Review: Meine teuflisch gute Freundin (Blu-ray)

Das Blu-ray-Cover von "Meine teuflisch gute Freundin" (© EuroVideo)

Das Blu-ray-Cover von “Meine teuflisch gute Freundin” (© EuroVideo)

Inhalt: Das Leben eines Teenagers ist ohnehin schon schwer – wenn man die Tochter des Teufels (Samuel Finzi, „HERRliche Zeiten“) ist, aber noch deutlich schwieriger: Lilith (Emma Bading, „Berlin Syndrom“) darf bislang nur im Internet böse sein und wird noch nicht raus in die freie Welt gelassen. Natürlich will auch sie einmal unter Gleichaltrige und diesen von Angesicht zu Angesicht Gemeinheiten zufügen. Tatsächlich lässt sich der Teufel darauf ein, sie eine Woche zur Probe in den irdischen Außendienst abzustellen. Sie soll die brave Greta Birnstein (Janina Fautz) innerhalb kurzer Zeit zum Bösen bekehren, wenn sie nicht dauerhaft in der Hölle festhängen möchte. Schnell stellt sich heraus, dass diese Aufgabe eine harte Nuss wird, da die immer freundliche Greta keine Unze Zorn in sich trägt. Doch Lilith stellt sich der komplizierten Herausforderung. Diese wird noch einmal schwieriger, als die Teufelstochter den charmanten Samuel (Ludwig Simon) trifft.

Kritik: Basierend auf einem erfolgreichen Jugendbuch von Hortense Ullrich hat Regisseur Marco Petry, der seit seinem Debüt „Schule“ auf Teenie-Komödien spezialisiert ist, diese schräg anmutende Geschichte verfilmt. Auf dem Papier ist sicherlich reichlich Platz für bitterbösen, provokanten Spaß vorhanden. Deswegen ist es umso enttäuschender, wie brav „Meine teuflisch gute Freundin“ ausgefallen sind. Selbst wenn dem Film noch nicht einmal ein Augenzwinkern und sympathische Figuren abgehen, bleibt das Geschehen erschreckend zahnlos. Wenn ein so gar nicht jugendfreies Lied in die Handlung eingebunden wird, die Macher dann aber eine zensierte Version des Songs verwenden, ist die Vorgehensweise des gesamten Films beschrieben.

Lillith manipuliert ihre Mitschüler (© EuroVideo/Wild Bunch)

Lillith manipuliert ihre Mitschüler (© EuroVideo/Wild Bunch)

Darüber hinaus bleibt das Werk, das trotz seiner Möglichkeiten vorhersehbar alle Punkte der Läuterung eines Fieslings abgeht und sich dabei mit einer eindimensionalen Teenie-Romanze vermischt, erstaunlich unlustig. Auch die Klischees, mit denen der Film spielen möchte, zünden nicht. Das hat vor allem damit zu tun, dass „Meine teuflisch gute Freundin“ viele dieser Klischees selbst verkörpert. Bis zu seinem soliden Schlussakt bleibt das Geschehen vollkommen frei von Überraschungen. Auch visuell wird biedere Kost geboten. Die bunten Digitalaufnahmen lassen das Werk eher wie einen TV-Film erscheinen. Immerhin haben die Jungdarsteller merklich Spaß an ihren Rollen.

Gerade Emma Bading als zickig-zynische Teufelstochter ist zweifelsohne das Highlight des Films. Aber auch Janina Fautz als überzogen liebe Greta ist durchaus gefällig. Routiniers wie Oliver Korittke, Alawara Höfels, Samuel Finzi und Axel Stein („Der Mann aus dem Eis“) bekommen keine Gelegenheit, sich zu zeigen.

Obwohl handwerklich – abseits des Drehbuchs – noch nicht einmal viel kritisiert werden kann: Komödien ohne zündenden Humor werden schnell zu einer ausgesprochen langweiligen Angelegenheit. Am Ende fehlt es bei „Meine teuflisch gute Freundin“ an Biss, Konsequenz und Ideen, weswegen es trotz sympathischer Darsteller nicht einmal zu durchschnittlicher Unterhaltung reicht.

Kann Greta überhaupt böse sein (© EuroVideo/Wild Bunch)

Kann Greta überhaupt böse sein (© EuroVideo/Wild Bunch)

Der Film ist ab dem 04.12.2018 auf DVD und Blu-ray erhältlich.

2 von 5 Punkten

 

Bild: Der Look ist zwar unspektakulär, lässt aber nicht viel Grund zur Kritik zu. Ohne Spitzenwerte zu erreichen, sind Schärfe und Detaildarstellung konstant recht gut. Die Farben sind manchmal schon ein wenig zu bunt, bleiben aber zufriedenstellend und recht realistisch. Kontraste und Schwarzwert sind ebenfalls meistens auf gutem Niveau. Bis auf vereinzeltes Rauschen in dunkleren Szenen gab es keine sichtbaren Bildfehler.

4 von 5 Punkten

Ton: Der deutsche DTS-HD MA 5.1-Ton ist verlustlos, spielt sich aber größtenteils im Frontbereich ab. Die Dialoge klingen natürlich und sind immer problemlos verständlich. Gelegentlich binden Musik und Hintergrundgeräusche (beispielsweise auf dem Schulfest) die äußeren Boxen mit ein. Nennenswerte Effekte sind nicht aufgefallen.

3,5 von 5 Punkten

Extras: Eine Hörfilmfassung ist neben ein paar Trailern der einzige Bonus auf der Blu-ray.

2 von 5 Punkten

Gesamt: 2,5 von 5 Punkten


Quelle: Wild Bunch/EuroVideo, Leinwandreporter TV, YouTube

Meine teuflisch gute Freundin

Originaltitel:Meine teuflisch gute Freundin
Regie:Marco Petry
Darsteller:Emma Bading, Janina Fautz, Ludwig Simon, Emilio Sakraya, Samuel Finzi, Oliver Korittke
Genre:Komödie
Produktionsland/-jahr:Deutschland, 2018
Verleih:EuroVideo/Wild Bunch Germany
Länge:99 Minuten
FSK:ab 6 Jahren

Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von EuroVideo

Verfasst von Thomas.

 

Zuletzt geändert am 02.12.2018
Review: Meine teuflisch gute Freundin (Blu-ray)

Leave A Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Wir setzen Google Analytics, einen Webanalysedienst der Google Inc. („Google“) ein. Google verwendet Cookies. Wir setzen Google Analytics nur mit aktivierter IP-Anonymisierung ein.  Mehr Informationen zur Verwendung von Google Analytics finden Sie in unserer Datenschutzerklärung. Diese pseudonymisiert erhobenen Daten helfen uns, ein besser auf das Leser-Interesse abgestimmtes Programm anzubieten. Hier klicken um dich auszutragen.
Consent Management Platform von Real Cookie Banner