Review: Lisey’s Story (Apple TV+)

Das Artwork zu "Lisey's Story" (© Apple TV+)

Das Artwork zu “Lisey’s Story” (© Apple TV+)

Inhalt: Lisey Landon (Julianne Moore, „After the Wedding“) hat sich zwei Jahre nach dem Tod ihres Mannes Scott (Clive Owen, „The Informer“), einem weltbekannter Bestseller-Autor, noch nicht wirklich an das Leben als Witwe gewöhnt. Verleger und Fans, die sie dazu bewegen wollen, Scotts unveröffentlichte Werke auf den Markt zu bringen, gehören ebenso zum Alltag wie die Sorge um ihre große Schwester Amanda (Joan Allen, „Raum“), die sich in schöner Regelmäßigkeit selbst verletzt. Als dann der labile Jim (Dane DeHaan), ein besonders verbissener Anhänger von Scotts Werken, vor Liseys Tür auftaucht, herrscht größte Gefahr. Sie muss sich ihrer Vergangenheit und den Ereignissen ihrer Ehe stellen, wenn sie in die Zukunft blicken möchte.

 

Kritik: Mittlerweile gehören die Romane von Stephen King seit fast einem halben Jahrhundert zur internationalen Popkultur. Trotz der Massen an Klassikern war es der 2006 veröffentlichte Roman „Love“, den er selbst als sein bestes Werk bezeichnet. Aus diesem Grund hat er auch für die darauf basierende, achtteilige Mini-Serie „Lisey’s Story“ selbst die Drehbücher verfasst. Das hat die Hochkaräter gelockt: J.J. Abrams fungierte als Produzent, der Chilene Pablo Larrain („Jackie – Die First Lady“) übernahm die Regie, Darius Khondji („Sieben“) verantwortete die Kamera-Arbeit und der Cast spricht ohnehin für sich selbst. Entsprechend bildgewaltig geht es von Anfang an zur Sache. Selbst wenn die Serie zu Beginn schon eine ganze Spur zu kryptisch daher kommt, würde allein der hochwertig Look dieser Horror-Fantasy-Romanze für eine Daseinsberechtigung ausreichen.

Mit diesem Edel-Fan ist nicht zu spaßen (© Apple TV+)

Mit diesem Edel-Fan ist nicht zu spaßen (© Apple TV+)

Über seine geerdetern Momente baut „Lisey’s Story“ die Spannung auf und taucht über teils doppelt verwobene Rückblenden in die Geschichte der Titelheldin ein. Wer sich diese Zeit nimmt, wird spätestens ab Folge 3 mit komplexem, hoch interessantem Fernsehen belohnt, das angemessen mit schweren Themen wie Missbrauch und Verlust hantiert und sich fast beiläufig eine eigene Mythologie aufbaut, die sich vermutlich bis zum Ende (der Presse lag ein Screener bis einschließlich Episode 4 vor) weiter entwickeln wird.

Die Besetzung ist – nicht nur nach dem Maßstab einer Genre-Serie – absolut spektakulär. Julianne Moore, die mit dem Publikum in das rätselhafte Geschehen eintaucht, spielt ihre stärkste Rolle seit längerer Zeit. Clive Owen nutzt als mysteriöser Star-Autor und Alter Ego von King jede sich bietende Szene, um die Welt von „Lisey’s Story“ zu entwickeln. Der zuletzt etwas aus dem Rampenlicht verschwundene Dane DeHaan zeigt hier als wirklich verstörender Stalker, was für ein guter Schauspieler in ihm steckt. Jennifer Jason Leigh, Joan Allen und Ron Cephas Jones sind weitere klangvolle Namen, die sich hier die Klinke in die Hand geben.

Wer nur diese ersten Episoden von „Lisey’s Story“ sieht, kann sicherlich nachempfinden, weshalb King ein derart großer Fan seiner Buchvorlage ist. Obwohl die Serie am Anfang doch sehr schwer zugänglich wirkt, entsteht eine verschachtelte, düster-fantasievolle, im Kern zutiefst menschliche Geschichte, die gepaart mit fantastischen Bildern und erstklassigen Darstellern Unterhaltung aus dem gehobenen Preissegment liefert.

4 von 5 Punkten

Die Mini-Serie ist ab dem 04.06.2021 im Programm von Apple TV + zu sehen.


Quelle: Apple TV, YouTube

Lisey's Story

Originaltitel:Lisey's Story
Drehbuch:Stephen King
Schauspieler:Julianne Moore, Clive Owen, Jennifer Jason Leigh, Dane DeHaan
Genre:Mini-Serie, Drama, Horror, Fantasy
Produktionsland/-jahr:USA, 2021
Verleih:Apple TV +
Länge:8 x 55 Minuten
FSK:ab 16 Jahren

Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Apple TV+

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 27.05.2021
Review: Lisey’s Story (Apple TV+)

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