Review: A Quiet Place (Kino)

Das Hauptplakat von "A Quiet Place" (© Paramount Pictures)

Das Hauptplakat von “A Quiet Place” (© Paramount Pictures)

Inhalt: Die Erde wurde von blutrünstigen Aliens angegriffen, die gegen Kugeln scheinbar immun sind. Seitdem ist nichts mehr, wie es einmal war. Da die Eindringlinge blind sind, aber über ein extrem gutes Gehör verfügen, gibt es eine einfache Überlebensstrategie: äußerst leise sein. Das ist ohnehin schon nicht leicht, wird aber ungleich komplizierter, wenn man wie das Ehepaar Lee (John Krasinski, „Detroit“) und Evelyn (Emily Blunt, „Girl on the Train“) auf gleich drei Kinder (Millicent Simmonds, Noah Jupe, Cade Woodward) achten muss. Nach einem traumatischen Zwischenfall droht die Familie zu zerfallen. Mit den verstörenden Monstern an der Haustür müssen die Eltern alles tun, um ein Zusammenleben unter den schlimmen Bedingungen möglich zu machen.

 

Kritik: Als Jim Halpert in der vielfach preisgekrönten Comedy-Serie „The Office“ wurde John Krasinski international bekannt. Im Kino war er – wie zuletzt in „13 Hours: The Secret Doldiers of Benghazi“ und in „Detroit“ – zumeist als Nebendarsteller unterwegs. Doch auch hinter der Kamera ist Krasinski schon einige Zeit aktiv. So gelang ihm nach dem experimentellen „Brief Interviews With Hideous Men“ und einigen Folgen „The Office“ zuletzt mit der Familienkomödie „Die Hollars – Eine Wahnsinnsfamilie“ auch als Regisseur der Durchbruch. Seine ganze bisherige Laufbahn schien aber nur den Weg für das Horrordrama „A Quiet Place“ zu ebnen, in dem Krasinski als Regisseur, Hauptdarsteller und Co-Autor aktiv war. Hier wird sehr schnell klar, dass ein rarer, außergewöhnlicher Genre-Beitrag entstanden ist.

 

Lee und Evelyn wollen ihre Familie retten (© Paramount Pictures)

Lee und Evelyn wollen ihre Familie retten (© Paramount Pictures)

Statt die Handlung mit künstlicher Exposition aufzufüllen, schubst der Film sein Publikum mitten ins Geschehen. Wer sind diese Aliens und wo kommen sie her? Das sind Fragen, deren Antworten das mysteriöse und angsteinflößende Szenario nur ausbremsen würden. Stattdessen versteht sich Krasinski darauf, die minimalistische akustische Kulisse für packendes Suspense-Kino zu verwenden. Da nach wenigen Minuten schon sehr nachhaltig klar gemacht wird, wie viel auf dem Spiel steht, dürfte kaum ein Zuschauer den (lauten) Griff zur Popcorn-Tüte wagen. Der Film kann aber auch mehr als reine Spannung. Immer wieder nimmt sich „A Quiet Place“ Momente, in denen eine warmherzige Familiengeschichte zu sehen ist. Ob es die gemeinsame Nahrungsmittelbeschaffung oder eine zauberhafte Sequenz ist, in der Lee und Evelyn zu Musik vom MP3-Player tanzen: Es sind nicht immer viele Worte notwendig, um aufrichtige Emotionen und sympathische Charaktere zu erzeugen.

Wenn es dann wieder auf Konfrontationskurs mit den wunderbar-widerlich entworfenen Monstern geht, ist die Fallhöhe um so extremer, was zu Unterhaltung führt, die kaum fesselnder sein könnte. Selbst wenn der Film die eigenen Regeln an manchen Stellen nicht sonderlich eng sieht, lassen die kompakt erzählten, extrem atmosphärischen 90 Minuten gar keine Zeit, zu viel zu hinterfragen. Die darstellerischen Leistungen sind gerade in Anbetracht der Prämisse durchaus eindrucksvoll. John Krasinski selbst gibt das pragmatische Familienoberhaupt, das aber immer im richtigen Maß auch liebevoller Vater sein kann. Die Chemie zwischen ihm und seiner realen Ehefrau Emily Blunt ist fast greifbar. Blunt zeigt als Seele der Familie wieder einmal, was für eine tolle Schauspielerin sie beim richtigen Material ist. Auch die jungen Darsteller, von denen Millicent Simmonds und Noah Jupe am meisten zu tun bekommen, zeigen komplett glaubwürdige Auftritte.

Mit „A Quiet Place“ beweist John Krasinski, wie viel aus einer einfachen Idee gemacht werden kann, wenn sie vernünftig überdacht wird. Horror, der zu großen Teilen auf der akustischen Ebene stattfindet, trifft auf Figuren, um die sich das Publikum aufrichtig sorgen kann. Auf diese Art entsteht ein nervenzehrender, spannender, aber auch menschlich nahbarer Film, der zum besten zählt, was im Genrekino in jüngerer Vergangenheit zu sehen gewesen ist.

4,5 von 5 Punkten


Quelle: Paramount Pictures, Leinwandreporter TV, YouTube

A Quiet Place

Originaltitel:A Quiet Place
Regie:John Krasinski
Darsteller:John Krasinski, Emily Blunt, Noah Jupe
Genre:Horror, Thriller
Produktionsland/-jahr:USA, 2018
Verleih:Paramount Pictures Germany
Länge:90 Minuten
FSK:ab 16 Jahren
Kinostart:12.04.2018

Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Paramount Pictures

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 08.04.2018
Review: A Quiet Place (Kino)

Leave A Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Wir setzen Google Analytics, einen Webanalysedienst der Google Inc. („Google“) ein. Google verwendet Cookies. Wir setzen Google Analytics nur mit aktivierter IP-Anonymisierung ein.  Mehr Informationen zur Verwendung von Google Analytics finden Sie in unserer Datenschutzerklärung. Diese pseudonymisiert erhobenen Daten helfen uns, ein besser auf das Leser-Interesse abgestimmtes Programm anzubieten. Hier klicken um dich auszutragen.
Consent Management Platform von Real Cookie Banner