Review: Visions (Kino)

Das Kino-Plakat von "Visions" (© Warner Bros Pictures Germany)

Das Kino-Plakat von “Visions” (© Warner Bros Pictures Germany)

Inhalt: Nach einem Unfall mit Todesopfer ist Eveleigh (Isla Fisher, „Die Unfassbaren – Now You See Me“) immer noch traumatisiert. Inzwischen ist ein Jahr vergangen, sie und ihr Mann David (Anson Mount, „Non-Stop“) erwarten ein Kind und auf einem eigenen Weingut soll ein Neuanfang gelingen. Doch kaum im neuen Heim angekommen, wird Eveleigh von schrecklichen Visionen gequält. David und ihr Arzt Dr. Mathison (Jim Parsons, „Garden State“) sind sich sicher, dass es an Schwangerschafts-Depressionen liegen muss. Sie ist aber davon überzeugt, dass etwas Übernatürliches hinter den Ereignissen steckt. Eveleigh fängt an zu recherchieren und stößt auf ein finsteres Geheimnis, das das Weingut umgibt. Bald darauf befindet sie sich in massiver Lebensgefahr.

 

Kritik: In seiner Karriere blieb Regisseur Kevin Greutert mit „Saw 6“, „Saw 7“ und „Jessabelle – Die Vorhersehung“ dem Horror-Genre treu, konnte aber noch keinen großen Wurf landen. Für seinen neuen Film arbeitet er mit Jason Blum und dessen Unternehmen Blumhouse Productions zusammen, das in den vergangenen Jahren zahlreiche günstig produzierte Genre-Werke in die Kinos brachte. Obwohl sie über diese Spanne schon zahlreiche Flops landeten, war das finanzielle Risiko gering und die Gewinnspanne bei Erfolgen wie „Sinister“ und „Unknown User“ gewaltig. In den USA bekam „Visions“ erst gar keinen Kinostart, weswegen sich der kommerzielle Erfolg bei diesem Werk wohl eher in Grenzen halten wird. Auch inhaltlich passt hier relativ wenig zusammen. Die schönen Aufnahmen des Weinguts sind über eine ziemlich lange Spanne schon das Highlight eines Films, der sich deutlich länger als 82 Minuten anfühlt.

 

Ein neues Gesicht in der Welt des Horrorfilms (© Warner Bros Pictures Germany)

Ein neues Gesicht in der Welt des Horrorfilms (© Warner Bros Pictures Germany)

Nach einem wirren Einstieg passiert erst einmal eine ganze Zeit fast nichts. Eine merkwürdige Gartenparty weckt entfernte Assoziationen an „Rosemarys Baby“, die aber im Sand verlaufen. Greutert zeigt zumindest in ein paar Bildern, wo er die Erwartungen des Zuschauers unterwandert, dass er durchaus ein gewisses Maß an Ahnung von der Materie hat. Die Horror-Visionen der Protagonistin an sich sind hingegen eine einzige Enttäuschung. Ein paar vom Tonregler hervorgerufene Jumpscares und Szenen, die eher für Verwunderung als für Grusel sorgen, machen den Film nicht gerade zu einem intensiven Erlebnis. Erst in der Schlussphase, wo ein Plot-Twist ein paar Fäden zusammenführt, entsteht etwas Spannung.

Äußerst interessant war natürlich, die hauptsächlich aus Serien bekannte Besetzung in diesem Horrorfilm agieren zu sehen. Das Ergebnis ist auch hier eher ernüchternd. Isla Fisher ist nicht dazu in der Lage, diesen Film zu tragen. Ihr Spiel ist uninspiriert und wirkt stellenweise gelangweilt. Anson Mount hat in den vergangenen Jahren in „Hell on Wheels“ nachgewiesen, dass er ein guter Schauspieler ist. Wer ihn in dieser Rolle sieht, die dünner als das Papier ist, auf dem sie geschrieben wurde, dürfte an seinen Talenten zweifeln. Jim Parsons ist der vielleicht größte Sitcom-Darsteller der vergangenen Jahre. Für seinen Part als Sheldon Cooper in „The Big Bang Theory“ wurde er unter anderem mit vier Emmys und einem Golden Globe ausgezeichnet. Wer sich darauf gefreut hat, eine neue Seite an Parsons zu sehen: Auch er bekommt in dem Film nahezu nichts zu tun. „Community“-Star Gillian Jacobs kriegt etwas mehr Spielzeit und wirkt konstant etwas zu aufgekratzt, um glaubhaft zu sein. Eva Longoria, John „Q“ de Lancie und Joanna Cassidy sind eigentlich nur in den Credits in diesem Film anwesend.

Eine gute Idee und eine begabte Besetzung können ausreichen, einen guten Film zu machen. Wenn dieser Einfall erst im letzten Drittel des Films zur Geltung kommt und der Cast konstant kaum gefordert wird, misslingt dieses Vorhaben dann eher. So entschädigt das Finale zwar ein wenig für die vorher erlebte Langeweile, schafft es aber nicht mehr, „Visions“ auf ein solides Gesamt-Niveau zu heben.

2 von 5 Punkten


Quelle: Warner Bros Pictures, Leinwandreporter TV, YouTube

Visions

Originaltitel:Visions
Regie:Kevin Greutert
Darsteller: Isla Fisher, Anson Mount, Gillian Jacobs, Jim Parsons, Eva Longoria
Genre:Thriller, Horror
Produktionsland/-jahr:USA, 2015
Verleih:Warner Bros Pictures
Länge: 82 MinutenFSK: ab 12 Jahren
Kinostart: 21.04.2016

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 18.04.2016
Review: Visions (Kino)

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