Review: Rings (DVD)

Das DVD-Cover von "Rings" (© Paramount Pictures Germany)

Das DVD-Cover von “Rings” (© Paramount Pictures Germany)

Inhalt: Zum ersten Mal in ihrer Beziehung muss Julia (Matilda Anna Ingrid Lutz) längere Zeit ohne ihren Freund Holt (Alex Roe, „Die 5. Welle“) auskommen, der ein Studium in einer anderen Stadt angefangen hat. Als dieser dann weder per Skype, noch über sein Handy erreichbar ist, entschließt sie sich nach ein paar Tagen, ihn vor Ort zu besuchen. An der Uni findet sie heraus, dass ihr Freund Teilnehmer bei einer Sonderveranstaltung des populären Professors Gabriel (Johnny Galecki) war. Dort gucken die Studenten ein mysteriöses Video, dass sieben Tage danach zu ihrem Tod führen soll. Jeder Teilnehmer hat einen Nachfolger, der vor Ablauf der Frist eine Kopie guckt und so die Zeit neu starten lässt. Auf diese Art will die Gruppe alle Rätsel rund um dieses seltsame Phänomen entschlüsseln.

Holt wäre der aktuellste Fall, dessen Countdown kurz vor dem Ende steht. In reiner Panik entschließt sich Julia dazu, für ihren Traummann den Fluch auf sich zu nehmen. Als sie dann aber eine Kopie erstellen will, blockiert die Maschine und neue Bilder innerhalb des Videos erscheinen. Das junge Paar muss tief in der Vergangenheit von Samara forschen, wenn sie nicht zu den neuen Opfern des Todes-Videos werden wollen.

Kritik: „Bevor du stirbst, siehst du den Ring.“ Seit mittlerweile fast 20 Jahren verfolgt das Horror-Video, das seine Zuschauer sieben Tage später ermordet, die Genre-Fans. Angefangen mit dem (mehrfach fortgesetzten) japanischen Original, schaffte es der Film 2002 in die USA. Das verstörende und stimmungsvolle Remake von Gore Verbinski gilt verdient bis heute als eines der besten seiner Zunft und hat in den 15 Jahren nichts von seiner Wirkung eingebüßt. Im Jahr 2005 kam dann noch ein passables Sequel, das aber seinem Vorgänger bei weitem nicht das Wasser reichen konnte. Ein wenig überraschend erschien in diesem Jahr mit „Rings“ tatsächlich der dritte Teil der Reihe. Der spanische Regisseur F. Javier Gutiérrez wurde damit betraut, Samara nach der langen Zeit wieder zurück auf die Leinwand zu bringen. Die Reaktionen waren von den meisten Seiten einigermaßen vernichtend (6% der Kritiker und 25% der Zuschauer bewerteten den Film bei Rotten Tomatoes positiv). Es gibt natürlich einige Gründe, die späte Fortsetzung (teilweise Nacherzählung) eines dermaßen grandiosen Hits mit gezielter PG-13-Freigabe zu verdammen.

Julia und Holt müssen die Fluch lösen (© Paramount Pictures Germany)

Julia und Holt müssen die Fluch lösen (© Paramount Pictures Germany)

Dabei erreicht der Film durchweg ein relativ solides Niveau. Wirklich ärgerlich ist es nur, dass „Rings“ eine wirklich interessante Ausgangsgeschichte hat, die sehr bald einfach ignoriert wird. Es wäre durchaus möglich gewesen, eine Art „Flatliners“-Geschichte mit dem Todesvideo zu entwickeln. Stattdessen beschränken sich die Macher nach dem vielversprechenden Intro darauf, die Geschichte der Vorgänger in leicht alternierter Version nachzuerzählen. So sind es hauptsächlich die altbekannten Elemente – sprich das Video und Samara selbst – die für wirkungsvolle Gruselelemente sorgen. Das kann aber auch nichts daran ändern, dass sich der Film zu viele Verschnaufpausen gönnt, um wirklich durchgängig zu unterhalten.

