Review: Stephanie – Das Böse in ihr (Blu-ray)

Das Blu-ray-Cover von "Stephanie - Das Böse in ihr" (© Universal Pictures International Germany)

Das Blu-ray-Cover von “Stephanie – Das Böse in ihr” (© Universal Pictures International Germany)

Inhalt: In der Welt herrscht eine rätselhafte Seuche, die Tod und Verwüstung nach sich zieht. Die kleine Stephanie (Shree Crooks, „Schloss aus Glas“) wurde mit ihrem toten Bruder alleingelassen, nachdem ihr Vater (Frank Grillo, „The Purge 3 – Election Year“) und ihre Mutter (Anna Torv, „Fringe – Grenzfälle des FBI“) panisch die Flucht ergriffen haben. Zusammen mit ihrem Stofftier versucht sie, sich von Marmelade zu ernähren und ein Monster fernzuhalten, das in den Wäldern vor ihrem Garten haust. Sie ist erleichtert, als ihre Eltern plötzlich wieder auftauchen und mit ihr den Kampf ums Überleben aufnehmen. Die Erwachsenen ahnen aber nicht, dass das wahre Böse innerhalb des Hauses lauert.

Kritik: Seit über 20 Jahren ist Akiva Goldsman als erfolgreicher Drehbuch-Autor in Hollywood aktiv. In dieser Zeit hat er von dem weltweit belächelten „Batman & Robin“ bis zum Oscar-gekrönten „A Beautiful Mind“ alle Höhen und Tiefen des Geschäfts zu spüren bekommen. 2014 folgte dann sein Regie-Debüt „Winter’s Tale“, was mit sonderbar noch recht diplomatisch beschrieben wäre. Nun hat er erstmals ein Skript verfilmt, das nicht aus der eigenen Feder stammte. Unter der Schirmherrschaft der Horror-Vielfilmer Blumhouse Productions probiert der Film, einen anderen Ansatz an die „Teufelskind“-Thematik. Ein wenig Originalität in diese angestaubte Ecke des Genre-Kinos zu bringen, ist sicherlich ein lohnenswerter Ansatz. Doch leider geht der Versuch von „Stephanie“ so gar nicht auf.

Für eine ziemlich lange Periode wird das Publikum mit der Titelheldin alleine gelassen. Obwohl stellenweise schon eine unheilvolle Atmosphäre entsteht, bieten die Wanderungen der jungen Protagonistin nicht genug, um wirkliche Spannung wachsen zu lassen. Das mag damit zu tun haben, dass die Prämisse des Universums durch Nachrichten-Clips angedeutet, aber nie hinreichend erklärt wird. Die junge Shree Crooks den Film alleine tragen zu lassen, ist sicherlich eine Spur zu mutig gewesen. Auch wenn sie ihre Sache sicherlich ordentlich macht, ist sie mit der Aufgabe überfordert. So entwickelt sich eine eher zähe, aber dennoch unübersichtliche Geschichte, die von nicht zündenden Jumpscares nur bedingt aufgewertet wird.

Stephanie will ihrem Vater etwas zeigen (© Universal Pictures International Germany)

Stephanie will ihrem Vater etwas zeigen (© Universal Pictures International Germany)

Mit Anna Torv und Frank Grillo gesellen sich irgendwann zwei durchaus patente Darsteller zur Geschichte, die das Geschehen auch ein wenig aufwerten können. Auch wenn sich die Ereignisse dem Publikum weiterhin nur bedingt erschließen, entstehen zumindest ein paar interessante Einzelsequenzen. Die Spätphase des Films bewegt sich dafür aber wieder in den typischen Bahnen.

Es kann manchmal ein sinnvoller Zug sein, die eigene Prämisse nicht zu groß zu erklären. Beispielsweise ein „A Quiet Place“ liefert seinem Publikum nur die Informationen, die benötigt werden (menschenfressende, blinde Aliens sind auf der Erde → leise sein). Diese reichen, um eine Verbindung zu erstellen und mit den Figuren auf einen Horror-Trip zu gehen.

Gerade weil „Stephanie – Das Böse in ihr“ eine etwas kompliziertere Ausgangslage hat, die als Basis für dieses Ein- bzw. Drei-Personen-Stück dient, wären hier ein paar Erklärungen wünschenswert gewesen, die die Eckpfeiler des Geschehens verständlich machen. Dazu ist der Horror nicht intensiv genug, um über etwaige inhaltliche Lücken hinwegzutäuschen. Am Ende ist „Stephanie – Das Böse in ihr“ ein durchaus ambitionierter, aber fehlgeleiteter Genre-Beitrag, der statt Spannung Verwirrung stiftet und sich deutlich länger als die tatsächlichen 83 Minuten anfühlt.

Mal ein ruhiger Mutter-Tochter-Moment (© Universal Pictures International Germany)

Mal ein ruhiger Mutter-Tochter-Moment (© Universal Pictures International Germany)

Der Film ist ab dem 23.08.2018 auf DVD und Blu-ray erhältlich.

2 von 5 Punkten

 

Bild: Da sich ein großer Teil des Films in einem spärlich beleuchteten Haus abspielt, dürfen hier keine zu hohen Erwartungen geschürt werden. Das Bild wirkt meistens ein wenig blass, weswegen Schärfe und Detaildarstellung bei den Innenaufnahmen mittelmäßig sind. Bei den Außenszenen wird (abgesehen von einem allgemein verhauenen Computereffekt gegen Ende) diesbezüglich bessere Qualität geboten. Die Farben sind selten wirklich kräftig, wirken aber noch natürlich. Kontraste und Schwarzwert hätten stellenweise auch etwas knackiger sein dürfen. Bis auf ein leichtes Rauschen gibt es keine erwähnenswerten Unsauberkeiten im Bild.

3,5 von 5 Punkten

Ton: Neben dem englische DTS-HD MA 5.1-Ton gibt es noch die deutsche DTS 5.1-Vertonung. Gerade bei den Hintergrundgeräuschen und aufkommenden Jumpscares wirkt der Originalton ein wenig knackiger und präziser. Ansonsten sind beide Fassungen ziemlich ähnlich. So werden auch in der Synchronfassung die äußeren Boxen ordentlich und atmosphärisch mit eingebunden. Die fehlende Effektivität der Schocks liegt eher am Film selbst. Ansonsten sind die Dialoge ganz gut priorisiert und klar verständlich.

4 von 5 Punkten

Extras: Auf Bonusmaterial wurde komplett verzichtet.

1 von 5 Punkten

Gesamt: 2,5 von 5 Punkten


Quelle: YouTube-Filme

Stephanie - Das Böse in ihr

Originaltitel:Stephanie
Regie:Akiva Goldsman
Darsteller:Shree Crooks, Frank Grillo, Anna Torv, Kenneth Choi
Genre:Horror
Produktionsland/-jahr:USA, 2015
Verleih:Universal Pictures
Länge:83 Minuten
FSK:ab 16 Jahren

Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Universal Pictures

 

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 23.08.2018
Review: Stephanie – Das Böse in ihr (Blu-ray)

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