Review: Love Nina (DVD)

Das DVD-Cover von "Love, Nina" (© Polyband)

Das DVD-Cover von “Love, Nina” (© Polyband)

Inhalt: In den frühen Achtzigern sucht die 20-Jährige Nina (Faye Marsay) einen Job in London. Nach ein paar Anlaufschwierigkeiten engagiert die alleinerziehende Mutter George (Helena Bonham Carter, „Suffragette – Taten statt Worte“) Nina als Kindermädchen für die frechen Brüder Joe (Ethan Rouse) und Max (Harry Webster). Die naive, etwas alternativ gepolte Nanny muss sich erst einmal daran gewöhnen, die rabiaten Jungs im Griff zu halten und die intellektuellen Gespräche von George und dem Nachbarn Malcolm (Jason Watkins, „Taboo“) zu verstehen. Doch schon bald ist sie ein fester Teil dieses schrägen Haufens, zu dem sich auch der charmante Nunney (Joshua McGuire, „Cinderella“) gesellt. Zwischen hitzigen Gesprächen über Fußball und Thomas Hardy entdeckt Nina neue Interessen und hinterfragt ihr ganzes bisheriges Leben.

 

Kritik: Basierend auf den Erfahrungen der echten Nina Stibbe, die immer mit ihrer Schwester per Brief über die Ereignisse ihres Lebens schrieb, verfasste der Kult-Autor Nick Hornby („A Long Way Down“) das Skript zu dieser fünfteiligen Mini-Serie. Unter der Regie von S.J. Clarkson ist eine nette kleine Tragikomödie entstanden, die aber insgesamt ein wenig zu harmlos bleibt. Die Figuren sind durchweg recht sympathisch, die Dialoge sind ordentlich, aber es fehlt eine wirkliche Geschichte, um den Erlebnissen der Protagonistin wirklich etwas Fleisch an die Knochen zu verpassen. Natürlich richtet sich die Produktion allgemein mehr an die Freunde von leichtverdaulichem Programmkino und macht dabei nicht einmal viel verkehrt. Ohne großes erzählerisches Risiko bietet „Love, Nina“ brave Zoten, ein wenig Romantik, ein paar Streitereien und (scheinbar) intellektuelle Zwischentöne. Der Plätscher-Modus wird aber zu selten wirklich verlassen.

Nina und die Jungs (© Polyband)

Nina und die Jungs (© Polyband)

Schauspielerisch wird hier gute Kost geboten. Faye Marsay gibt eine nette Hauptfigur. Für die Klischees, die ihren Charakter umgeben (immer barfuß laufen, verschämte Kosenamen für ihren Intimbereich suchen), kann sie nicht zur Verantwortung gezogen werden. Ansonsten ist sie charmant und amüsant. Bei Helena Bonham Carter ist es äußerst angenehm, sie einmal in einem etwas zurückgenommenen Part zu erleben. Als gebildete, manchmal etwas verkniffene George hinterlässt sie einen guten Eindruck. Ethan Rouse und Harry Webster sind als recht altkluge Kinder zumindest nie so anstrengend, wie sie hätten sein können. Jason Watkins und Joshua McGuire ergänzen die Hauptbesetzung.

Die Handschrift von Nick Hornby ist deutlich erkennbar. Das Gezeigte ist ein wenig schräg, menschlich nachvollziehbar und augenzwinkernd. Es fehlen aber die Ecken und Kanten, um der Coming of Age-Mini-Serie wirkliche Besonderheiten zu geben. So bleibt „Love Nina“ eine sichere Angelegenheit für Fans, dürfte aber bei vielen Teilen des Publikums kaum bleibende Eindrücke hinterlassen.

Eine Familie versteckt sich (© Polyband)

Eine Familie versteckt sich (© Polyband)

Die Box ist seit dem 10.04.2017 auf DVD erhältlich.

3 von 5 Punkten

 

Bild: Schärfe und Detaildarstellung erreichen durchgängig ordentliche Werte. Die Serie kommt in den erwartet warmen Farben, die aber teilweise noch ein bisschen satter möglich gewesen wären. Kontraste und Schwarzwert wurden solide eingestellt. Allgemein sind die Aufnahmen ziemlich ruhig und sauber.

3,5 von 5 Punkten

Ton: Der deutsche und der englische Dolby Digital 2.0-Ton sind erwartet unspektakulär ausgefallen. Die Dialoge sind immer gut verständlich, Musik und Hintergrundgeräusche sind ordentlich abgemischt. Wirkliche Effekte gibt es naturgemäß nicht.

3 von 5 Punkten

Extras: Ein Behind the Scenes-Featurette (20 Minuten) ergänzt die DVD.

2 von 5 Punkten

Gesamt: 3 von 5 Punkten


Quelle: Polyband, YouTube

Love, Nina

Originaltitel:Love, Nina
Regie:S.J. Clarkson
Darsteller:Faye Marsay, Helena Bonham Carter, Jason Watkins
Genre:Mini-Serie, Komödie, Drama
Produktionsland/-jahr:UK, 2016
Verleih:Polyband
Länge:5 x 28 Minuten
FSK:ab 6 Jahren

 

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 06.05.2017
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