Inhalt: Um ihrem Bruder Michael (Scott Haze, „Midnight Special“) aus den Schulden zu helfen, beteiligen sich Leah (Francesca Eastwood, „M.F.A.“) und Vee (Taryn Manning, „Orange Is the New Black“) mit zwei weiteren Komplizen an einem Banküberfall. Alles läuft soweit gut, doch die Beute aus dem Haupttresor fällt eher kümmerlich aus. Um den Zorn der Verbrecher zu dämpfen, verrät der stellvertretende Bank-Manager Ed (James Franco, „Why Him?“), dass sich im Keller ein weiterer Tresor befindet, in dem eine weit größere Beute wartet. Während sich vor der Bank schon die Polizei um Detective Iger (Clifton Collins Jr., „Triple 9“) formiert, soll der alte Tresor die Lösung aller Probleme sein. Doch sobald die Tür geöffnet ist, haben Leah, Vee und der Rest der Gruppe andere Sorgen als Geld oder eine Haftstrafe. Sie haben etwas befreit, das es gar nicht mag, gestört zu werden.
Kritik: Regisseur und Autor Dan Bush, der mit „The Signal“ im Jahr 2007 seinen bislang größten Erfolg gefeiert hatte, ist der kreative Kopf hinter dieser Mischung aus waschechtem Thriller und Grusel-Horror. Auch wenn die drohende Wendung für jeden Zuschauer erwartbar ist, bereitet Bush einen interessanten Weg dorthin. Zu Beginn gelingt es ihm schnell, die Atmosphäre zu etablieren und auch ein gewisses Maß an Spannung entstehen zu lassen, was denn jetzt genau auf die Bankräuber wartet. Dabei gelingt es auch, genug Interesse am Schicksal der Figuren zu wecken, die durchweg ordentlich funktionieren. So entsteht zunächst ein absolut brauchbarer Thriller, in den im weiteren Verlauf immer mehr Horrorelemente eingestreut werden. Dieser Mix wirkt einigermaßen homogen, auch wenn arg konventionelle Jumpscares das recht kreative Gesamtbild etwas stören. Das ändert aber nur wenig daran, dass bis zum – leider nicht sonderlich überzeugenden – Schlussakt 91 unterhaltsame Minuten geboten werden.
Obwohl das Geschehen nie wirklich enttäuscht, dürften viele Zuschauer das Gefühl haben, dass etwas Potenzial auf dem Weg geblieben ist. Die interessante B-Besetzung holt nahezu das Optimum aus ihren Parts. Im Zentrum steht Clint Eastwood-Spross Francesca Eastwood, die als Anführerin der Bankräuber mit ihrer natürlichen Ausstrahlung ein weiteres Anzeichen dafür sendet, dass sie eine beachtliche Laufbahn haben könnte. Ein angenehm zurückgenommener James Franco gibt den Bank-Manager, der die Ereignisse rund um den titelgebenden Safe ins Rollen bringt. Taryn Manning darf wieder mal einen Parade-Part der White Trash-Kategorie spielen. Für Clifton Collins Jr. bleibt nur die undankbare Rolle des ermittelnden Kommissars.
Auf dem Papier macht „The Safe – Niemand wird verschont“ sehr viel richtig. Dan Bush liefert ins seinem Thriller-Horror-Mix kurzweilige Genre-Unterhaltung. Leider gelingt es nicht ganz, das Spannungslevel der ersten Hälfte aufrecht zu erhalten. Darüber hinaus schaden einige Wendungen dem Verlauf der Geschichte eher. Am Ende bleibt ein absolut brauchbarer Film, der es aber nur teilweise schafft, seine reizvolle Ausgangslage wirklich zu nutzen.
3 von 5 Punkten
Der Film gehört zum Programm des Fantasy Filmfest 2017 und erscheint am 27.10.2017 bei Splendid Film auf DVD und Blu-ray.
Quelle: Splendid Film, YouTube
The Safe – Niemand wird verschont
Originaltitel: | The Vault |
Regie: | Dan Bush |
Darsteller: | James Franco, Taryn Manning, Francesca Eastwood, Clifton Collins Jr. |
Genre: | Thriller, Horror |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2017 |
Verleih: | Splendid Film |
Länge: | 91 Minuten |
FSK: | ab 18 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Splendid Film
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 02.10.2017
Review: The Safe – Niemand wird verschont