Review: The Man Who Killed Hitler and then the Bigfoot (Blu-ray)

Das Blu-ray-Cover von "The Man Who Killed Hitler and then the Bigfoot" (© Capelight Pictures)

Das Blu-ray-Cover von “The Man Who Killed Hitler and then the Bigfoot” (© Capelight Pictures)

Inhalt: Wenn man den in die Jahre gekommenen, sichtbar schlecht gelaunten Calvin Barr (Sam Elliott, „A Star Is Born“) an der Bar über seinem Schnapsglas brüten sieht, würde niemand auf die Idee kommen, einen waschechten Kriegsheld vor sich zu haben. Tatsächlich zog er im zweiten Weltkrieg (in Rückblenden: Aidan Turner, „Der Hobbit“) los, um ein Attentat auf Adolf Hitler zu verüben. Für diesen selbstlosen Auftrag gab er sogar seine große Liebe Maxine (Caitlin FitzGerald, „This Is Your Death“) auf. Inzwischen möchte Calvin eigentlich nur noch seine Ruhe haben. Doch dann steht eines Tages FBI-Agent Flag Pin (Ron Livingston, „Tully“) vor der Tür des Routiniers: In den nordamerikanischen Wäldern treibt der Bigfoot sein Unwesen. Er ist der Träger einer absolut tödlichen Krankheit. Sollte das mystische Wesen die Zivilisation erreichen, würde eine katastrophale Epidemie ausbrechen. Calvin ist die letzte Hoffnung, das Tier zu stoppen.

Kritik: Es ist der vielleicht augenfälligste Filmtitel dieses Jahres: „The Man Who Killed Hitler and then the Bigfoot“. Drehbuch-Autor und Regisseur Robert D. Krzykowski musste viele Jahre darum kämpfen, dieses Projekt in sein Langfilm-Debüt zu verwandeln. Obwohl das Werk sicherlich seine Momente hat, in denen es Erinnerungen an Exploitation-Monster-Geschichten gesprenkelt mit ein wenig Tarantino wachruft, ist der Film ein ganzes Stück ruhiger, als die meisten Zuschauer erwarten dürften. Die titelgebenden Tötungen sind natürlich mit einem ordentlichen Maß an Augenzwinkern inszeniert und durch ein paar schöne Details ausgeschmückt. In seinem Zentrum dreht sich der Film aber um einen in die Jahre gekommenen, verbitterten Mann, dessen berufliche Erfolge nicht die persönliche Einsamkeit aufwiegen können.

Barr traut nur noch seinem Hund (© Capelight Pictures)

Barr traut nur noch seinem Hund (© Capelight Pictures)

So bietet Krzykowski eine stellenweise durchaus intensive Charakterstudie, die erstaunlich gut mit den überdrehten Abenteuer-Momenten harmoniert. Gerade weil der Film seine Ausgangslage mit erstaunlichem Ernst umsetzt, geht das Konzept auf. Trotz langwieriger Vorbereitung scheint es so, als ob der Autor Schwierigkeiten beim Abschluss der Geschichte hatte. Nachdem ein konsequentes Finale gefunden war, folgen noch 10-15 Minuten an Material, welches sich wie ein verzichtbarer Anhang anfühlt.

Der größte Coup bei der Produktion des Films war sicherlich die Besetzung von Schauspielikone Sam Elliott in einer absoluten Paraderolle. Mit Charisma, Schlagkraft und seiner uneingeschränkten Klasse als Darsteller macht er aus dem schrägen Kauz Barr eine nahbare Figur. Dabei wird er durchaus ordentlich von Aidan Turner ergänzt, der eine glaubhafte Jugend-Version des Charakters spielt. Nebendarsteller wie Caitlin FitzGerald und Ron Livingston sorgen mit dafür, dass die skurrile Prämisse des Films funktioniert.

Obwohl nicht jedes Rädchen ins nächste greift und sich der Film am Ende selbst auf den Füßen steht, liefert Robert D. Krzykowski ein überzeugendes Erstlings-Werk. „The Man Who Killed Hitler and then the Bigfoot“ ist sicherlich originell und charmant genug, um ihm die kleineren Schwächen ohne Zögern zu vergeben.

In jungen Jahren absolvierte Barr eine geschichtsträchtige Mission (© Capelight Pictures)

In jungen Jahren absolvierte Barr eine geschichtsträchtige Mission (© Capelight Pictures)

Der Film ist ab dem 14.06.2019 auf DVD, Blu-ray und in der 3-Disc Limited Collector’s Edition im Mediabook erhältlich.

3,5 von 5 Punkten

 

Bild: Der Film arbeitet oft mit natürlichem Licht, was zu einem sehr „realen“ Look führt, aber keine herausragenden Werte bei Schärfe und Detaildarstellung zulässt. Die Farbpalette ist beim alten, müden Barr etwas trister als beim jungen Idealisten, sieht aber immer ziemlich natürlich aus. Kontraste und Schwarzwert wirken stellenweise etwas flach, können aber allgemein gefallen. Eine leichte Körnung passt zur Atmosphäre des Films.

3,5 von 5 Punkten

Ton: Der deutsche und der englische DTS-HD MA 5.1-Ton bieten trotz des ziemlich ruhigen Grundtons durchaus vielseitigen Klang. Die Dialoge sind immer gut priorisiert und klar verständlich. Wenn die Möglichkeit besteht, binden Hintergrundgeräusche und Musik die äußeren Boxen gut mit ein. Motorengeräusche (Helikopter) und abgefeuerte Schüsse sorgen für ein paar nette Effekte.

4 von 5 Punkten

Extras: Ein Audiokommentar von Regisseur Robert D. Krzykowski, sein Kurzfilm „Elsie Hooper (6 Minuten), ein ausführliches „Hinter den Kulissen“-Featurette (39 Minuten), ein Interview mit Komponist Joe Kraemer (6 Minuten), ein paar entfallene Szenen (9 Minuten) sowie einige Trailer komplettieren die Blu-ray.

3,5 von 5 Punkten

Gesamt: 3,5 von 5 Punkten


Quelle: Capelight Pictures, LeinwandreporterTV, YouTube

The Man Who Killed Hitler and then the Bigfoot

Originaltitel:The Man Who Killed Hitler and then the Bigfoot
Regie:Robert D. Krzykowski
Darsteller:Sam Elliott, Aidan Turner, Ron Livingston
Genre:Drama, Abenteuer, Thriller
Produktionsland/-jahr:USA, 2018
Verleih:Capelight Pictures
Länge:98 Minuten
FSK:ab 16 Jahren

Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Capelight Pictures

Verfasst von Thomas.

 

Zuletzt geändert am 14.06.2019
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