmer-Score. Da Christopher Nolan kein Fan von CGI ist, wurden die meisten der spektakulären Stunts tatsächlich gedreht.

Catwoman auf dem Batpod (Quelle: Warner Home Entertainment)

Catwoman auf dem Batpod (Quelle: Warner Home Entertainment)

Auch an Darstellern fährt Nolan eine Eliteauswahl auf. Neben dem formidabel aufspielenden Bale waren die meisten Augen auf den Briten Tom Hardy gerichtet, der als Zerstörungsmaschine Bane die Fußstapfen des teuflischen Jokers (auch wenn dieser Vergleich gewaltig hinkt) zu füllen hatte. Hardy versucht erst gar nicht, seinem maskierten Monster ähnliche Aspekte abzugewinnen. Mit starrem Blick demonstriert er die Zielstrebigkeit und Unbeirrbarkeit von Bane, der allein schon durch die körperlichen Maße von Hardy äußerst einschüchternd wirkt. Mit Minimalismus holt er so das Maximale aus seiner Figur heraus.

Joseph Gordon-Levitt, der seit „Inception“ in der ersten Hollywood-Liga spielt, rückt als Polizist Blake in den Fokus der Geschichte. Den idealistischen, direkten Charakter verkörpert der vielseitige Gordon-Levitt ohne Probleme. Anne Hathaway darf als schlagfertige Catwoman nicht nur in sexy Kostüme schlüpfen, sondern bekommt ordentlich Freiraum, ein spannendes Katz- und Mausspiel mit Christian Bale zu zelebrieren. Gary Oldman bekommt weniger Spielzeit, kann aber mit seiner schauspielerischen Klasse immer noch einen entscheidenden Part spielen. Ähnliches gilt für Oscar-Preisträgerin Marion Cotillard („La vie en rose“), die als reiche Wohltäterin Miranda Tate gewohnt stark agiert. Neben den Hollywood-Veteranen Morgan Freeman und Michael Caine, die auch hier wieder Waynes Ziehväter Fox und Alfred gewohnt souverän verkörpern, ergänzen Matthew Modine („Full Metal Jacket“) und Ben Mendelsohn („Killing them Softly“) die Besetzung.

Den Polizisten Blake und Foley schwant Böses (Quelle: Warner Home Entertainment)

Den Polizisten Blake und Foley schwant Böses (Quelle: Warner Home Entertainment)

Im Großen und Ganzen erfüllt „The Dark Knight Rises“ die turmhohen Erwartungen und bildet einen zufriedenstellenden Abschluss der genialen Reihe von Christopher Nolan, die die Herangehensweise für Comic-Verfilmungen nachhaltig verändert hat.

Ab dem 30.11.2012 ist der Film auf DVD und Blu-ray erhältlich.

4 von 5 Punkten

 

Bild: Im Gegensatz zu „The Dark Knight“ hat Nolan hier wesentlich häufiger IMAX-Sequenzen verwendet, die auf beeindruckendem Niveau gelungen sind. Der Unterschied von diesen Szenen zu den anderen Aufnahmen wird aber relativ deutlich, da es augenfällige Unterscheide in Schärfe und Detailzeichnung gibt.

4 von 5 Punkten

Ton: Die Tonspur liegt auf Englisch in DTS-HD Master Audio 5.1 vor, auf Deutsch (und zahlreichen anderen Sprachen) nur in Dolby Digital 5.1. Die deutsche Abmischung bietet gute Dialogverständlichkeit und eine hohe Räumlichkeit, fällt aber gegen die kraftvollere und dynamischere englische Fassung deutlich ab.

4 von 5 Punkten

Extras: Die separate Blu-ray für die Specials wäre auch ohne den Film den Kauf wert gewesen. Neben einem einstündigen Film, der den Werdegang des Batmobils beleuchtet, finden sich zahllose hochinteressante Featurettes (insgesamt etwa zwei Stunden), in den der Zuschauer alles Wissenswerte bezüglich Produktion, Stunts und Charakteren erfährt. Einige Trailer komplettieren die eindrucksvollen Bonusmaterialien.

5 von 5 Punkten

Gesamt: 4,5 von 5 Punkten

Der Film und seine beiden Vorgänger sind ab dem 10.04.2024 im Programm von Amazon Prime Video zu sehen.


Quelle: Warner Bros., YouTube

The Dark Knight Rises

Originaltitel:The Dark Knight Rises
Regie:Christopher Nolan
Darsteller:Christian Bale, Tom Hardy, Anne Hathaway, Marion Cotillard, Joseph Gordon-Levitt, Michael Caine, Gary Oldman, Morgan Freeman
Genre:Action, Drama, Thriller
Produktionsland/-jahr:USA, 2012
Verleih:Warner Bros.
Länge:164 Minuten
FSK:ab 12 Jahren
Offizielle Homepage zum Film:The Dark Knight Rises

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 10.04.2024
Review: The Dark Knight Rises (Blu-ray)

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