Inhalt: Der Mittzwanziger Sean Falco (Robert Sheehan, „Chroniken der Unterwelt – City of Bones“) und sein Kumpel Derek (Carlito Olivero) werden wohl nie eine große Karriere machen, wissen sich aber finanziell zu helfen. So haben sie eine clevere Masche bei ihrem Job als Parkservice in einem Restaurant überlegt: Wenn ihnen ein potenziell wohlhabender Kunde das Auto überlässt, brechen sie in dessen Haus ein und klauen möglichst unauffällige Gegenstände. Als der arrogante Cale (David Tennant, „Broadchurch“) in seinem Maserati vorfährt, sehen die beiden ein lohnendes Geschäft. Während Derek Schmiere steht, steigt Sean in die Luxusbehausung ein. Doch eine böse Überraschung ist nicht weit, da der Einbrecher neben einer Kreditkarte und ein paar schicken Kleinigkeiten eine misshandelte, gefesselte Frau (Kerry Condon, „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“) entdeckt. Da die knappe Zeit nicht reicht, die Gefangene selbst zu befreien, will Sean die Polizei auf die Spur von Cale schicken. Dem angesehenen Geschäftsmann gelingt es aber ohne Probleme, den offiziellen Verdacht zu zerstreuen. Um sich zu revanchieren, eröffnet Cale ein perfides Katz- und Mausspiel, in dem er Sean das Leben zur Hölle macht.
Kritik: Dean Devlin hat schon eine durchaus vielseitige Hollywood-Karriere hinter sich. Nach einer eher zu vernachlässigenden Schauspiellaufbahn machte er sich vor allem als Drehbuch-Autor einen Namen, da er unter anderem die Skripte zu den Roland Emmerich-Kultfilmen „Universal Soldier“ und „Independence Day“ geschrieben hat. Im vergangenen Jahr feierte er mit dem Katastrophen-Blockbuster „Geostorm“ sein Regie-Debüt. Für seinen zweiten Film hat er sich vom Emmerich-Stil verabschiedet. Herausgekommen ist ein konventioneller Psychothriller, bei dem sich Licht und Schatten in etwa die Wage halten. „Bad Samaritan“ gibt zu keiner Zeit vor, große Innovationen ins Genre einbringen zu wollen. Obwohl das Geschehen nicht immer logisch und selten unvorhersehbar wirkt, ist der Unterhaltungswert in den 110 Minuten konstant recht hoch. Die meistens recht gut gesetzten Jumpscares sorgen zusätzlich für ein paar effektive Schreckmomente. Ansonsten bleibt die Inszenierung Devlins eher hausbacken.
Ein herausragendes Element hat der Film dennoch: Der schottische Charakterdarsteller und langjährige „Doctor Who“-Mime David Tennant zeigt nach „Jessica Jones“ ein weiteres Mal, wie gut er sich als Bösewicht eignet. Fies, charismatisch und augenzwinkernd sorgt er oft im Alleingang dafür, dass der Psychothriller seinem Genre gerecht wird. Robert Sheehan gibt den sympathisch-harmlosen Kleinganove, dessen Leben auf einmal eine radikalen Umschwung nimmt. Dabei hinterlässt Sheehan einen soliden Eindruck, ohne dabei wirklich mit Tennant zu konkurrieren. Auch Kerry Condon zeigt als Entführungsopfer Katie einen immer brauchbaren Auftritt.
Obwohl auch die zweite Regiearbeit von Dean Devlin keinen großen Platz in der Filmgeschichte einnehmen wird, funktioniert er sicherlich als kurzweilige Unterhaltung für Thriller-Fans. Getragen von einem sehr gut aufgelegten David Tennant ist „Bad Samaritan – Im Visier des Killers“ ein temporeiches Psychospiel, dem trotz Abwesenheit von großen Einfällen nie die Luft ausgeht.
3 von 5 Punkten
Der Film gehört zum Programm des Fantasy Filmfest 2018 und wird von Atlas Film am 05.10.2018 auf DVD und Blu-ray veröffentlicht.
Quelle: Atlas Film, LeinwandreporterTV, YouTube
Bad Samaritan – Im Visier des Killers
Originaltitel: | Bad Samaritan |
Regie: | Dean Devlin |
Darsteller: | David Tennant, Robert Sheehan, Kerry Condon |
Genre: | Thriller |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2018 |
Verleih: | Atlas Film |
Länge: | 110 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Atlas Film
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 04.09.2018
Review: Bad Samaritan – Im Visier des Killers (Fantasy Filmfest)