Inhalt: Die Psychologin Kate (Olga Kurylenko, „Momentum“) wird zu einem Tatort gerufen, an dem die junge Mutter Helena (Rosie Fellner, „Bus 657“) ihren Mann erwürgt haben soll. Da die vermeintliche Täterin ununterbrochen von einem Dämon namens Mara redet, der für den Mord verantwortlich sein soll, hat Kate die Aufgabe, über ihre Schuldfähigkeit zu entscheiden. Tatsächlich findet Kate bald heraus, dass es schon eine ganze Reihe an Todesfällen gab, bei denen Mara verantwortlich gemacht wurde. Da diese Taten immer im Zusammenhang mit Fällen von Schlaflähmung standen, besucht die Psychologin eine Selbsthilfegruppe, in der Betroffene wie Dougie (Craig Conway) davon überzeugt sind, selbst bald Opfer des Dämonen zu werden. Kurz darauf beginnt sie, ähnliche Symptome wie die Gruppenmitglieder zu verspüren und eine schreckliche Gestalt zu sehen. Ist Mara real und hat es jetzt auf Kate abgesehen?
Kritik: Die Schlafparalyse ist eine erstaunlich verbreitete Krankheit, in der die Betroffenen Lähmungserscheinungen in Kombination mit albtraumhaften Erscheinungen erleben. So sind (laut Film und anderen Quellen) etwa 40% der Bevölkerung mindestens einmal im Leben von Symptomen der Krankheit betroffen. Natürlich bietet sich die Schlafparalyse geradezu an, um in Horrorfilmen aufgegriffen zu werden. Die gemeine Mockumentary „The Nightmare“ machte die Thematik gleich zum Zentrum ihres Geschehens. Zuletzt widmete die großartige Horror-Serie „Spuk in Hill House“ den Problemen der Schlaflähmung eine Storyline. Nun hat Regie-Debütant Clive Tongue seinen Ansatz an das Thema gesucht. Allerdings bleibt er diesbezüglich sehr an der Oberfläche. Viel mehr wirkt „Mara“ mehr wie Klassiker des japanischen Genre-Kinos. So werden mehr als vereinzelt Erinnerungen an Werke wie „The Ring“ und „The Grudge“ wach.
Auch wenn der Film sich verhältnismäßig viel Zeit nimmt, um seine Geschichte aufzubauen und es dennoch nur bedingt schafft, die Regeln seiner Welt anschaulich zu präsentieren, zeigt Tongue ein durchaus beachtliches Erstlingswerk. Gerade in der zweiten Hälfte, wenn die Titelheldin mehr Einsatzzeit bekommt, ist „Mara“ stellenweise ziemlich gruselig. In ein paar atmosphärisch inszenierten Sequenzen, in denen der Film die Machtlosigkeit seiner Figuren geschickt ausnutzt, wird das Publikum für das eine oder andere Versäumnis entschädigt. Dazu zeigt Olga Kurylenko einen ziemlich starken Part. Als emotionale, aber realistische Psychologin, die es recht unvermittelt mit der übernatürlichen Welt zu tun bekommt, trägt sie das Geschehen in jeder Phase. An ihrer Seite dürfen sich allenfalls Lance E. Nichols („June“) als sarkastischer Polizist und Craig Conway als geistig instabiler Dougie hier und da zeigen.
Obwohl „Mara“ sicherlich die Möglichkeiten gehabt hätte, ein richtig guter Horrorfilm zu werden, dürfte wohl kaum jemand über das ruhige Gruseldrama wirklich enttäuscht sein. Der Film verpasst es zwar, komplett schlüssig und konsequent zu sein, liefert aber mit einer Reihe intensiver Szenen und der überzeugenden Olga Kurylenko genug Stoff für 98 Minuten ordentliche Genre-Unterhaltung.
Der Film ist ab dem 07.12.2018 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
3 von 5 Punkten
Bild: Bei den hellen Szenen sind Schärfe und Detaildarstellung wirklich überzeugend. Bei den überwiegend vorhandenen dunklen Sequenzen sind die Werte diesbezüglich aber immer noch solide. Die Farben sind eher kühl und gelegentlich etwas blass, wirken aber meistens relativ natürlich. Kontraste und Schwarzwert offenbaren keine störenden Probleme. Bis auf Kleinigkeiten ist das Bild darüber hinaus recht ruhig ausgefallen.
3,5 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der englische DTS-HD MA 5.1-Ton spielen sich bei diesem zurückhaltenden Horrorfilm meistens im Frontbereich ab. Wenn die äußeren Boxen einmal eingesetzt werden, ist das dafür ziemlich effektiv. So wird der atmosphärische Soundtrack ebenso wie ein paar gemeine Grusel-Momenten der Handlung überzeugend eingebunden.
4 von 5 Punkten
Extras: Ein paar Trailer sind der einzige Bonus auf der Blu-ray.
1 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Quelle: Universum Film, Leinwandreporter TV, YouTube
Mara
Originaltitel: | Mara |
Regie: | Clive Tonge |
Darsteller: | Olga Kurylenko, Mackenzie Imsand, Javier Botet, Mitch Eakins |
Genre: | Horror |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2018 |
Verleih: | Universum Film |
Länge: | 98 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Universum Film
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 09.12.2018
Review: Mara (Blu-ray)
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