
Das Plakat von “Bring Them Down” (© Charades, 2025)
Inhalt: Da sein Vater Ray (Colm Meaney, „Against All Enemies“) nicht mehr mobil ist, kümmert sich Michael (Christopher Abbott, „Piercing“) in der irischen Einöde um den Erhalt des Hofes und der eigenen Schafherde. Der graue Alltag verschlimmert sich, als der Nachbar Gary (Paul Ready, „Utopia“), zu dem die Familie ein ausgesprochen schlechtes Verhältnis pflegt, zwei tote Schafe auffindet. Die Situation, in die auch Garys Sohn Jack (Barry Keoghan, „The Banshees of Inisherin“) reingezogen wird, schaukelt sich bald immer mehr hoch. Ein Blutzoll bei Mensch und Tier ist unvermeidlich.
Kritik: Christopher Andrews ist schon seit Jahrzehnten im Filmgeschäft unterwegs. Mit dem Thriller-Drama „Bring Them Down“ feiert er aber jetzt erst sein Debüt als Langfilm-Regisseur und Drehbuchautor. Derb und unmittelbar taucht der Film in das karge Dasein seiner Figuren ein. Träume, wenn sie mal vorhanden waren, sind längst geplatzt. Es geht nur noch um den reinen Selbsterhalt. Das ist auch schon der Ausgangspunkt für einen Familien-Fehde, die das Herz eines jeden Tierschützers brechen dürfte. Dieses Erstlingswerk ist in seinen Grundlagen radikal und authentisch – trotzdem taugt es nur bedingt als guter Film.

Zwei junge Männer verteidigen ihre jeweilige Familie (© Charades, 2025)
Das liegt sicherlich an Phasen, die minutenlang derart spärlich beleuchtet sind, dass sich „Game of Thrones“-Fans in der finalen Schlacht um Winterfell wähnen dürften. Es hat aber auch mit der nicht-linearen Erzählweise zu tun, die eher deplatziert wirkt. Diese scheint hauptsächlich dazu zu dienen, den etwas dünnen dramaturgischen Bogen durch Schockwerte aufzuwerten, was aber nur in Ansätzen gelingt. So plätschert „Bring Them Down“ trotz heftiger Sequenzen mehr, als dass er mitreißt.
Das liegt aber weder an den (wenn entsprechend beleuchtet) stark eingefangenen Landschaften, noch an den Darstellern. Dabei liegt der Fokus natürlich auf den jeweiligen Söhnen, die um das Wohlwollen der Väter kämpfen. Christopher Abbott zeigt als wortkarger Michael, dass seine Schauspielkarriere für noch größere Höhen bereit wäre. Ihm gegenüber steht Shootingstar Barry Keoghan, der als naiver Jack überzeugt.
Bei „Bring Them Down“ hat man bis zum rabiaten Finale das Gefühl, dass hier ein besserer Film nicht weit weg gewesen wäre. Trotz vorhandenen Potenzials und starker Darsteller verläuft sich das Geschehen in seiner Erzählstruktur, was dieses durchaus originelle Rache-Drama zu einer filmisch eher tristen Erfahrung macht.
3 von 5 Punkten
Der Film gehört zum Programm der Fantasy Filmfest Nights 2025
Quelle: Fantasy Filmfest, YouTube
Bring Them Down
Originaltitel: | Bring Them Down |
Regie: | Christopher Andrews |
Darsteller: | Christopher Abbott, Barry Keoghan, Colm Meaney |
Genre: | Thriller, Drama |
Produktionsland/-jahr: | Irland, Vereinigtes Königreich, Belgien 2024 |
Verleih: | Charades |
Länge: | 106 Minuten |
FSK: | tba |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite der Fantasy Filmfest
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 01.05.2025
Review: Bring Them Down (Fantasy Filmfest Nights)