Inhalt: Die junge Mutter Sarah (Sarah Bolger, „Into the Badlands“) muss nach der Ermordung ihres Mannes alleine für ihre kleinen Kinder sorgen. An der Armutsgrenze lebend versucht sie, den Alltag in einer sozial schwachen Siedlung zu überstehen. Noch größerer Ärger wartet schon, als der Dealer Tito (Andrew Simpson) sie zwingt, ihre Wohnung als Drogenumschlagplatz zur Verfügung zu stellen. Damit landet sie unfreiwillig im Blickfeld von Gangsterboss Leo Miller (Edward Hogg, „Taboo“). Bald wird ihr klar, dass sie zu extremen Mitteln greifen muss, um ihrer kleinen Familie einen Neustart zu ermöglichen.
Kritik: Schon seit 15 Jahren ist Abner Pastoll als Regisseur von Kurzfilmen aktiv. Diese Erfahrungen durfte er jetzt in seinem Spielfilm-Erstling „A Good Woman Is Hard To Find“ zur Anwendung bringen. Das reicht problemlos aus, um mit einem homogenen Thriller-Drama-Mix zu überzeugen. Gerade zu Beginn wirkt der Film mehr wie eine Milieustudie, in der eine junge Frau irgendwie mit ihren Kindern zwischen Gewalt und Armut bestehen muss. Hier zeigt der Film das richtige Gespür, um mit eingestreuten humorvollen Momenten die Ernsthaftigkeit sogar noch zu betonen. Die Geschichte ist sichtbar darauf ausgelegt, die immer extremer werdenden Handlungen von Protagonistin Sarah nachvollziehbar zu gestalten, weshalb die Entwicklung zu einer Art Rache-Thriller ziemlich reibungslos funktioniert.
Zwischen wirklich beklemmenden Momenten (beispielsweise bei den „Besuchen“ von Tito), einem glaubhaften Familiendrama und recht heftigen Gewaltexplosionen läuft der Film nie wirklich Gefahr, aus der Spur zu rutschen. Selbst der unterhaltsame Over-the-Top-Schlussakt wirkt hier nicht deplatziert. Das spricht durchaus für die sichere Hand, mit der Langfilmneuling Pastoll den Film inszeniert. Dazu nutzt die zierliche Irin Sarah Bolger das gegebene Material für den vielleicht stärksten Auftritt ihrer bisherigen Karriere. Als trauernde Ehefrau und hingebungsvolle, aber überforderte Mutter, die sich für ihren Nachwuchs zusammenreißen muss, zeigt sich Bolger als vielseitige und begabte Charakterdarstellerin. An ihrer Seite kommen hauptsächlich Andrew Simpson und Edward Hogg zum Zug, die als schmierige Gangster dafür sorgen, dass Protagonistin Sarah für sich einstehen lernt.
Selbst wenn die Geschichte ein bisschen zu simpel für höhere Weihen sein dürfte, entpuppt sich „A Good Woman Is Hard To Find“ als waschechter Geheimtipp. Mit der sehr ordentlichen Inszenierung von Abner Pastoll, einem durchdachten Drehbuch und der exzellent aufspielenden Sarah Bolger bleibt ein schicker Mix von Sozial-Drama und Rache-Thriller, der ebenso kurzweilig wie sehenswert ist.
4 von 5 Punkten
Der Film gehörte zum Programm des Fantasy Filmfest 2019 und ist ab dem 29.05.2020 auf DVD, Blu-ray und im Mediabook sowie ab dem 22.05.2020 digital erhältlich.
Quelle: Capelight Pictures, LeinwandreporterTV, YouTube
A Good Woman Is Hard To Find
Originaltitel: | A Good Woman Is Hard To Find |
Regie: | Abnor Pastoll |
Darsteller: | Sarah Bolger, Edward Hogg, Andrew Simpson |
Genre: | Drama, Thriller |
Produktionsland/-jahr: | UK, 2019 |
Verleih: | Capelight Pictures |
Länge: | 97 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Capelight Pictures
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 29.05.2020
Review: A Good Woman Is Hard To Find (Fantasy Filmfest)
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