Review: Voll verkatert (Blu-ray)

Das Blu-ray-Cover von "Voll verkatert" (© Universum Film)

Das Blu-ray-Cover von “Voll verkatert” (© Universum Film)

Inhalt: Tom Brand (Kevin Spacey, „Elvis & Nixon“) ist ein Geschäfts- und Lebemann, der komplett in seiner Rolle als Hauptanteilseigner eines Technologieunternehmens aufgeht. David (Robbie Amell), sein Sohn aus erster Ehe, versucht vergeblich, die Anerkennung seines Vaters zu gewinnen. Toms Frau Lara (Jennifer Garner, „Mr. Collins‘ zweiter Frühling“) und ihre gemeinsame Tochter Rebecca (Malina Weissman, „Teenage Mutant Ninja Turtles“) bekommen ihn kaum noch zu sehen. Als Rebecca elf Jahre alt wird, lässt sich Tom widerwillig darauf ein, sie mit einer Katze zu beschenken. Im Tierladen des kauzigen Mr. Perkins (Christopher Walken, „True Romance“) nimmt er das erstbeste Tier mit. Auf dem Rückweg erleidet er aber einen schweren Unfall. Während sein Körper ins Koma fällt, geht sein Geist in den Körper der Katze Mr. Kuschelpuschel über. Verzweifelt versucht er, seine Familie auf die Situation aufmerksam zu machen. Dabei drängt die Zeit: Sollte sein echter Körper sterben, ist Tom für immer eine Katze.

 

Kritik: Körpertauschgeschichten, die eine Hauptfigur dazu bringen, eine neue Sichtweise aufs Leben zu finden, sind etwa so alt wie das Medium Film selbst. Natürlich wirkt „Voll verkatert“ aus diesem Grund ein wenig angestaubt. Solche Anfeindungen, wie „Men in Black“-Regisseur Barry Sonnenfeld für seine neueste Arbeit in so mancher Kritik erdulden musste, schießen aber deutlich über das Ziel hinaus. Wenn sich die Hauptfigur als eine Art Mr. Scrooge durch Familie und Angestellte wütet, um als Katze dann langsam geläutert zu werden, läuft das natürlich nach jedem Schema ab, das für den Bereich hier zu finden war. Die Gags kommen in einer hohen Schlagzahl und haben neben einigem Verschnitt auch echte Lacher zu bieten. Erstaunlich sind die – teils so gar nicht für einen Kinderfilm tauglichen – Themen wie Kastration und Selbstmord, die hier angeschnitten werden, nur um in eher flachen Pointen zu gipfeln. Ähnlich bizarr ist nur die Kombination von gut trainierten, schönen Katzen mit ihren gruseligen CGI-Pendants. Dennoch ist der Film auf seine eigene Art ziemlich unterhaltsam.

Tom ist kein besonders netter Zeitgenosse (© Universum Film)

Tom ist kein besonders netter Zeitgenosse (© Universum Film)

Das hat natürlich auch mit der Besetzung zu tun. Wenn sich eine Schauspiellegende wie Kevin Spacey von einem solchen Werk überzeugen lässt, bringt er auch hier sein A-Game. So ist er als fieser Geschäftsmann und auch verzweifelte Katze ein großer Spaß. Am Rande sei hier erwähnt, dass tatsächlich mal die Hauptfigur – im Gegensatz zu anderen Rollentausch-Geschichten – wirklich bemüht erscheint, die Umwelt von seiner Situation in Kenntnis zu setzen. Die sympathische Jennifer Garner hat auch sichtlich Freude, mit einer Mischung aus Slapstick und Herzlichkeit hier die Familie Brand zusammenzuhalten. Böse Zungen würden behaupten, dass Christopher Walken inzwischen alle macht, wo am Ende ein Gehaltsscheck bei herum kommt. Dabei ist er hier als „Katzenflüsterer“, der auch mit der kuscheligen Ausgabe von Spacey kommunizieren kann, wirklich auf der Höhe und entwickelt sich zum wohl besten Bestandteil des Filmes.

Natürlich ist „Voll verkatert“ ein merkwürdiger Film, was sich allein schon unter der Überschrift „Kevin Spacey als Katze“ zusammenfassen lässt. Dazu ist der Ton stellenweise erstaunlich düster und die Effekte dürften wohl dem ein oder anderen einen schönen Albtraum bestehen. Da doch noch merklich ein paar gute Handwerker beteiligt waren, gelingt trotz allem eine recht runde und amüsante Geschichte, die trotz angestaubter Thematik und skurrilen Ausrutschern ziemlich konstant unterhält.

Tom muss es schaffen, seiner Tochter seine Situation zu erklären (© Universum Film)

Tom muss es schaffen, seiner Tochter seine Situation zu erklären (© Universum Film)

Der Film ist ab dem 31.03.2017 auf DVD und Blu-ray erhältlich.

2,5 von 5 Punkten

 

Bild: Der Film kommt in einem knalligen Digitallook. Schärfe und Detaildarstellung sind eigentlich immer gut. Die Farben sind schon so stark gesättigt, dass sie wieder ein wenig künstlich wirken. Dazu sind die Kontraste recht steil. Am Schwarzwert gibt es nichts auszusetzen. Bis auf ein minimales Rauschen in dunklen Szenen ist die Präsentation sehr sauber und ruhig.

3,5 von 5 Punkten

Ton: Der deutsche und der englische DTS-HD MA 5.1-Ton konzentrieren sich natürlich hauptsächlich auf die Dialoge, die immer gut verständlich über den Center kommen. Dennoch gibt es auch ein paar gelungene Effekte (Beispiel Feuerwerk) und auch die Hintergrundgeräusche und die Musik wurden räumlich solide abgemischt. Insgesamt natürlich keine herausragende, aber eine komplett verlustlose Vertonung

3,5 von 5 Punkten

Extras: Ein Making of (12 Minuten), das Featurette „Dreharbeiten mit Katzen“ (14 Minuten), ein Katzen-Outtake-Video (5 Minuten) und eine Trailer-Show ergänzen die Blu-ray.

2,5 von 5 Punkten

Gesamt: 3 von 5 Punkten


Quelle: Universum Film, Leinwandreporter TV, YouTube

Voll verkatert

Originaltitel:Nine Lives
Regie:Barry Sonnenfeld
Darsteller:Kevin Spacey, Jennifer Garner, Christopher Walken
Genre:Komödie
Produktionsland/-jahr:USA, 2016
Verleih:Universum Film
Länge:87 Minuten
FSK:ab 0 Jahren

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 26.03.2017
Review: Voll verkatert (Blu-ray)

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