Inhalt: Seit frühester Kindheit sind Meg (Kate Upton, „The Disaster Artist“) und Kate (Alexandra Daddario, „Texas Chainsaw“) absolut unzertrennlich. Nach einigen beruflichen Fehlschlägen wollen die Freundinnen bei einem Spontan-Urlaub in Florida entspannen. Schon im Flugzeug treffen die beiden auf den attraktiven Ryan (Matt Barr), der dem Duo so richtig den Kopf verdreht. Als der Flug dann wegen eines Unwetters notlanden muss und die Frauen sowie ihr Schwarm im gleichen Hotel untergebracht werden, möchten sowohl Kate als auch Meg ihre Chance nutzen, bei Ryan zu landen. Da keine gewillt scheint, zugunsten der Freundin zu verzichten, entwickelt sich ein Kampf auf Biegen und Brechen.
Kritik: Seit über 30 Jahren ist William H. Macy ein angesehener Charakterdarsteller in Hollywood. Auftritte in Filmen wie „Fargo“, „Boogie Nights“ und „Pleasantville“ machten ihn weltbekannt. Seit 2011 ist er für seinen sensationellen Part als Familienoberhaupt und Vorzeige-Alkoholiker Frank Gallagher in der Serie „Shameless“ mit Preisen überhäuft worden. 2014 gab er mit dem in Deutschland unveröffentlichten, aber in den USA recht positiv besprochenen „Rudderless“ seinen Einstand als Spielfilm-Regisseur. Mit „The Layover“ (zu deutsch „der Zwischenstopp“) – so der weniger hölzerne Originaltitel – wagte sich Macy für seine zweite Regiearbeit nun in den Bereich der Romantik-Komödien. Im ausgewalzten Bereich des Subgenres wird hier gar nicht versucht, neue Gründe zu erschließen. Die Macher um Macy wollen derben, rabiaten Klamauk liefern und für Kurzweil sorgen.
Wenn dabei wirklich ausgearbeitete Figuren und ein zeitgemäßes Frauenbild auf der Strecke bleiben, ist das sicherlich nicht ideal, aber durchaus verkraftbar. Der zentrale Kleinkrieg zwischen den zwei Freundinnen, für die der muskulöse Kerl mit der blonden Mähne über alles geht, ist natürlich albern, sorgt aber für ein paar nette Lacher. Nach eher zahmem Einstand ist der Film in seiner zweiten Hälfte deutlich amüsanter. Leider leistet sich „Mister Before Sister“ immer wieder Ausrutscher. Eine Szene, in der menschliche Ausscheidungen auf einer Autobahnraststätte die Quelle des Humors sein sollen und die Pointe „du hast glaub ich Kacke an deinem Shirt“ lautet, könnte kaum weiter von lustig entfernt sein.
Darstellerisch ist Alexandra Daddario sicherlich das Zentrum des Geschehens. Als nette, schüchterne Lehrerin mit massiver Flugangst, die für ihren Schwarm Ryan über den eigenen Schatten springt, ist sie sichtlich bemüht, das Optimum aus ihrem Material zu holen. Wenn der Film dann wirklich einmal charmant und witzig ist, gebührt ihr daran der größte Verdienst. Obwohl Supermodel Kate Upton inzwischen einige Leinwandauftritte hinter sich hat, kann sie wohl kaum als wirkliche Schauspielerin betrachtet werden. Ihr Aussehen, was im Film für das Klischee eingesetzt wird, dass Meg durch reines Augenklimpern jeden Mann manipuliert, muss schon fast als der einzige Charakterzug der Figur gewertet werden. Immerhin gelingen ihr 2-3 nett vorgetragene Einzeiler, die gut funktionieren.
Matt Barr ist nicht viel mehr, als das Objekt der Begierde. Er darf gut aussehen und sich anschmachten lassen. Erst in der Schlussphase bekommt er ein wenig mehr zu tun. Matt Jones („Breaking Bad“) kann als freundlicher Typ die Protagonisten auf einem Teil des Weges begleiten und hat dabei eine wirklich gelungene Szene. Von den Nebendarstellern ist Rob Corddry („Dirty Office Party“) als Chef von Kate deutlich am amüsantesten. Weitere bekannte Gesichter wie Molly Shannon („Life After Beth“) und Kal Penn („Once Upon a Time In Venice“) hätten ohne Probleme aus dem Film geschnitten werden können, ohne etwas an der Handlung zu verändern.
Der neue Film von William H. Macy ist sicherlich kein großer Wurf, hätte aber weit schlechter ausfallen können. Nach verhaltenem Beginn wechseln sich in dem harmlos-derben Klamauk spaßige Momente und Geschmacklosigkeiten ab, was „Mister Before Sister“ trotz der unausgewogen besetzten Hauptrollen zu passabler RomCom-Unterhaltung für zwischendurch macht.
Der Film ist ab dem 01.06.2018 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
2,5 von 5 Punkten
Bild: Optisch wird ein unspektakulärer, aber komplett tauglicher Digitallook geboten. Schärfe und Detailgrad sind nicht brillant, aber beständig auf ordentlichem Niveau. Die Farbpalette besteht zumeist aus warmen, kräftigen Tönen, die immer natürlich wirken. Mit der Ausnahme von einem manchmal auftretenden Rauschen ist das Bild sauber und ruhig ausgefallen.
4 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der englische DTS-HD MA 5.1-Ton sind verlustlos, ohne dabei ein erwähnenswertes Klangerlebnis zu bieten. Die Dialoge sind immer priorisiert und kommen gut verständlich aus dem Frontbereich. Gelegentlich sprechen ein paar Hintergrundgeräusche und die musikalische Untermalung die äußeren Boxen an. Wirkliche Effekte gab es in dem Film nicht.
3,5 von 5 Punkten
Extras: Mit der Ausnahme von ein paar Trailern befindet sich kein Bonusmaterial auf der Blu-ray.
1 von 5 Punkten
Gesamt: 2,5 von 5 Punkten
Quelle: Capelight Pictures, Leinwandreporter TV, YouTube
Mister Before Sister
Originaltitel: | The Layover |
Regie: | William H. Macy |
Darsteller: | Kate Upton, Alexandra Daddario, Matt Barr |
Genre: | Komödie |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2017 |
Verleih: | Capelight Pictures |
Länge: | 88 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Capelight Pictures
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 31.05.2018
Review: Mister Before Sister (Blu-ray)