Review: The Eloise Asylum (Blu-ray)

Das Blu-ray-Cover von "The Eloise Asylum" (© Universum Film)

Das Blu-ray-Cover von “The Eloise Asylum” (© Universum Film)

Inhalt: Schon vor Jahren hatte Jacob (Chace Crawford) den Kontakt zu seinem Vater abgebrochen. Jetzt bekommt er von einem Anwalt die Nachricht, dass sein Vater verstorben ist. Er wäre der Alleinerbe, wenn er nachweisen kann, dass seine Tante Genevieve (Nicole Forester, „Batman v Superman: Dawn of Justice“), die vor 30 Jahren bei einem Brand in der Nervenheilanstalt Eloise verschwunden ist, nicht mehr lebt. Gemeinsam mit seinem Kumpel Dell (Brandon T. Jackson, „Percy Jackson – Im Bann des Zyklopen“) will er eigentlich nur schnell die Todesurkunde in Eloise abholen. Doch aufgrund von Bürokratie müsste Jacob über ein halbes Jahr warten, ehe er an das Dokument kommt. So beschließen die Kumpels kurzerhand, die Urkunde zu stehlen.

Gemeinsam mit der Kellnerin Pia (Eliza Dushku) und ihrem Bruder Scott (P.J. Byrne, „The Wolf of Wall Street“) steigen die beiden in die Nervenheilanstalt ein. Doch die Gänge sind gar nicht so verlassen, wie es zunächst den Anschein hat. Vor dem vernichtenden Feuer hatte der Anstaltsleiter Dr. Greiss (Robert Patrick, „Lovelace“) unter dem Deckmantel der „invasiven Therapie“ höchst umstrittene und sadistische Experimente durchgeführt. In der Nacht erwachen die Opfer des Feuers zu neuem Leben und müssen erneut die Qualen von damals ertragen. Für den ungebetenen Besuch startet eine tödliche Hetzjagd durch ein Labyrinth des Wahnsinns.

 

Kritik: Die Nervenheilanstalt Eloise gehörte zu den größten ihrer Art und stand in Western County, Michigan, bis in den späten 70ern ein großer Teil des Komplexes geschlossen wurde. Natürlich gibt es um eine derartig große Ruine viele düstere Legenden, weswegen es sich anbot, hierüber einen Horrorfilm zu drehen. Dabei gelang es Robert Legato – einem bekannten Visual Effects-Experten, der hier seinen ersten Spielfilm inszenieren durfte – mit seinem Team im echten Eloise drehen zu dürfen. Sobald die Figuren beim Einbruch angelangt sind, wofür sich der Film erstaunlich viel Zeit lässt, ist die Atmosphäre dann entsprechend authentisch und bedrückend.

Leider ist hiermit auch schon der Fakt genannt, der wirklich positiv hervorstecht. Der Rest verärgert wieder mit vielen Fehlern, die in modernem Genre-Kino häufiger zu sehen sind. Sich ein wenig Anlaufzeit zu genehmigen, um die Figuren vorzustellen, damit der Zuschauer schließlich mit den Charakteren mitfiebern kann, ist eigentlich ein richtiger Ansatz. Wenn die Figuren aber so eindimensional wie in diesem Film (und zahlreichen anderen Horror-Produktionen) sind, wird der eher langsame Aufbau zur Geduldsprobe.

Nur schnell die Urkunde finden und wieder raus - falsch gedacht (© Universum Film)

Nur schnell die Urkunde finden und wieder raus – falsch gedacht (© Universum Film)

Sobald dann der wirkliche Gruselteil des Filmes beginnt, dürften die meisten Zuschauer ganz klar sehen, dass Legato aus dem visuellen Bereich des Filmemachens kommt. Neben gut eingefangenen langen Gängen punktet das Geschehen mit durchaus verstörenden Bildern. Diese kommen aber nicht wirklich zur Geltung, da hier das Skript im Weg steht. In der zweiten Hälfte von einem roten Faden zu sprechen, wäre nicht nur gewagt. Wer hier noch versteht, was eigentlich los ist, verdient höchsten Respekt (und sollte seine Erkenntnisse wahrscheinlich auch den Machern erläutern). Bei den flachen Figuren ist es natürlich wenig erstaunlich, dass die Darsteller allenfalls solide agieren können.

