Inhalt: Jim (Nicolas Cage, „Outcast – Die letzten Tempelritter“) und David (Elijah Wood, „Open Windows“) sind alles andere als Vorzeige-Polizisten. Mit wenig Talent und noch weniger Engagement dümpeln die beiden recht perspektivlos in den unteren Diensträngen herum. Um das Gehalt aufzubessern wird hier und da ein wenig Hehler-Ware unter der Hand verkauft. Als das Duo dann bei der Festnahme eines Dealers eine Entdeckung machen, riechen sie schon das große Geld und einen Ruhestand im Luxus. Doch bis dahin müssen sie noch eben einen Geldtresor von einer der größten Gangsterbanden in Los Angeles knacken. Dank ihres Plans sind sie sich aber sicher, unbeschadet aus der Sache herauszukommen. Hält der Plan dem Realitätscheck stand?
Kritik: Die Brüder Alex und Benjamin Brewer inszenierten diese Mischung aus Thriller und düsterer Comedy. Wer die Biographien von Nicolas Cage und Elijah Wood in den vergangenen Jahren etwas verfolgt hat, ahnt schon: Es könnte schräg werden. Schon bei einer ersten Tatort-Untersuchung, wo die nicht so brillanten Schnüffler ein recht großes Detail übersehen, werden diese Erwartungen erfüllt. Selbstverständlich ist der Film weder besonders realistisch noch besonders sinnvoll. Dafür entwickelt sich ein überraschend wendungsreicher, äußerst unterhaltsamer Plot, der nahezu ohne Längen auskommt.
Dabei wird die Planung der beiden idiotischen Cops fast schon zum Highlight. Mit zu viel Motivation und Elan bereitet sich das Duo auf den Coup des Lebens vor. Dabei darf sich das Publikum auch in der Originalfassung über einen Versuch von Cage, auf Deutsch eine Bestellung aufzugeben, amüsieren. Sobald der Plan dann in die Tat umgesetzt wird, entwickelt sich „The Trust“ zu einem durchaus harten Thriller, der zwar auch hier seine Probleme mit der Logik hat, dafür aber kompromisslos zu Ende gebracht wird.
Für die meisten Zuschauer dürfte die Kooperation zwischen den ehemaligen A-List-Darstellern Wood und Cage für das Interesse am Film gesorgt haben. Die beiden sorgen auch in Phasen, wo der Plot arg hanebüchen wird, für sehenswerte Momente. Der professionelle Overactor Nicolas Cage liefert dem Publikum hier mal wieder eine volle Ladung Wahnsinn, die ihn in Fankreisen so beliebt gemacht hat. Natürlich wird er für dieses Schauspiel nicht noch einen Oscar gewinnen. Wenn er es aber als zu euphorischer Jim mit der ganzen Welt aufnehmen will, kann der Unterhaltungswert gar nicht größer sein.
Elijah Wood gibt als Gegengewicht den eher dauerhaft nervösen David, der sich viel zu leicht für große Dummheiten beeinflussen lässt. Um den Cast noch etwas kurioser zu machen, kommt es zu einem Wiedersehen mit Klamauk-Legende Jerry Lewis (!!!), der in einer Nebenrolle als Jims Vater zu sehen ist. Jungstar Sky Ferreira („The Green Inferno“) spielt darüber hinaus eine Frau, die mitten in den Plan von Jim und David gerät.
Nach klassischen Maßstäben ist „The Trust: Big Trouble in Sin City“ keinesfalls ein guter Film, da es fast in allen Bereichen handwerkliche Mängel gibt. Das ändert aber nichts daran, dass der Thriller-Comedy-Mix kurzweilige B-Ware ist. So lösen Cage und Wood das Versprechen auf skurril-augenzwinkernden Spaß ein, was garniert mit ein paar netten Drehbuchkniffen fast zu einem besseren Film führt, als die Zuschauer erwarten durften.
Der Film ist ab dem 29.04.2016 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
3 von 5 Punkten
Bild: „The Trust“ möchte ein kleiner, dreckiger Film sein, weswegen er exakt so aussieht. Die Schärfe ist in Nahaufnahmen gut und bei Panoramabildern eher durchwachsen. Details gehen auch wegen der schwachen Kontraste öfters verloren. Die Farben sind teils stark gefiltert und verwenden gerne gelb-braune Töne. Ansonsten ist das Bild ziemlich körnig und unsauber. Natürlich sieht das nicht schön aus. Ein glatteres Bild hätte die Atmosphäre aber eher behindert.
3 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der englische DTS-HD MA 5.1-Ton sind erwartet unspektakulär. Die Dialoge sind klar priorisiert und immer gut verständlich. Zeitweise kommen sie sogar aus den äußeren Boxen, wenn jemand abseits des Bildes redet. Schießereien kommen wuchtig und mit saftigen Bässen unterstützt. Score und Hintergrundgeräusche sind ansonsten eher frontlastig. Große Effekte gibt es nicht.
3 von 5 Punkten
Extras: Ein handelsübliches Making of (14 Minuten), eine Time Lapse (5 Minuten), eine B-Roll (15 Minuten), sowie ein paar Interviews (30 Minuten) und Trailer ergänzen die Blu-ray.
3 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Quelle: Ascot Elite, Leinwandreporter TV, YouTube
The Trust
Originaltitel: | The Trust |
Regie: | Alex Brewer, Benjamin Brewer |
Darsteller: | Nicolas Cage, Elijah Wood, Ethan Suplee |
Genre: | Krimi, Komödie |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2015 |
Verleih: | Ascot Elite |
Länge: | 92 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |