Review: The Factory (Blu-ray)

Das Blu-ray-Cover von "The Factory" (Quelle: StudioCanal)

Das Blu-ray-Cover von “The Factory” (Quelle: StudioCanal)

Inhalt: Am verschneiten Thanksgiving-Tag ermordet und zerkleinert der Alleinstehende Carl (Dallas Roberts, „The Grey – Unter Wölfen“) kurzerhand eine Prostituierte, als er merkt, dass sie transsexuell ist. In den Jahren davor hat er bereits für das Verschwinden zahlreicher Prostituierter gesorgt, ohne dass der ermittelnde Detective Mike (John Cusack, „The Paperboy“) und dessen Partnerin Kelsey (Jennifer Carpenter, „Dexter“) ihm auf die Schliche gekommen wären. Mikes Jagd auf den Serien-Entführer und Mörder artet immer mehr in eine manische Besessenheit aus, die noch schlimmer wird, als seine rebellische Teenager-Tochter Abbie (Mae Whitman, „Parenthood“) in die Fänge des Psychopathen gerät. Während Mike draußen alles tut, um ihr das Leben zu retten, wird Abbie in Carls Keller eingesperrt. Dort leben auch schon andere Mädchen, die von ihrem Peiniger nach dessen Vorstellungen geformt werden. Es bleibt nicht viel Zeit: Wer Carls Vorstellungen nicht gerecht wird, hat sein Recht auf Leben verwirkt.

Kritik: Der australische Regisseur Morgan O’Neill („Drift – Besiege die Welle“) verfilmte hier ein Drehbuch, für das er auch als Co-Autor tätig gewesen ist. In wieweit dieser Psychothriller am Ende tatsächlich auf wahren Begebenheiten beruht, wie im Vorspann angekündigt wird, lässt sich nicht sagen, da die Geschichte doch relativ konstruiert wirkt. Vor allem in den ersten 30 Minuten ist „The Factory“ furchtbar unoriginell und aus bekannten Versatzstücken zusammengesetzt: Der eigenbrötlerische Cop mit familiären Problemen und Kollegen, die an seiner Leistungsfähigkeit zweifeln, ein schweigsamer, unauffälliger Fiesling und düsteres Ambiente hat jeder Genre-Fan schon x-fach gesehen. Das Drehbuch ist dabei ebenso solide wie die Inszenierung von O’Neill, auch wenn der ein oder andere Dialog hier deutlich zu lang geraten ist.

Es geht aufwärts durch den Keller

Mike und Kelsey sind ein eingespieltes Team (Quelle: StudioCanal)

Mike und Kelsey sind ein eingespieltes Team (Quelle: StudioCanal)

Wirklich interessant wird es erst, wenn das große Leitmotiv des Filmes auftaucht: Familie. Carl ist nämlich kein normaler Mörder, sondern sehnt sich danach für andere Menschen da zu sein und findet in den entführten Mädchen seine Erfüllung. Währenddessen vernachlässigt Mike Frau und Kinder und die zeugungsunfähige Kelsey kann erst gar keine Familie gründen. Die Sequenzen in Karls Keller sind ebenso verstörend wie eigenwillig, was man nach dem konventionellen Beginn gar nicht mehr erwartet hätte. Die Ermittlungen der Polizei bleiben aber nicht mehr als nötiges Beiwerk, ehe das Ganze in einem wirklich außergewöhnlichen Finale zusammenläuft.

Gewohnt gut sind die Leistungen der Schauspieler. John Cusack nimmt sich als Hauptermittler angenehm zurück und lässt den anderen Schauspielern auch Raum zum spielen. Dabei ist er aber immer noch so präsent und glaubhaft, das er das Level des Filmes noch einmal anhebt. Auch Jennifer Carpenter, die im Gegensatz zu ihrer acht Jahre dauernden Rolle als Detective Debra Morgan hier (fast) nicht im Polizeidienst flucht, zeigt auch ohne Probleme, das sie zu den talentiertesten Schauspielerinnen ihres Alters gehört. Den meist auf grundsympathische Figuren festgelegten Dallas Roberts einmal als finsteren Psychopathen zu sehen, ist zunächst gewöhnungsbedürftig, macht dann aber vor allem in der zweiten Hälfte des Filmes wirklich Spaß. Die junge Mae Whitman steht ihren erfahreneren Kollegen als aufmüpfige Abby in nichts nach und überzeugt ebenfalls. Für Fans der Serie „Lost“ ist Sonya Walger noch in einer kleinen Rolle als Mikes Ehefrau zu sehen.

Ein Womanizer der anderen Art (Quelle: StudioCanal)

Ein Womanizer der anderen Art (Quelle: StudioCanal)

Trotz einiger überraschender Handlungskniffe und guter schauspielerischer Leistungen kann „The Factory“ nicht darüber hinwegtäuschen, das viele Elemente einfach von der Stange kommen und nur die wenigsten wirklich fesseln werden. Dadurch, das sich der Thriller mit dem Verlauf immer mehr steigert und einige Sequenzen mit dem Prädikat „Besonders Creepy“ zeigt, ist der Film für Fans dennoch zu empfehlen.

Der Film ist ab dem 21.11.2013 auf DVD und Blu-ray erhältlich.

3 von 5 Punkten

 

Bild: Wie zu erwarten war, sind die meisten Aufnahmen eher dunkel. Dank eines kräftigen Schwarzwertes und satten Kontrasten sind die meisten Details gut zu erkennen, ohne das die Blu-ray Top-Wertungen erreichen würde. Die Bilder sind dabei immer scharf und recht sauber. Ein leichtes Filmkorn passt gut zur Art des Filmes.

3,5 von 5 Punkten

Ton: Die englische und die deutsche Tonspur liegen in DTS-HD MA 5.1 vor. Die Dialoge sind immer gut verständlich und auch ansonsten wird eine saubere und klare Abmischung mit einer guten Räumlichkeit präsentiert. Hintergrundgeräusche und Score wirken dabei sehr kraftvoll und in einigen wenigen Szenen wie einer gehetzten Vollgasfahrt zu einem Verdächtigen kommen sogar wuchtige Bässe zum Einsatz.

4 von 5 Punkten

Extras: Auf Bonusmaterial wurde mit Ausnahme einiger Trailer komplett verzichtet.

1 von 5 Punkten

Gesamt: 3 von 5 Punkten

Der Film ist ab dem 06.04.2021 im Programm von Amazon Prime Video zu sehen.


Quelle: StudioCanal, YouTube

The Factory

Originaltitel:The Factory
Regie:Morgan O' Neill
Darsteller:John Cusack, Jennifer Carpenter, Dalls Roberts
Genre:Thriller
Produktionsland/-jahr:USA, 2013
Verleih:StudioCanal
Länge:105 Minuten
FSK:ab 16 Jahren

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 06.04.2021
Review: The Factory (Blu-ray)

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