Hauptdarsteller Chace Crawford und Brandon T. Jackson wird keine erkennbare Charaktereigenschaft zugestanden, an die man sich erinnern könnte. Der ehemalige Shootingstar Eliza Dushku, die aber nie wirklich den großen Durchbruch geschafft, darf zumindest noch so eine Art taffes Final Girl geben. Der autistische Charakter von P.J. Byrne ist einfach nur plump und anstrengend, wodurch seine Figur auch moralisch ziemlich grenzwertig wird. Robert Patrick darf in seinen wenigen Szenen den Psycho-Doktor geben, macht das aber auch ohne große Ecken und Kanten.

Natürlich ist „The Eloise Asylum“ ein Film , der bewusst in der Tradition von Werken wie „House on Haunted Hill“ steht. Mit ein bisschen besseren Charakteren wäre dieses Werk schon in eine bessere Richtung gegangen. Aber auch so bliebe wohl eher das Gefühl, eine Aneinanderreihung von Szenen und keinen richtigen Film zu sehen. So bleibt es dabei, dass Robert Legatos Erstling zu viel reine Verwirrung stiftet, um die durchaus vorhandenen Ansätze zu wohligem Grusel umsetzen zu können.

Bei diesem Doktor möchte man nicht behandelt werden (© Universum Film)

Bei diesem Doktor möchte man nicht behandelt werden (© Universum Film)

Der Film ist ab dem 31.03.2017 auf DVD und Blu-ray erhältlich.

2 von 5 Punkten

 

Bild: Für einen Horrorfilm aus dem niedrigeren Preissegment wird hier recht gute Qualität geliefert. Schärfe und Detaildarstellung sind zumeist ordentlich. Die Farben sind kräftig und wirken die meiste Zeit natürlich. An einigen Stellen sind die Farben schon ein wenig zu satt. Kontraste und Schwarzwert gefallen auch über einen großen Teil der Laufzeit. Allerdings offenbart das Schwarz in sehr dunklen Sequenzen doch manchmal ein paar Schwächen. Dafür ist der Film durchweg – trotz der weit verbreiteten Dunkelheit – überraschend ruhig und rauscharm.

3,5 von 5 Punkten

Ton: Der deutsche und der englische DTS-HD MA 5.1-To bieten verlustfreien Horrorklang. Nachdem es zunächst ziemlich ruhig zugeht und eigentlich nur die Dialoge im Zentrum stehen, bietet vor allem die zweite Hälfte eine ganze Reihe von schönen Effekten. Ob die handelsüblichen Jumpscares, die markerschütternden Schreie der Anstaltsbewohner, oder das prasselnde Gewitter: In der späteren Phase des Films sind die äußeren Boxen sehr regelmäßig im Einsatz. Da auch noch die weiteren Hintergrundgeräusche und der Score sauber abgemischt wurden, ist der Ton der beste Teil dieser Blu-ray.

4 von 5 Punkten

Extras: Einige Trailer sind der einzige Bonus auf der Blu-ray.

1 von 5 Punkten

Gesamt: 2,5 von 5 Punkten


Quelle: Universum Film, Leinwandreporter TV, YouTube

The Eloise Asylum

Originaltitel:Eloise
Regie:Robert Legato
Darsteller:Chace Crawford, Eliza Dushku, Brandon T.Jackson, P.J. Byrne
Genre:Horror
Produktionsland/-jahr:USA, 2017
Verleih:Universum Film
Länge:96 Minuten
FSK:ab 16 Jahren

Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Universum Film

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 03.04.2017
Review: The Eloise Asylum (Blu-ray)

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