Inhalt: Nach langer Zeit besucht Arthur (Nick Blood, „Babylon“) gemeinsam mit seiner schwangeren Frau Claire (Emily Wiseman, „Winchester – Das Haus der Verdammten“) seinen Vater Saul (Allan Corduner, „Florence Foster Jenkins“), der in den eigenen vier Wänden ein jüdisch-orthodoxes Bestattungsinstitut leitet. Obwohl die entfremdete Familie überraschend gut zusammenfindet, gibt es bald ernste Probleme. Der alte Mann (Anton Trendafilov), der im Keller auf dem Obduktionstisch liegt, hatte sich mit dunklen Mächten eingelassen. Nach einem kleinen Missgeschick Arthurs muss sich die Familie einem finsteren Dämonen stellen.
Kritik: Dämonen-Grusel mit Leichnam im Haus. Allein in den letzten Jahren hat es aus dem Bereich einige interessante Werke wie (den ebenfalls im jüdisch-orthodoxen Umfeld beheimateten ) „The Vigil – Die Totenwache“ oder „The Autopsy of Jane Doe“ gegeben. Für sein Solo-Spielfilm-Debüt liefert jetzt Autor und Regisseur Oliver Park mit „Abyzou – Keine Seele ist sicher“ seinen Ansatz ans Subgenre. Er versucht sich an einer durchaus ambitionierten Mischung aus Horror, Familiendrama und ein wenig Milieustudie. Was entsteht, ist ein keinesfalls uninteressanter Gruselfilm, dem es aber durchweg an Tempo und Punch fehlt.
In einem exzellent gescouteten Spukhaus will zwischen familiären Problemen, die sich auch auf das Umfeld erstrecken, und handelsüblichem Dämonen-Einerlei trotz durchaus greifbarer Atmosphäre kein wirklicher Schocker entstehen. Gerade weil sich „Abyzou“ bis in die zweite Hälfte Zeit nimmt, ehe er aus dem Startblock kommt, sind die fehlenden Überraschungen in der optisch hochwertigen Produktion ziemlich frustrierend. Der Cast zeigt durchweg ordentliches Niveau. Da sind speziell Emily Wiseman als werdende Mutter und Charakterkopf Paul Kaye, der den sehr direkten Mitarbeiter und Freund von Saul spielte, hervorzuheben.
Wenn der Film dann zu einer recht vorhersehbaren Pointe kommt, dürfte der erfahrene Genre-Fan konstatieren, dass Oliver Park mit „Abyzou – Keine Seele ist sicher“ ein durchweg passables Regiedebüt gelungen ist, welches aber mangels Tempo, Intensität und Alleinstellungsmerkmalen keine bleibenden Eindrücke hinterlässt.
Der Film ist ab dem 16.03.2023 auf DVD und Blu-ray sowie bereits ab dem 02.03.2023 digital erhältlich.
2,5 von 5 Punkten
Bild: Regisseur Oliver Park und sein Team stürzen sich tief in die Welt finsterer Farbfilter. Zwischen Rot-, Grün-, Gelb- und Brauntönen entwickelt sich ein genretypischer, dreckiger Look. Dazu ist das Bild recht körnig. Im Rahmen des gewählten Stils sind Schärfe und Detaildarstellung vollkommen in Ordnung.
3,5 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der englische DTS-HD MA 5.1-Ton erfüllen die Erwartungen. Es hat sicherlich schon präzisere Abmischungen gegeben, aber die räumlichen Hintergrundgeräusche im Gruselhaus und ein paar krachende Jumpscares sorgen für akustische Horroratmosphäre. Die Dialogverständlichkeit ist in beiden Versionen problemlos.
4 von 5 Punkten
Extras: Bis auf ein paar Trailer gibt es kein Bonusmaterial.
1 von 5 Punkten
Gesamt: 2,5 von 5 Punkten
Der Film ist ab dem 02.07.2023 im Programm von Amazon Prime Video zu sehen.
Quelle: EuroVideo, YouTube
Abyzou – Keine Seele ist sicher
Originaltitel: | The Offering |
Regie: | Oliver Park |
Darsteller: | Paul Kaye, Nick Blood, Emily Wiseman, Allan Corduner |
Genre: | Horror |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2022 |
Verleih: | EuroVideo |
Länge: | 93 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von EuroVideo
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 02.07.2023
Review: Abyzou – Keine Seele ist sicher (Blu-ray)