Review: 211 – Cops Under Fire (Blu-ray)

Das Blu-ray-Cover von "211 - Cops Under Fire" (© EuroVideo)

Das Blu-ray-Cover von “211 – Cops Under Fire” (© EuroVideo)

Inhalt: Der clevere, aber etwas eigenbrötlerische Schüler Kenny (Michael Rainey Jr. ) wird immer wieder das Opfer von Mobbing-Attacken. Als er einmal die Nerven verliert und zuschlägt, droht ihm, von der Schule geschmissen zu werden. Um das zu umgehen, lässt er sich darauf ein, einen Tag „zur Abschreckung“ mit dem Polizisten Mike Chandler (Nicolas Cage, „Mom And Dad“) und dessen Partner Steve (Dwayne Cameron) – der mit Chandlers schwangerer Tochter Sarah (Amanda Cerny) verheiratet ist – auf Streife zu fahren. Allerdings hätte sich der Junge wohl kaum einen schlechteren Tag aussuchen können, um in einem Polizeiwagen zu sitzen. Eine Truppe hochdekorierter, bis unter die Zähne bewaffneter Söldner hat eine Bank überfallen und die Angestellten als Geiseln genommen. Schon bald gleicht der Parkplatz vor der Bank einem Kriegsgebiet.

Kritik: Der ehemalige Profi-Skateboarder York Alec Shackleton ist seit einigen Jahren in der Filmbranche aktiv. Nachdem er zunächst vor der Kamera aktiv war, übernahm er bald auch Jobs als Produzent, Autor, Regisseur und Kameramann. Für „211 – Cops Under Fire“ verfilmte er ein eigenes Drehbuch. Eine große Karriere in diesem Bereich dürfte er aber nicht machen. Es ist in jeder Szene zu erkennen, dass für diesen in Bulgarien gedrehten Film kein großes Budget zur Verfügung stand. Das ließe sich mit einem ordentlichen Skript und einer cleveren Inszenierung wohl noch auffangen. Hier stimmt aber vom ersten Moment an herzlich wenig. Eine äußerst generische Einleitungssequenz sorgt schon für Irritationen, da die Bösewichter sich mit der Rache an einem abtrünnigen Geschäftsmann ohne Not erst in die Situation bringen, eine Bank überfallen zu müssen.

Nic Cage schießt sich den Weg frei (© EuroVideo)

Nic Cage schießt sich den Weg frei (© EuroVideo)

Die komplette erste halbe Stunde des Filmes besteht aus lose aneinander gereihten Szenen, in denen die vor Klischees strotzenden und viel zu zahlreich vorhandenen Figuren eingeführt werden. In Dialogen, die die Schmerzgrenze mehrmals übersteigen, werden alle Charaktere in die Situation geführt, die die Handlung zum Fortlauf benötigt. Der ziemlich zentrale Kampf zwischen Polizisten und Söldnern besteht zunächst aus einem nicht enden wollenden, fast schon erstaunlich belanglos inszenierten Schusswechsel, dem jegliche Highlights abgehen. Wenn die Figuren dann doch einmal in Bewegung kommen, entsteht ein lachhaft konstruierter Plot, dem jeglicher roter Faden fehlt und der zwischen unfreiwilliger Komik und klassischer Langeweile variiert. Wenn dann Zivilisten ungestört die Arbeit von Ärzten blockieren und dieselben Ärzte ausgedehnte Telefonate führen, während ihre Patienten verbluten, dürften die meisten Zuschauer schon jedes Interesse längst verloren haben. Tatsächlich gelingt es, den simplen Plot mit unerklärlichen Anschlussfehlern noch konfus werden zu lassen, was schon fast wieder als eigene Leistung gewürdigt werden muss.

Nicolas Cage hat zuletzt in „Mandy“ endlich wieder einmal zeigen dürfen, was für ein außergewöhnlicher Schauspieler er sein kann. „211“ (was nebenbei der Polizei-Code für einen Raubüberfall ist) ist selbst für seine nicht sonderlich glänzende Filmografie der vergangenen Jahre ein Tiefpunkt. Wie all seine Kollegen hat er keinerlei Material, eine halbwegs interessante oder einfach nur sympathische Figur zu erarbeiten. Diese Situation würdigt Cage mit einer Performance, die mit purem Desinteresse zu erklären ist. Wenn der junge Protagonist Michael Rainey Jr. seine erste Szene damit ausleben darf, von spektakulär eindimensionalen Schul-Fieslingen ins Klo getaucht zu werden, ist das ein Ausblick, der seine Figur erschreckend treffend zusammenfasst. Die Co-Stars Dwayne Cameron und Amanda Cerny dürfen auch nicht mehr tun, als ein Polizisten-Paar-Melodrama der hölzernen Sorte über sich ergehen zu lassen. Es dürfte wohl kaum noch einen verwundern, dass die charakterliche Tiefe der Antagonisten mit „bewaffneten Bartträgern“ (oder gerne auch „bärtigen Waffenträgern“) zusammengefasst werden kann.

Es gibt viele Filme, die nicht sonderlich geglückt sind. „211 – Cops Under Fire“ schafft es aber, ohne erkennbares Qualitätsmerkmal auszukommen. So liefert York Alec Shackleton eine 87-minütige – von allen guten Geistern verlassene – Ansammlung von furchtbar konstruierten Szenen, in denen nicht einmal ein sichtlich gelangweilter Nicolas Cage für einen Glanzpunkt sorgen kann.

Böse ist, wer Böses tut (© EuroVideo)

Böse ist, wer Böses tut (© EuroVideo)

Der Film ist ab dem 23.10.2018 auf DVD und Blu-ray erhältlich.

1 von 5 Punkten

 

Bild: Es ist an dem etwas flachen, nicht immer sauberen Look zu erkennen, dass hier nicht sonderlich viel Budget zur Verfügung stand. In Anbetracht dessen sieht das Bild immer noch ziemlich ordentlich aus. Schärfe und Detaildarstellung sind absolut zufriedenstellend. Die Farbpalette hätte etwas präziser und knackiger sein dürfen, wirkt aber immer noch einigermaßen natürlich. Kontraste und Schwarzwert sind insgesamt absolut im Rahmen. Abgesehen vom recht regelmäßig vorhandenen Rauschen gab es keine erwähnenswerten Bildfehler.

3,5 von 5 Punkten

Ton: Der deutsche und der englische DTS-HD MA 5.1-Ton bieten einen erstaunlich zufriedenstellenden Action-Sound. Die zahlreichen Schüsse und Explosionen kommen kräftig und recht räumlich aus den Boxen. Es gibt immer wieder längere Phasen, die hauptsächlich im Zentrum stattfinden. Dabei ist die Dialogwiedergabe aber komplett problemlos. Gelegentlich beziehen auch noch ein paar Hintergrundgeräusche und die Musik die äußeren Boxen dezent mit ein.

4 von 5 Punkten

Extras: Drei Interviews (30 Minuten) und ein paar Trailer ergänzen die Blu-ray.

2 von 5 Punkten

Gesamt: 2 von 5 Punkten


Quelle: EuroVideo, LeinwandreporterTV, YouTube

211 - Cops Under Fire

Originaltitel:211
Regie:York Alec Shackleton
Darsteller:Nicolas Cage, Sophie Skelton, Michael Rainey Jr.
Genre:Action, Drama
Produktionsland/-jahr:USA, 2018
Verleih:EuroVideo
Länge:87 Minuten
FSK:ab 16 Jahren

Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von EuroVideo

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 23.10.2018
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