Inhalt: Frank Walsh (Nicolas Cage, „Mandy“) liebt die Jagd. Jetzt ist es ihm tatsächlich gelungen, seinen größten Fang zu machen. Er hat im südamerikanischen Dschungel einen weißen Jaguar geschnappt, den er für sehr viel Geld an einen Zoo verkaufen möchte. Als er das Boot zu seiner Rückfahrt betritt, ist er nicht die einzige Person, die eine ebenso wertvolle wie gefährliche Fracht dabei hat: Ein Team um den Staatsanwalt Freed (Michael Imperioli, „Escape at Dannemora“) und die Ärztin Dr. Taylor (Famke Janssen, „Lord Of Illusions“) soll den gefürchteten Auftragskiller Loffler (Kevin Durand, „The Captive – Spurlos verschwunden“) überstellen, damit ihm in den USA der Prozess gemacht werden kann. Auf hoher See gelingt diesem die Flucht. Um Verwirrung zu stiften, lässt Loffler die Wildtiere auf die Bootsbesatzung los. Während die Mitarbeiter der Behörden absolut überfordert sind, entschließt sich Walsh, seine Talente für die Jagd nach dem verschwundenen Killer einzusetzen.
Kritik: Seit über 30 Jahren ist Nick Powell eine wahre Institution im Stuntbereich Hollywoods. So hat er nicht nur mit seiner stilbildenden Arbeit in „Die Bourne-Identität“ Spuren hinterlassen. Auf dem Regiestuhl kann er bislang nicht solche Erfolge verbuchen. Der unfreiwillig komische Fantasy-Spaß „Outcast – Die letzten Tempelritter“ war dort sein bislang einziges Werk. Wer die Inhaltsangabe zu seinem zweiten Langfilm liest, wird sicherlich kein verkopftes Oscar-Kino erwarten. Schon die erste Szene, in der Protagonist Walsh mit einem – lachhaft billig animierten – weißen Jaguar kämpft, unterstützt diese Denke. So entwickelt sich ein halbwegs kurzweiliger Action-No-Brainer, der leider nicht immer so amüsant ist, wie man sich von „Nicolas Cage vs. Profikiller vs. Wildtiere“ erhoffen dürfte. Die Nebenfiguren in „Primal“ sind größtenteils dumme und nutzlose Plot-Werkzeuge, die dazu dienen, den Film vor einem vorzeitigen Ende zu bewahren.
Wenn die Protagonisten von der Leine gelassen werden, zeigt sich, was für nette B-Action hier versteckt wäre. Nicolas Cage macht als arroganter, sarkastischer Jäger genau den abgedrehten Kram, mit dem er seit vielen Jahren mäßige Filme aufwertet. Als Gegenspieler und stets manisch grinsender Psychopath hat es sich Kevin Durand wohl zur Aufgabe gemacht, die gleiche Liga des Overactings zu bedienen – was er äußerst unterhaltsam tut. Die chirurgisch „optimierte“ Famke Janssen hat sichtlich Schwierigkeiten, nonverbale Emotionen zu vermitteln und trägt auch ansonsten nicht sehr viel zu „Primal“ bei. Das gilt leider auch für Michael Imperioli, der keinerlei Material geboten bekommt, um nur im Ansatz an seine Glanz-Zeit bei „Die Sopranos“ anzuknüpfen.
Am Ende ist „Primal – Die Jagd ist eröffnet“ ein solide inszeniertes B-Movie, das durch seine beiden hemmungslos auftretenden Hauptdarsteller durchaus passabel funktioniert. Leider sorgen arg inkonsistent handelnde Figuren und fehlende Einfälle und Besonderheiten dafür, dass der Film die herrlich überdrehte Prämisse nur teilweise auf den Bildschirm bringen kann.
Der Film ist ab dem 27.03.2020 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
2,5 von 5 Punkten
Bild: Der hauptsächlich aus Innenaufnahmen bestehende, etwas flach anmutende, gelblich schimmernde Digitallook ist sicherlich kein Grund zur Euphorie – liefert aber im Rahmen der Begleitumstände ordentliche Kost. So sind Schärfe und Detaildarstellung (speziell bei Nahaufnahmen) wirklich gut. Farbgebung, Kontraste und Schwarzwert offenbaren ebenfalls keine Schwächen, die zu augenfällig sind. Ohne ein gewisses Maß an Bildrauschen würde bei einem solchen Film etwas fehlen.
3,5 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der englische DTS-HD MA 5.1-Ton sind erstaunlich ordentlich ausgefallen. Gerade die Geräusche der Tiere und die abgefeuerten Schüsse auf dem eingeengten Raum der Schiffsgänge sorgen für ein paar nette (wenn auch teils etwas krachige) Effekte. Weitere Hintergrundgeräusche und die Musik wurden sauber abgemischt. Die Dialoge sind in beiden Sprachfassungen gut priorisiert und verständlich. Selbst wenn die Soundpräsentation nicht unbedingt subtil wirkt, kann sie doch überzeugen.
4 von 5 Punkten
Extras: Ein kleines Making of (9 Minuten) bleibt neben einigen Trailern der einzige Bonus auf der Blu-ray.
1,5 von 5 Punkten
Gesamt: 2,5 von 5 Punkten
Quelle: Universum Film, LeinwandreporterTV, YouTube
Primal – Die Jagd ist eröffnet
Originaltitel: | Primal |
Regie: | Nick Powell |
Darsteller: | Nicolas Cage, Kevin Durand, Famke Janssen |
Genre: | Action |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2020 |
Verleih: | Universum Film |
Länge: | 97 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Universum Film
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 22.03.2020
Review: Primal – Die Jagd ist eröffnet (Blu-ray)