Inhalt: Schon als kleiner Junge hatte der Texas Ranger David Kingston (Liam Hemsworth, „The Dressmaker – Die Schneiderin“) seinen Vater verloren, der im Kampf von Abraham Brant (Woody Harrelson, „Die Unfassbaren 2 – Now You See Me“) getötet wurde. Gut 20 Jahre später wird Kingston vom Gouverneur beauftragt, den Tod von einigen Mexikanern zu untersuchen. Alle Spuren führen in ein kleines Dorf, wo Brant seit Jahren als Bürgermeister regiert. Gemeinsam mit seiner Frau Marisol (Alice Braga, „Elysium“) macht sich Kingston auf den Weg in die Kommune, wo er schon bald als Gemeindemitglied akzeptiert wird. Doch das Spiel ist gefährlich: Während der charmante Brant Marisol umgarnt, hegt sein Sohn Isaac (Emory Cohen, „Brooklyn – Eine Liebe zwischen zwei Welten“) gewaltigen Misstrauen gegen Kingston. Die Situation heizt sich immer weiter auf, bis eine Gewaltexplosion unvermeidlich erscheint.
Kritik: Der hauptsächlich als Schauspieler bekannte Australier Kieran Darcy-Smith inszenierte nach „Wish You Were Here“ mit diesem Western seinen zweiten Langfilm. Nachdem der Film mit einem Duell eröffnet, schlägt er nach einem Zeitsprung erst einmal sehr ruhige Töne an. Vor eher tristem Ambiente entscheidet sich Darcy-Smith für ein eher gemächliches Erzähltempo, bei dem er die Stimmung zwischen den Figuren langsam wachsen lässt, ehe sie dann zum Ausbruch kommt. Dieser Ansatz kann funktionieren, wenn Dialoge und Atmosphäre stimmen. Da beides nur in Maßen zu gebrauchen ist, entwickelt sich die erste Stunde zu einer ausgesprochen zähen Angelegenheit. Es wird sehr viel gesprochen, ohne wirklich etwas zu sagen. Dazu werden böse Blicke ausgetauscht. Wenn dann tatsächlich einmal etwas passiert, ist das allein schon schwer nachvollziehbar, da es dem Zuschauer schwer gemacht wird, dem Geschehen zu folgen.
Tatsächlich kriegt der Film dann irgendwann die Kurve, wenn Kingston jenseits der 60-Minuten-Grenze herausfindet, was wirklich gespielt wird. Auf einmal entwickelt sich „Das Duell“ zu einem spannenden, grimmigen und konsequent harten Western, der für die bis dahin erlittenen Nichtigkeiten so einigermaßen entschädigt. Wenn das gut gewählte Final-Szenario seinen Höhepunkt erreicht, verpasst der Film die durchaus vorhandene Möglichkeit zum Absprung. Stattdessen entscheiden sich die Macher dafür, dem Zuschauer noch eine Dialogsequenz vorzusetzen, die das Geschehen noch einmal in die Länge zieht. Was immerhin durchweg stimmt, ist die darstellerische Qualität. Liam Hemsworth ist eher ein limitierter Schauspieler. Die Figur des David Kingston – der wohl in den 60er- bis 70er-Jahren von Clint Eastwood oder Charles Bronson gespielt worden wäre – passt aber sehr gut zu ihm. Mit stoischer Ruhe und Hang zur Brutalität liefert er einen überzeugenden Part. Woody Harrelson kann von Natur aus gar nicht uninteressant spielen. Auch wenn er erst im Schlussdrittel deutlich zulegt, hat er genug starke Momente, um auch mit einem solchen, eher bedächtigen Film zu überzeugen. Auch Nebendarsteller wie Alice Braga und Emory Cohen tragen ihren Teil dazu bei, aus „Das Duell“ noch etwas mehr herauszuholen.
Bei manchen Filmen ist es offensichtlich, dass es beim Schreiben eine wirklich gute Idee gab, um die dann die Geschichte aufgebaut wurde. Das führt hier leider dazu, dass die Vorarbeit, die der Film leisten muss, um an diesen Punkt zu kommen, ausgesprochen langatmig ist. Dazu verpasst es „Das Duell“ sich am Ende seiner Geschichte zu verabschieden und liefert noch einmal zehn Minuten, die komplett verzichtbar gewesen wären. Am Ende ist es hauptsächlich den Darstellern zu verdanken, dass trotz viel Verschnitt ein insgesamt solider Western entstanden ist.
Der Film ist ab dem 09.12.2016 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
3 von 5 Punkten
Bild: Die Schärfe der Aufnahmen ist bestenfalls Mittelmaß und auch die Detaildarstellung der spartanisch beleuchteten Szenen lässt etwas zu wünschen übrig. Gerade in dunklen Sequenzen geht schon einmal gerne das ein oder andere Detail verloren. Dafür sind die Farben ziemlich natürlich und satt. Die Einstellung der Kontraste und des Schwarzwerts erreicht ein solides Niveau. Bis auf ein leichtes, gelegentlich auftretendes Rauschen wird eine saubere und ruhige Präsentation geboten.
3 von 5 Punkten
Ton: Die deutsche und die englische DTS-HD MA 5.1-Tonspur erreichen ein ähnliches, durchgängig ordentliches Niveau. Die Dialoge sind immer gut zu verstehen und klar priorisiert. Räumliche Aktivität ist hauptsächlich in einer Anfangsszene, wo der Regen wütet und im Finale durch zischende Patronen gewährleistet. Auch der eher zurückhaltende Score spricht manchmal die äußeren Boxen an. Der große Teil dieses ruhigen Filmes spielt sich aber im Zentrum ab.
3,5 von 5 Punkten
Extras: Bis auf ein paar Trailer gibt es kein Bonusmaterial.
1 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Quelle: Weltkino, Leinwandreporter TV, YouTube
Das Duell
Originaltitel: | The Duel |
Regie: | Kieran Darcy-Smith |
Darsteller: | Liam Hemsworth, Woody Harrelson, Emory Cohen |
Genre: | Western |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2016 |
Verleih: | Weltkino |
Länge: | 110 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 10.12.2016
Review: Das Duell (Blu-ray)