Eine von vielen Stärken des 2002er-Films waren die gut besetzten Hauptrollen. Hier wird es sehr offensichtlich, dass Matilda Anna Ingrid Lutz keine Naomi Watts ist. Lutz hat wie ihr Filmpartner Alex Roe zwar ein telegenes Gesicht, lässt es aber dafür an Ausstrahlung vermissen. Ein wirkliches Interesse für das Schicksal des Duos will so nicht aufkommen.

Ein größerer Spaß ist da der Auftritt von „Big Bang Theory“-Star Johnny Galecki, der als charismatischer Professor Gabriel den (so sträflich vernachlässigten) Video-Club der anderen Art anführt. Auch wenn es schwer fällt, ihm den Frauenheld abzunehmen, so ist er doch ein ganzes Stück ausdrucksstärker als die Protagonisten. Später im Film ist der oft so wunderbare Vincent D’Onofrio („Gangster Chronicles“) in einer Paraderolle zu sehen. Auch wenn er merklich unterfordert bleibt kann er sich doch ein paar kleine Highlight-Momente gönnen. Aimee Teegarden („Meine kleine Bäckerei in Brooklyn“) darf als ambitionierte Studentin den Mythos von Samara etwas zu intensiv erforschen.

Am Ende ist „Rings“ passabler Fan-Service, der leichtfertig die Möglichkeit verpasst, ein sehr viel besserer Film zu sein. So punktet das Werk zu Beginn mit einer wirklich spannenden Idee, hat aber dann nicht den Mut, eingetretene Pfade zu verlassen. Am Ende reichen die verstörenden Elemente, die die Filme so populär gemacht haben, gerade so aus, um die schwachen Hauptfiguren und die Durchhänger auszugleichen.

Ein ungebetener Gast (© Paramount Pictures Germany)

Ein ungebetener Gast (© Paramount Pictures Germany)

Der Film ist ab dem 15.06.2017 auf DVD und Blu-ray erhältlich.

2,5 von 5 Punkten

 

Bild: Optisch bleibt der Film im Stil seiner Vorgänger und liefert ein gerne einmal diesig wirkendes, von blauen und grauen Farbtönen getragenes Bild. Schärfe und Detaildarstellung sind dabei vollkommen solide. Abgesehen von der Filterung wirkt die Farbpalette natürlich. Auch Kontraste und Schwarzwert erreichen passable Werte. Es ist zeitweise (auch außerhalb des Videos) ein sichtbares Rauschen zu vernehmen. Dennoch ist die Präsentation insgesamt relativ ruhig und sauber.

3,5 von 5 Punkten

Ton: Der deutsche und der englische Dolby Digital 5.1-Ton erreichen überdurchschnittliche Werte. Horror-Score, das Rauschen des Fernsehers und die Jumpscares sorgen für eine ordentliche Einbindung der äußeren Boxen und zufriedenstellenden Basseinsatz. Daneben sind die Dialoge immer gut zu verstehen, was die ganze Abmischung ziemlich rund erscheinen lässt.

4 von 5 Punkten

Extras: Die gelungenen Featurettes „Der Kreis des Schreckens schließt sich“ (12 Minuten) und „Wiederbelebung der Toten: Die Rückkehr von Samara“ (9 Minuten) ergänzen die DVD.

2,5 von 5 Punkten

Gesamt: 3 von 5 Punkten


Quelle: Paramount Pictures, Leinwandreporter TV, YouTube

Rings

Originaltitel:Rings
Regie:F. Javier Gutiérrez
Darsteller:Matilda Anna Ingrid Lutz, Alex Roe, Johnny Galecki, Vincent D'Onofrio
Genre:Horror
Produktionsland/-jahr:USA, 2017
Verleih:Paramount Pictures
Länge:98 Minuten
FSK:ab 16 Jahren

Mehr Informationen gibt es auf der Seite von Paramount Pictures

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 12.06.2017
Review: Rings (DVD)

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