Inhalt: Nachdem Hobbit Bilbo (Martin Freeman, „The World’s End“) und die Zwerge um König Thorin (Richard Armitrage, „Storm Hunters“) den Drachen Smaug geweckt und ihn erfolglos bekämpft hatten, attackiert der Drache daraufhin die Stadt Esgorath, wo er eine Spur der Verwüstung hinterlässt. Die Überlebenden um Bard (Luke Evans, „Fast & Furious 6“) schaffen es nur schwer gezeichnet, diesen ungleichen Kampf zu bestehen. Als sie Thorin daraufhin um Hilfe für den Wiederaufbau bitten, verweigert dieser seine Unterstützung. Währenddessen kommt auch Elben-König Thranduil (Lee Pace, „Guardians of the Galaxy“) am Berg an, um mit einer Armee den Teil seines Schatzes zu fordern. Bilbo und Gandalf (Ian McKellen, „X-Men: Zukunft ist Vergangenheit“) versuchen verzweifelt, zwischen den Parteien zu vermitteln, doch Thorin bleibt stur und uneinsichtig. Die Gemüter erhitzen sich immer mehr. Als auch noch Azorg (Manu Bennet, „Spartacus“) mit einem gewaltigen Ork-Heer anrückt, kommt es zur großen Schlacht.
Vorlage/Drehbuch: Schon zu Beginn der Hobbit-Reihe waren viele verwundert, dass Peter Jackson aus dem 400-Seiten-Buch von J.R.R. Tolkien gleich drei Filme macht. Nach einem sehr ausgedehnten ersten und einem überzeugenden zweiten Teil geht es in „Die Schlacht der fünf Heere“ natürlich hauptsächlich um den Kampf zwischen den Bevölkerungsgruppen von Mittelerde und auch den Abschied von den Figuren im Mittelpunkt. So hat das Skript von Jackson und seinen Kollegen (u.a. Guillermo del Toro) nicht all zu viel wirkliche Geschichte zu bieten und liefert mehr Bombast und auch Melodramatik.
Regie: Mit seinen Tolkien-Verfilmungen hat sich der Neuseeländer Peter Jackson längst zur Legende gemacht. Mit Detailverliebtheit im großen Stil zu inszenieren, gelang ihm vor allem bei den „Herr der Ringe“-Filmen auf unvergessliche Weise. Die „Hobbit“-Filme wurden dann mit einem starken 3D-Effekt und der High Frame Rate (=HFR=48 statt 24 Bilder in der Sekunde) zu einem visuell noch spektakuläreren Erlebnis, während die Reihe aber nicht an die Kritiker-Erfolge ihrer Vorgänger anknüpfen kann. Das Finale der Reihe kann wieder einmal mit unglaublichen Schauwerten auftrumpfen. Gerade die riesigen Schlacht-Szenarien zeigen wieder einmal alle Stärken des Filmemachers. Nur fehlt dem Film – wie bereits angekündigt – etwas die Substanz, um der ganz große Wurf zum Ende zu sein. Böse Zungen würden den Film mit Kampf, Streit, längerer Kampf, lange Verabschiedung zusammenfassen, was den offensichtlichen Stärken des Filmes aber nicht gerecht werden würde.
Look: Hier liefert „Die Schlacht der fünf Heere“ auf allen Ebenen. Tolle Landschaften, bombastische Schlachtszenen und einer der besten 3D-Effekte des Kinojahres dürften die hohen Ansprüche der Fans komplett zufrieden stellen.
Time to say goodbye
Schauspieler: Im Speziellen wegen der minimalistischen Story haben die Schauspieler (wie zuvor aber eigentlich auch) nicht viel Raum zum glänzen, wobei der gute Martin Freeman natürlich weiterhin Herz und Zentrum des Filmes ist. Ansonsten bilden „Herr der Ringe“-Stars wie Ian McKellen und Orlando Bloom („Zulu“) mit den Neuzugängen dieser Reihe wie Richard Armitrage, Evangeline Lilly („Lost“) und Luke Evans eine gut funktionierende Besetzung. Die schottische Kinolegende Billy Connolly („Der blutige Pfad Gottes“) darf sich in einer kleinen Rolle auch noch ins Tolkien-Universum begeben. Dazu dürfen Veteranen wie Cate Blanchett („Monuments Men“), Hugo Weaving („The Mule“), Christopher Lee und Ian Holm („Garden State“) noch einmal zurückkehren. Auch in diesem Zusammenhang gelingt ein schöner Abschied von der Reihe.
Spannung/Unterhaltungswert: Da fast durchgängig in diesem Film gekämpft wird, gibt es praktisch keine Verschnaufpause für den Zuschauer. Obwohl sich manche Kampfsequenzen dann doch etwas strecken, wird bestes Popcorn-Kino geboten.
Dramatik: Verrat, Verzweiflung, zerbrechende Freundschaften, der Tod von geliebten Menschen: Peter Jackson fährt auf der Emotionspalette noch einmal groß auf. Auch wenn es zeitweise etwas kitschig wird, was ein bis zwei Mal schon unfreiwillig komisch wirkt, ist das Geschehen doch Fan-freundliche Unterhaltung im großen Stil.
Humor: Die kleinen augenzwinkernden Momente gehen auch im Finale nicht verloren. Vor allem Martin Freeman hat wieder einige amüsante Szenen.
Liebe/Romantik: Die zarte Liebesgeschichte zwischen dem Zwerg Kili (Aidan Turner) und der Elbin Tauriel (Evangeline Lilly) erfährt hier ihre Fortsetzung und hat die ein oder andere schöne Sequenz.
Fazit: „Der Hobbit 3: Die Schlacht der fünf Heere“ ist sicher nicht der beste Film des Tolkien-Universums und verliert auch mangels wirklicher Geschichte das direkte Duell mit seinem Vorgänger. Dennoch kann Peter Jackson auch mit dem letzten 250 Millionen Dollar teuren Film dank großer Schauwerte und Emotionen den Fans einen zufriedenstellenden Abschluss der Reihe liefern.
3,5 von 5 Punkten
Der Film ist ab dem 01.08.2024 im Programm von Amazon Prime Video zu sehen.
Quelle: Warner Bros. Pictures, YouTube
Der Hobbit: Die Schlacht der fünf Heere
Originaltitel: | The Hobbit: The Battle of the Five Armies |
Regie: | Peter Jackson |
Darsteller: | Ian McKellen, Martin Freeman, Richard Armitage |
Genre: | Fantasy, Abenteuer |
Produktionsland/-jahr: | USA, Neuseeland, 2014 |
Kinostart: | 10.12.2014 |
Verleih: | Warner Bros Pictures |
Länge: | 144 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren |